Karneval 2023…von Eierlikör, Geschlechtsverkehr und „Arschlöchern“ in der Bütt

Gestern Abend habe ich unseren Sohn von einer ganztägigen Sause beim Straßenkarneval am Niederrhein abgeholt. Er hatte…ein bisschen was…getrunken und ist aber so schlau, dann nicht aufs Motorrad zu steigen, sondern den Alten anzurufen. „Papa, magst Du mich abholen?“, schreibt er dann auf WhatApp, eine interessante Formulierung, die er häufiger benutzt. Und Papa mag dann natürlich seinen Film unterbrechen und losfahren. Dafür gibt’s uns….

Ich selbst habe vorhin beim Brötchenholen einen Berliner erworben mit Vanillecreme und Eierlikör. Helau! Das war es dann für mich in dieser „Session“, wie man das hier nennt.

Karneval, Sie wissen das ist nicht so meins

Ich habe aber auch gar nichts dagegen, zumal es ein zutiefst katholisches Fest ist, was aber kaum einer der betrunkenen Leute weiß, die torkelnd und lallend durch die Altstadt-Gassen unterwegs sind und mit brüchiger Stimme „Die Karawane zieht weiter, dä Sultan hätt Doosch! …“ krächzen. Kulturvolk durch und durch.

Aber, wie der Kölner sagt, man muss auch jönne könne. Und das tue ich, wenn ich mir auch wünschen würde, dass es weniger Schlägereien und Schnapsleichen dabei gäbe. Karneval ist ebenso wie Schützenfest nicht meins. Für ersteres bin ich als (einst) evangelischer Ostwestfale nicht sozialisiert worden. Wenn am Rosenmontag in Bielefeld vor 40 Jahren einer mit Papnas auf der Straße rumgelaufen wäre, hätte man 110 gerufen…

Dennoch war ich in meiner Kölner Zeit immer mal wieder mittendrin. Der große kommerzielle Sitzungskarneval ist dabei Zeitverschwendung, Nepp oder wie immer Sie das nennen wollen. Fünf Stunden lang weitgehend blöde Büttenreden hören, unverschämt teuren Wein trinken, angeblich Chardonnay, wo nach einer halben Stunde alle am Tisch Kopfschmerzen haben – das habe ich alles durch. Soll machen, wer Spaß dran hat.

Eine Kneipenwirtin am Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt erzählte mir mal, dass sie über Karneval für des Benutzen der Toilettenin ihrem Laden von jedem  2 Euro kassiere. „Hier kommen immer wieder kostümierte Paare und gehen durch das Gastraum gezielt „nach hinten“, um dort Sex auf dem Klo zu haben oder das, was manche Menschen dafür halten.

Bei der traditionsreichen SWR-Festsitzung mit dem Titel „Mainz bleibt Mainz“ hat sich gerade ein sogenannter „Komiker“ mit dem Namen Lars Reichow für die Ewigkeit ins Karnevalsbuch eingetragen. In einer sogenannten „Büttenrede“ sagte der „Karnevalist“ wörtlich:

„Die AfD ist eine nutzlose, rassistische und extremistische Partei, geführt von radikalen, gescheiterten und gestörten Persönlichkeiten. Und ich darf das hier ganz klar sagen: Die AfD-Fraktion im Bundestag ist ein Haufen ungehobelter Arschlöcher.“

Und das Publikum im liebenswerten Südwesten unserer Republik?

Es grölt begeistert wie seine Vorfahren 1943 im Berliner Sportpalast.

Stellen Sie sich mal vor, was los wäre, würde ein Büttenredner im Fernsehen so einen Satz über Baerbock, Scholz und Roth formulierten! ARD-Brennpunkt? ARD-„Aufsichtsgremien“ in Dauer-Krisensitzung, Rücktritte, Hausdurchsuchungen mit SEK beim Büttenredner wären das Mindeste. Aber hier sind es ja nur die AfD und Millionen ihrer Wähler, deren GEZ-Grbühren man gern kassiert, um Idioten ihre Honorare bezahlen zu können.

Und deshalb, um Ihnen zu beweisen, dass auch Ostwestfalen Karneval können: Herr Reichow, was sind Sie bloß für ein Arschloch? Tätä, Tätä, Tätä…Helau!

Beim Schützenfest in meiner ostwestfälischen Heimat ziehen sich Honoratioren der Stadt einmal im Jahr grüne Uniformen an, um mit Holzgewehren durch die Straßen zu marschieren. Dann nehmen sie Aufstellung auf dem Salzhof zur Befehlsaufgabe. Kommandos werden gebrüllt, als ginge es danach ab in den Domnbass. Und anschließend saufen sie sich im Festzelt zünftig den Kopf zu. Und wenn einer aus dem Nachbardorf zufällig mifeiern durfte und zu später Stunde seine Hand vorsichtig aber zielgerichtet in den Ausschnitt von Ursel schob, dann war schnell die ganze Dorfjugend aus dem Nachbarort zur Stelle, um die lange verlorene Jungfräulichkeit von einer der ihren mit Holzknüppeln zu verteidigen. Ach, wie ich deutsche Sitten und Gebräuche liebe.

Meine Sache sind diese Volksbesäufnisse nicht, es sei denn, sie finden in meinem Fußballstadion statt. Auf der Südtribüne. Da gibt’s auch alles wie beschrieben. Wir haben ein Kostüm an, besaufen uns und singen und die Preise für Bratwurst und Bier steigen regelmäßig. Nur auf Typen wie Lars Reichow verzichten wir gern am teutoburger Wald.

Jeder muss wissen, wo er sich auslebt.

Es wäre schön, wenn Sie den Rosenmontag nutzen, um für solche Beiträge mal eine kleine Spende zu veranlassen: PayPal @KelleKlaus und Überweiosung DE18 1005 0000 6015 8528 18.

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Dieser Artikel wurde 35 mal kommentiert

  1. Beckmann Antworten

    Lieber Klaus. Nun wirds aber Zeit für einen Treff von uns Zweien. Zu viel ist upzudaten. 1. bist Du höchstens Schötmaraner, deren Schützen tragen schwarz, never grün. In Holzhausen hamma keine davon. Und Gesamtstadt-Honorationen tragen unisono keine Holzgewehre, das tun nur Kleinstädter wie in Lage, Lemgo und so. Aber das musst Du nicht alles wissen. Es reicht ja fürn Karneval. Für den Rest biste Fan, Freund und Waffenträger mit Kopf und Zunge. De leve jong soll leven! Oder so…

  2. H.K. Antworten

    Ich frag nur für nen Freund: Ist die „Jungfrau“ eigentlich „kulturelle Aneignung“, „Sexismus“, „Trans“ und ordentlich beim Amt für die Dauer ihrer/ seiner „gewählten Geschlechtlichkeit“ eingetragen oder etwa nicht oder ist sie sowas wie ein/e Schauspieler*/-/:/_/•/In, wo ja – politisch korrekt – ein „Mann“ nur von einem „Mann“, ein „Rollifahrer“ nur von einem „Rollifahrer“ und ein Toter nur von einem Toten gespielt werden darf oder ist das schlicht nur „Diskriminationierung“ oder „Vorspiegelung falscher Tatsachen mit dem Zweck – “ na, Sie wissen schon … oder müßte es nicht eigentlich „DER Jungfrau“ heißen oder ist „der/ die/ das Jungfrau“ vielleicht ein/e Relikt*/-/:/_/•/In vom CSD und es fehlt lediglich die Regenbogenfahne ?

    Hach, ist Karneval kompliziert …
    Da könnte man sich womöglich doch glatt an eine/r Kamell*/-/:/_/•/In verschlucken …

    Aber: Man will ja schließlich „korrekt“ sein in diesem Land – und ich frag ja auch nur für nen Freund – der möchte so gerne auch nochmal Jungfrau sein …

    KELLE ALAAAF !

    Tätää tätää tätääääää !

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Jedenfalls sind die Kölner weit ihrer Zeit voraus. Sie haben in ihrem Dreigestirn eine Jungfrau, die ein Mann ist, lieblich anzusehen und schmuck.
      So schön kann Gender sein!
      Kölle Alaaf!

        • S v B Antworten

          Im Ernst, vor einigen Wochen hörte las oder hörte ich in einem der Mainstream-Medien, dass man in Köln tatsächlich überlegen würde, die traditionsreiche Formation des Dreigestirn geschlechtlich umzubesetzen. Man ließ damals offen, wie genau man man dabei vorgehen wollte, aber mit dem Gedanken spielt Köln offen bar schon. Das musste ja irgendwann mal kommen, oder?

          • H.K.

            „ … vor einigen Wochen hörte las oder hörte ich …“

            Also, SIE kriejen heute auch keenen Appelsaaaf mä …

            😂

          • S v B

            Wie jetzt? Keinen Apfelsaft mehr? Dann vielleicht doch einen wänzigen Schlock Prozentiges, also Allehol – der mir aber schon seit etlichen Jahren nicht mehr über die Lippen kommt. Und…oh Wunder, ich lebe noch!

  3. gerd Antworten

    „Die AfD ist eine nutzlose, rassistische und extremistische Partei, geführt von radikalen, gescheiterten und gestörten Persönlichkeiten. Und ich darf das hier ganz klar sagen: Die AfD-Fraktion im Bundestag ist ein Haufen ungehobelter Arschlöcher.“
    (Lars Reichow)

    „Braune Suppe!“
    (Friedrich Merz)

    Diese Meinung werter Herr Kelle ist Konsens in unserer Republik. Die Abgeordnete der AfD müssen Tag für Tag im Parlament solche Büttenreden über sich ergehen lassen.

    • Achim Koester Antworten

      @gerd
      Die unterirdischen Dreckwürfe eines Lars Reichow sollten eigentlich unter die Rubrik Hassrede, oder neudeutsch Hate Speech, fallen, und damit strafrechtlich relevant sein. Meines Wissens steht es nirgendwo geschrieben, dass es da eine Einbahnstraße gibt. Auch wenn ein Standbein des Mainzer Karnevals die politische Kritik ist, sollte diese doch wenigstens ein Mindestmaß an Anstand und Niveau haben. Niveauloses Schleudern mit Dreck überlasse ich gern solchen Figuren wie Böhmermann, Krömer und Welke (und dem ehemaligen Hannover’schen Choreographen 😡 Goecke, der den Begriff „Shitstorm“ sehr wörtlich genommen hat.) Unter zivilisierten Menschen darf so etwas nicht vorkommen.

    • .TS. Antworten

      Wenig verwunderlich, der Bimbestag ist schließlich nur noch ein großer Käfig voller Narren.
      Die einzigen die dort noch halbwegs anständig geblieben sind konnte man daran erkennen daß sie im letzten Winter von der Tribüne aus dem Spektakel beigewohnt haben.

      Es gibt sie übrigens noch, die gemütlichen Fasnetsfeten und -Umzüge mit guter aber nicht ausartender Stimmung unter netten Leuten – aber eher außerhalb der großen Karnevalshochburg-Großstadtmoloche und fernab der Aufmerksamkeit des Stumpfsinn-TVs.

    • S v B Antworten

      Wenn man so etwas hört, wird die Sehnsucht nach den Mainzer Sitzungen früherer Zeiten schier unerträglich (bis vielleicht Anfang der Neunziger fanden sie stets unter Mitwirkung etlicher, oft extrem geistreicher, Büttenredner statt; ich denke hier beispielsweise an Till Eulenspiegel, der die Zuschauer im Saal und vorm TV regelmäßig und über viele Jahre begeistern konnte. Auch durch Mainzer Originale, echte Typen aus dem Volk, wie z. B. Frau Babbisch und Frau Struwwelisch – zwei Mainzer Putzfrauen, die sehr beeindruckend von zwei gestandenen Mannsbildern dargestellt wurden. In jedem Falle fühlte man sich über mehrere Stunden hinweg ausgezeichnet und humorvoll unterhalten. Auch der langjährige Sitzungspräsident Rolf Braun hatte das passende Format. Charmant und souverän führte er durch jede Sitzung. Auch Ernst Neger (jawoll, Neger hieß er), der in seinem „Normalleben“ den zu seinem Namen irgendwie passenden Titel eines Kaminkehrer-Meisters trug, war mit seinem alljährlich rührend gefühlvoll vorgetragenen Lied „Heile-heile Gänsje“ aus keiner Sitzung wegzudenken. Sicher wird sich der eine oder andere (jaja, lieber H.K. – Erster Genderbeauftragter des Blogs – auch DIE eine oder andere, aber um Himmels willen auch „DAS“ eine oder andere nicht vergessen) noch ebenso gerne an dieses Urgestein der Meenzer Fassenacht erinnern wie ich. – Als jedoch die Sitzungen anfingen, immer schriller, farbiger, effekthaschender, mainstreamiger und alberner zu werden, als man die ebenso bewährten wie vertrauten Originale auf der Bühne schmerzlich vermisste, kurzum, als die Qualität der Sendung endgültig zum Sinkflug angesetzt hatte, habe ich mich endgültig von Mainz bleibt Mainz (dann, wie es singt und lacht) ausgeklinkt. – Dass zumindest diesmal ein Bütten-Dilettant meinte, einer demokratischen Partei, die er selbst zwar nicht wählen mag, aber Millionen unbescholtener Mitbürger sehr wohl, auf die denkbar primitivste Art und Weise heftig unter die Gürtellinie zielen zu müssen, ist an geistiger Schlichtheit und Geschmacklosigkeit kaum mehr zu übertreffen. – Für mich gilt also, ebenso wie für Herrn Kelle der „Leidsatz“: Ob Fasching oder Karneval, beide können mich einmal.“ Tataa! Tataa! Tataa!

      Ha, dennoch habe ich in jüngeren Jahren, als ich in Düsseldorf (ja, wo denn sonst?) für eine japanische Firma arbeitete, an Weiberfastnacht, also an einem Donnerstag, meinem arglosen japanischen Chef – der, aus Unkenntnis über die rauen rheinländischen Sitten, doch tatsächlich mit Krawatte zur Arbeit erschienen war – seinen teuren Seidenschlips mit der Schere mittig und gnadenlos quer durchtrennt. Da ich meinen Chef vor dem grausigen Akt über diese rheinländische Gepflogenheit aufgeklärt hatte, gab er mir überraschend schnell sein OK. Kein Wunder, sind Japaner (vielleicht ) noch bis zum heutigen Tag extrem traditionsbewusst. Nicht nur gegenüber ihren eigenen Sitten und Gebräuchen, sondern gleichermaßen auch gegenüber fremden.

      • H.K. Antworten

        Schaue gerade parallel die Karnevalssitzung aus Köln ( ARD ) und bin bisher relativ positiv überrascht.

        Bisher keine Hetze wie aus Mainz, Beiträge, die Politiker zwar deutlich auf die Schippe nehmen ( Canz ), vor allem die Regierung.

        Aber es geht noch eine gute Stunde – mal schauen, was noch kommt.

        Zur „Haltung“: Wenn schon unsere Fußballer bei einer WM „Haltung“ zeigen und politisch „korrekt“ sein sollen, gilt das selbstverständlich erst recht für die Karnevalist*/-/:/_/•/Innen …

        Sollen sie ruhig lästern, das gehört dazu – aber bitte ohne das, was sie „Anderen“ vorwerfen: Hass und Hetze …

        Karneval sollte – m.E. – fröhlich, lustig und vor allem friedlich sein – für ALLE.

      • S v B Antworten

        Berichtigung: habe gerade mal nach Ernst Neger („Neeescher“) gegoogelt und musste erfahren, dass E. N. Dachdeckermeister, nicht aber Kaminkehrermeister war. Na ja, hoch hinaus wäre er auch als Letzterer gekommen. In jedem Falle bleibt er für viele unvergessen.

  4. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Vor etlichen Jahren war die Mainzer Sitzung im Fernsehen ein absolutes Muß. Die Beiträge waren nicht unbedingt die lustigsten ( wie beim „Blömchen“ in Köln) , sie waren eher kabarettistisch.

    Heutzutage tue ich mir das nicht mehr an. Nicht nur, daß ich die Visagen einiger Politiker im Saal nicht mehr sehen kann, sondern die Beiträge der sog. Karnevalisten geben 1 zu 1 den Mainstream wieder, sie bauchpinseln die jämmerlichen Figuren aus der Politik und den Medien und sind damit einfach nur peinlich.
    AfD-Bashing ist zum Kotzen.

    • H.K. Antworten

      Ach, ich erinnere mich immer gern an die „christlichen ( Hass-) Tiraden“ des „Obermessdieners“ am Mainzer Dom, Andreas Schmitt.

      Der Mann arbeitet tatsächlich für das Bistum Mainz …

      • H.K. Antworten

        Gerade noch einmal gestöbert – und fündig geworden.

        Bei youtube.

        „Mainz bleibt Mainz 2020 – Andreas Schmitt als Obermessdiener am Hohen Dom zu Mainz“.

        SO habe ich mir schon immer eine „christliche“ Büttenrede vorgestellt …

        • Achim Koester Antworten

          @H.K.
          Habe mir den auch nochmal angesehen, und sein unverhohlener Hass auf die AfD ist auch in dieser Rede vorhanden, wie auch in den meisten anderen. Da wird der Obermessdiener zum Großinquisitor, welch eine Beförderung. Aber mal ehrlich, eine Tirade auf die SED/Linke in gleicher Form hätte eine Anzeige bei Paus‘ neuer Stasi-Behörde zur Folge.

          • H.K.

            Der Mann PLATZT ja bald …

            SO sieht „christlicher“ und höchst katholischer Hass aus …

        • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

          Unvergesslich die Gonsbach Lerchen: „festgespült hat nie Bayreuth“.

    • Achim Koester Antworten

      Meine großen Vorbilder waren Dr. Willi Scheu (Bajazz) und Dr. Dieter Brandt (Till), deren Vorträge immer einen Feinschliff erster Güte hatten, von den Reimen bis zum Inhalt, aber (fast) nie verletzend, einzige Ausnahme: Dr. Scheu und der Spiegel. Sei es ihm verziehen.
      In diesem Jahr sah ich mir die Mainzer Sitzung nur noch selektiv in der Mediathek an, nächstes Jahr wahrscheinlich überhaupt nicht.
      Mainz wie es sinkt und kracht.

  5. Günther M. Antworten

    Die Zeiten von „Mainz bleibt Mainz“ bzw. „Mainz wie es singt und lacht“ sind eigentlich schon seit dem Ausscheiden von Herbert Bonewitz vorbei.

    Nicht erst seit Heute erteilen die Humorbürokraten der Fernsehfastnachts-Verbände einem humorbefreiten Wüten unterhalb der Gürtellinie ihren Segen;
    da treten dann halt auf Wunsch K……, mit vor Wut zitterndem Falsettstimmchen oder Geölte (nicht gesalbt) auf, die erwartungsgemäß & brav ihre Tiraden abspulen.
    Wer es mag und am Bildschirm zuschaut, sollte einmal genau darauf achten wer begeistert johlt und enthusiastisch in’s Patschehändchen klatscht, vielleicht dämmert es dann, wem man k e i n e s f a l l s politische Verantwortung überträgt.

    Hierzu schreibt jemand bereits am 26.02.2017:
    „Mainz schafft politische Satire ab, wo das Volk den Politikern den Spiegel von Till Eulenspiegel vor die Nase hält und ist zur Propagandasendung verkommen für die Mächtigen, denen man in den Hintern kriecht und einen Beitrag zur Volksverdummung leistet. So was tue ich mir nicht mehr an.“

    Wo er Recht hat, hat …

  6. Alexander Droste Antworten

    Tillis Mottowagen auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug war auch eine gelungene Hommage an den rot-grünen Mainstream inklusive Hetze gen Osten. Propaganda ersetzt traditionelle Aufmüpfigkeit gegen die Obrigkeit. Letzteres war bislang das einzige, was mir am Karneval gefiel. Jetzt gefällt mir daran nichts mehr.

    • S v B Antworten

      Respekt, Sie sind eine hellwache, aufmerksame Leserin, liebe Bettina. Einfach köstlich, Ihre Befürchtung. Aber Sie haben schon recht – wenn man bedenkt, was heute so alles möglich ist…

    • H.K. Antworten

      „ … und gehen durch das Gastraum gezielt „nach hinten“ ist auch ordentlich getschändert !

      Na, geht doch !

      👍

  7. H.K. Antworten

    Übrigens:

    In der ( s.o. ) erwähnten Karnevalssitzung gestern Abend aus Köln hatte Bernd Stelter einen Auftritt, der mit seit dem nicht mehr aus dem Kopf geht.

    Sein letztes Lied dort „Du hast nur ein verdammtes Leben“.

    Sollte Herr Putin vielleicht auch hören – und sich seine Gedanken machen.

    Zu finden bei youtube.

    • S v B Antworten

      „Sollte Herr Putin vielleicht auch hören – und sich seine Gedanken machen.“

      Och, da fielen mir noch etliche andere ein, für welche der Text lehrreich sein könnte.

      Aber im Ernst, wenn man in Kindheit und Jugend schon erfahren hat, was Elend, Tod und Trauer bedeuten – am Ende gar mehrfach -, stellt sich besagte Überzeugung oft schon früh und mitunter ganz von alleine ein. Übrigens wählte ich absichtlich die Formulierung „erfahren hat“ und gerade nicht „erfahren musste“. – Stelter hat mit seinem Text im Grunde ja recht. Die Tatsache, dass vielen Menschen nicht einmal ein ganzes „verdammtes“ – oder vielleicht gar kein Leben vergönnt ist, wäre in einem Stimmungssong wie diesem auch völlig fehl am Platze.

      • H.K. Antworten

        Ich sehe das Stelter-Lied noch etwas anders.

        Wir sollten einfach „bewußter“ leben, uns nicht über jeden Sch… aufregen, uns klar sein, daß es morgen, nein, sogar heute schon vorbei sein kann.

        Wir sollten auch miteinander anders umgehen, achtsamer, und mit deutlich weniger Ellenbogen.

        Wir sollten auch die, die uns wichtig sind, nicht als „selbstverständlich“ hinnehmen.

        Wir sollten ( wieder ? ) lernen, uns auch an Kleinigkeiten zu freuen – und mit denen, denen es nicht so gut geht, mehr Empathie zeigen.

        Wer dem Tod einmal von der Schippe gesprungen ist, ist da vielleicht besonders sensibel …

        • S v B Antworten

          Dass Sie das Lied wirklich so „anders“ sehen, glaube ich nicht einmal.Mir selbst ist der Absprung von Teufels Schippe noch nicht so recht gelungen (will aber nicht völlig ausschließen, dass sich der rettende Sprung ohne mein Wissen schon viele Male in meinem Leben vollzogen haben mag). Was soll’s? Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Hach, es gibt so viele wunderbare Aphorismen. Schließlich beeindruckt auch der folgende Text, den man offenbar einer wechselnden Autorenschaft zuordnet. Er lautet: Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann sowie die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Auch Sie kennen ihn, stimmt’s? Ein zwar etwas abgedroschener, dennoch ungeheuer kluger Spruch, der seine Gültigkeit wohl niemals verlieren dürfte. – Abgesehen davon kann man als achtsamer Mensch so vieles aus den Dramen, die sich tagtäglich um einen herum abspielen, ausgesprochen nachhaltig lernen. Wenn man sich einmal auf diesen Lernprozess eingelassen hat, sich ihm mit Interesse und Elan widmet, wird man stets aufs Neue überrascht werden und nebenbei sogar noch persönlich davon profitieren. Ein Leben lang, so man es will.

          • H.K.

            Wir sind auf dem Weg, eine gottlose Gesellschaft zu werden.

            Wir sind auf dem Weg, jeglichen Respekt vor dem Leben zu verlieren.

            Wir haben Tränenmin den Augen, wenn endlich keine Küken mehr geschreddert werden.
            Gleichzeitig wollen wir ungeborene Kinder „in die Tonne hauen“, am besten bis zum 12. Monat.

            Wir sind auf dem Weg, nicht einmal mehr Respekt vor einem III. Weltkrieg, womöglich einem Atomkrieg, zu haben.

            Wir reden nicht mehr miteinander, sondern übereinander.

            Wir hören unserem Gegenüber nicht mehr zu, wir sind damit beschäftigt, unsere Antwort zu formulieren, bevor die Frage überhaupt gestellt wurde.

            Wir respektieren, ja, wir TOLERIEREN nicht einmal mehr andere Meinungen.

            Gleichzeitig tun wir so, als würde uns die Befindlichkeit der Anderen dermaßen betreffen, daß wir schon überlegen, WER wohl WANN u.U. evtl. bzw. vielleicht ggf. von dem, was wir sagen oder denken oder tun KÖNNTEN, brüskiert sein KÖNNTE.

            Wir wollen Flüchtlingen helfen und sie unterbringen, indem wir Menschen, die Jahrzehnte in ihren Wohnungen leben, rausschmeißen.

            Wir sind alles, nur nicht logisch und emphatisch.

            Wir wissen das Leben nicht mehr zu schätzen.

            Wir reden ewig und drei Tage über den Splitter im Auge des Anderen, aber wir sehen den Haufen von Eisenbahnschwellen im eigenen nicht.

          • gerd

            „Wir sind auf dem Weg, eine gottlose Gesellschaft zu werden.“

            Richtig. Mit dem Zusatz, dass wir uns längst in einer gottlosen Gesellschaft befinden. Ein Mutter darf ihr ungeborenes Kind töten aber dem geborenen keinen Negerkuss kaufen. Wo Gottes Gesetz, die zehn Gebote, auf denen im übrigen unser gesamtes Strafgesetz beruht, entfernt wird, füllt der Satan diese Lücke problemlos. Jesus selbst nennt den Teufel den „Vater der Lüge“. Schauen wir auf den aktuellen Krieg und wir wissen, dass Luzifer seine Hände im Spiel hat.

          • H.K.

            Ja, durchaus.

            Gut, es ist sicher nicht jeder, der aus der Kirche austritt, „gottlos“.

            Aber der Schwund der „Kirchenmitglieder“, der in den letzten Jahren lustig weitergeht, scheint den Kirchenfürsten noch nicht so richtige Sorgen zu machen. Kirchensteuern sprudeln ja weiterhin.

            Was Weihnachten, Ostern, Pfingsten & Co bedeuten, wissen immer weniger Menschen – „gefeiert“ wird trotzdem.

            Die Gläubigen werden immer weniger und die evangelische und katholische Kirche tun ihren Teil sehr deutlich dazu.

            Überall im Land werden Kirchen entweiht und abgerissen und gleichzeitig werden die Muslime immer mehr.

            Kaum eine kleine Stadt, die sich den Luxus leistet, nicht mindestens eine Moschee zu haben.

            Selbstverständlich sind nicht alle Muslime Messerstecher und Vergewaltiger ( da gibt es jede Menge vernünftiger und guter Leute ) und die „Kriminalstatistik“ besagt ja – angeblich – daß wir „im besten Deutschland, das wir jemals hatten“ leben.

            Wenn aber die Zahl der Messerattacken und -morde gefühlt jeden Tag zig mal und überall im Land deutlich zu erfahren ist, fragt sich zumindest der eine oder andere, wohin dieses Land steuert.

            Selbst trotz großen Polizeiaufgebots kam es in Fulda auch am Rosenmontag zu lebensgefährlich Verletzten während des Umzugs dort durch Messerstechereien.

            WER geht mit einem Messer zu Karnevalfeiern ?

            Die gesamte Entwicklung, insbesondere auch die Pläne der Ampel, Einwanderung ( und EINBÜRGERUNG ! ) deutlich zu erleichtern und Abschiebungen quasi auszuschließen, müssen doch jedem, der am Wohl des Landes interessiert ist, zu denken geben – außer unserer Politelite. Und die FDP macht lustig mit.

            Und die Union ?

            Die einzig richtige Frage ist doch: Ist es in diesem Land ( und in ganz EUROPA ) seit 2015 und „Muttis“ Alleingängen SICHERER geworden, JA oder NEIN ?

            Wenn schon Gottesdienste, Weihnachtsmärkte und Rosenmontagszüge teils unter massivem Polizeischutz stattfinden müssen, wenn überall in den Innenstädten bei Veranstaltungen zahlreiche „Merkel-Poller“ die Fußgängerzonen verschönern, scheint die Antwort relativ deutlich auszufallen.

            Aber „die Mehrheit“ will all das ja angeblich so.

          • S v B

            @H.K.

            Wer ist in all den genannten Fällen „wir“? Ich z. B. fühle mich durch Ihre Anwürfe nicht wirklich angesprochen. Aber sorry, ich weiß natürlich, wie es gemeint ist. Auf viele treffen Ihre Anklagen gewiss zu. Vielleicht nicht immer und nicht jede Ihrer Vorhaltungen, aber ein genereller Trend in Richtung Gottlosigkeit ist eindeutig auszumachen.

            Vor einigen Jahren warnte mich ein Unbekannter, dem ich auf einem Spaziergang unmittelbar an einem Marterl am Wiesenweg begegnete, mit just diesen Worten: „Wir leben in gottlosen Zeiten“. Es war das erste und einzige Mal, dass ich diesen Mann sah. Mir schien, als sei er für die Bepflanzung und das Wässern der Pflanzschale, die auf einer Halterung am Ständer des Marterls angebracht war, irgendwie „zuständig“ zu sein. Da sich jedoch nach dem Tag unserer Begegnung niemand mehr um die Bepflanzung und Bewässerung zu kümmern schien, entschloss ich mich (keiner der beiden christliche Kirchen- mehr – angehörend) diese Aufgabe fortan zu übernehmen. So bietet der dreimal im Jahr wechselnde, gepflegte und stets gut gewässerte Pflenzenschmuck, auf den der Heiland von seinem Marter-Kreuz „herabblickt“ nicht nur für ihn selbst, sondern auch für viele, die des Weges kommen, mitunter innehalten (manchmal sogar beten) einen ausnehmend erfreulichen Anblick. Seit nun wohl schon fünf oder sechs Jahren ist es mir eine Ehre und Freude zugleich, die Aufgabe dieses gottesfürchtigen Unbekannten weiterzuführen. Vielleicht vermag ich damit zumindest einen winzigen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass die Gottlosigkeit in unserer Gesellschaft wenigstens nicht allzu schrecklich um sich greift. – Ha, und fürs all-sommerabendliche Gießen habe ich sogar eine zuverlässige Abwesenheits-Vertretung verpflichten können. Na also, geht doch. – Der Gottlosigkeit die Luft zum Atmen nehmen. So oder so ähnlich könnte vielleicht die Devise lauten.

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