Kein Witz, der Moderator in „1Live“, der Jugendwelle des Westdeutschen Rundfunks (WDR), führt gerade ein Gespräch mit einer Paartherapeutin aus Köln über die Frage, wie Merkel und Trump ihre Beziehung kitten können. Einerseits eine kreative Idee, andererseits ein weiterer Beleg für die fortschreitende Banalisierung der Programme in unseren öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsanstalten.

Die konnte man auch gestern schön beobachten, nachdem die Wähler in den Niederlanden dem Islam-Kritiker Geert Wilders zwar einen Stimmenzuwachs bescherten, aber die Bäume auch nicht in den Himmel wachsen ließen. Antifaschistischer Widerstandskampf in jedem Radiostudio, auch bei den privaten Lokalradios. Junge Moderatoren und Moderatorinnen, die sonst einen Überblick über die Lage der Welt in 1:30 Minuten runterspulen, Verkehrshinweise vorlesen und „Geldregen“-Gewinnspiele für Grenzdebile im 15-Minuten-Takt mit heiterer Tonlage präsentieren, verkündeten die Rettung Europas vor einer „anderen blonde Fönwelle hahaha…“

Es ist an manchen Tagen wirklich nicht mehr zu ertragen, mit was man im Autoradio beschallt wird. Einfach ein wenig Nachrichten, Information und Service – das wäre wunderbar. Doch jetzt werden Sie sagen: Kelle, Du musst das ja nicht hören. Und das stimmt. Einfach abschalten, das wäre wohl das Beste.

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Dieser Artikel wurde 13 mal kommentiert

  1. heribert joppich Antworten

    Nein Herr Kelle, nicht einfach abschalten. Es ist leider so, dass in den Sendern zu einem sehr großen Teil nach meiner Meinung „Dummschwätzer“ sind. Dies gilt auch für Kommentatoren im WDR. Es sit Pflicht der öffentlich-rechtlichen Sender Nachrichten zu bringen und nicht private Meinungen der Sprecher. Aber auf ein solches Verhalten werden wir noch lange warten. Selbst Leserbriefe bringen nichts. Immer erhält man die fast identische, nichtssagende Antwort.

    • Dorothea Hohner Antworten

      Ich schließe mich Ihnen vollinhaltlich an, aber auch dem geschätzten Herrn Kelle. Die Medien hätten die Pflicht objektiv zu schreiben oder zu kommentieren, leider aber ist es so, daß man das nichtssagende Geschwafel der Moderatoren und der Politdarsteller nicht mehr erträgt, und wegschalten muß. Das ergeht mir auch so, denn sonst läuft mein TV-Gerät Gefahr, daß es aus dem Fenter fliegt, es ist geradezu unerträglich!

    • Walter Lerche Antworten

      Gehört der WDR der SPD oder den Grünen?
      Seitdem der Rüttgers weg ist, wuchert in NRW der alte Filz.

  2. Bettina Antworten

    Seit einigen Jahren dient unser Fernseher ausschließlich zum anschauen von DVD und ggf. Filmen und (BBC)-Serien aus dem Internet. Früher haben wir noch im Auto Bayern 3 gehört, das einmal auf einem ganz ordentlichen Niveau gesendet hat. Seit einiger Zeit fällt aber auf, dass die Beiträge immer blöder und – mit Verlaub, die hysterisch schreienden Zuhörer, die irgendeinen Gewinn zu bejubeln haben, immer unerträglicher werden. Von den eingefärbten Nachrichten einmal ganz abgesehen. Die sogenannte Comedy ist zum Fremdschämen, zumal mein Mann Engländer ist mit einem intelligenten Humor gesegnet ist. Er schaut mich jedesmal so fragend an, weil er den Witz in der Comedy sucht. Und so greifen wir auch im Auto auf die Musikkonserve zurück. Unsere Informationen erhalten wir morgens und abends aus den online-news: BBC, Weltonline, TheGermanz, Cicero, achgut und TE. Da kann ich auf den anderen Schmarrn gerne verzichten.

  3. Uwe_aus_DO Antworten

    Daeben während der Autofahrt, die Nachrichten von WDR2 (so wörtlich wie aus der Erinnerung möglich zitiert):

    „Die japanische Regierung und der Energiekonzern TEPCO sind“ (weil sie trotz Warnungen zuwenig Vorsorge vor einem Tsunami getroffen hatten) bezüglich der Schäden des Kernreaktorunglücks von Fukushima zu einem Schadenersatz von 300.000 Euro verurteilt worden…. (nächste Nachricht).

    Wie viele Todesfälle diese Katastrophe verursacht hat (und noch wird), wird niemals genau feststehen. Laut Wikipedia gilt als gesichert, dass 50 Bettlägerige in Krankenhäusern, die nicht evakuiert wurden, innerhalb kurzer Zeit verstorben sind, 51 Besatzungsmitglieder der gerade zufällig in der Nähe vor anker liegenden Ronald Reagan erkrankten bis heute an Krebs.

    Die Sachschäden halte ich für beinahe unermesslich. Und kein Wort in den Nachrichten, die diese lächerliche Summe in einen Bezug zu diesen Folgen stellt? Solch einen Journalismus brauchen wir wirklich nicht.

    • Andreas Schneider Antworten

      Wikipedia ist bei solch speziellen Fachgebieten nicht unbedingt die vertrauenswürdigste Quelle, wie ich ich finde.

      In der Tat vermuten Fachkreise um ca. 1.600 Tote im Gefolge der (wiederum für überzogen und überstürzt gehaltenen) Evakuierungsmaßnahmen um Fukushima. So wurden z. B. Intensivpatienten ohne hinreichende Vorbereitung von medizinischen Versorgungsgeräten getrennt usw. Was in besagten Kreisen zu dem recht bitteren Schluss führte, dass der Strahlenschutz seine Todesopfer forderte, ohne dass etwaige Strahlentote zu verifizieren sind.

      In gleicher Weise ist wohl auch das Phänomen der Krebserkrankungen auf der Ronald Reagan zu sehen. Bei einer Wahrscheinlichkeit von 15-25 %, an Krebs zu erkranken, ist es schlichtweg unmöglich, einzelnen Ereignissen eine Erhöhung dieser Rate mit Sicherheit nachzuweisen (was jedoch von den geneigten Kreisen mit schöner Regelmäßigkeit vorausgesetzt wird). Die immer wieder durch die Medien geisternden Cluster höherer Krebsraten um Kernkraftwerke etc. verlaufen sich bei näherer Betrachtung regelmäßig im Sande.

      • Uwe_aus_DO Antworten

        Sehr geehrter Herr Schneider,

        ich will nicht in eine Diskussion über die Zahlen von Toten und Krebskranken einsteigen – mir fehlen die Quellen, um irgendeine Zahl auch nur näherungsweise zu belegen.

        Meine Aussage aber war so gemeint: Die Höhe dieser Schadenersatzleistung ist ein ganz schlechter Witz. Und die „Berichterstattung“ darüber noch schlechter.

    • Konrad Kugler Antworten

      Der Tsunami hat mW 16500 Todesopfer gefordert.

      Die Frage muß also in Richtung Tsunami gehen und nicht in Richtung KKW.
      Kommt der (?) Klimawandel, weil wir Autofahren, oder weil weltweit 40 Mio Kinder abgetrieben werden? Schließlich hat Gott gewußt, welch wankelmütige Bagage er auf die Erde setzt.

  4. Walter Lerche Antworten

    Die jungen Leute finden’s gut. Sie denken sich nichts dabei. Die nächste Musik kommt bestimmt. Und besonders witzig finde ich, wenn Fußballer oder Darsteller nach deren politischen Meinung gefragt werden. Wer möchte da nicht dazu gehören.

    Der WDR ist eben nicht für Leute gedacht, die sowieso kein Gender wollen oder womöglich bürgerlich denken.

  5. Burmatov Elena Antworten

    Abschalten wäre zu einfach!
    Ich boykottiere GEZ Zahlungen und werde evtl bald verhaftet, wie diese junge Mutter
    „GEZ-Verhaftung: Mutter mit Baby in Zelle gesteckt wegen nichtgezahlter Rundfunkgebühr“

  6. colorado 07 Antworten

    Und achten Sie mal auf Stimme und Tonlage derer , die aus den Medien heraustönen! Es ist alles so austauschbar geworden.

    • Walter Lerche Antworten

      An der Tonlage und der Gender-Sprache wird man erkannt, ob man dazugehört oder ausgegrenzt wird. Genau so und nicht anders war es damals in der Deutschen Demokratischen Republik. Es gab eine komische sozialistische DDR-Sprache. Wer damals „normal“ sprach, der wurde mindestens als perspektivlos belächelt.

      Warum bloß brauchen Menschen immer wieder eine Ideologie, um klar zu kommen? Warum können sie nicht einfach mal nachdenken?
      Warum haben nur wenige Menschen eine gesunde, nicht fremdgesteuerte eigene Meinung?
      Und wie ist die sinkende Qualität so vieler junger Journalisten zu erklären?
      Haben wir nun Pressefreiheit oder haben wir keine freie Presse?

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