Kölsches Silvester 2020: Immer wieder den Lichtschalter ein und aus drücken und fröhlich sein

„2020 hat uns viel abverlangt“, resümierte gerade Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die parteilose Politikerin, auf den Schultern von CDU und Grünen ins Rathaus gespült, war ein Lichtblick für die in jahrzehntelanger SPD-Regentschaft – mit einer Unterbrechung – heruntergewirtschaftete Jecken-Metropole, als sie im Oktober 2015 das Zepter im Rathaus übernahm. Bundesweit bekannt wurde die Juristin, als am Tag vor der Wahl ein Rechtsextremist auf einem Wochenmarkt die Kandidatin angriff, auf sie einstach und sie schwer verletzte. Gott sei Dank ist Reker wieder genesen und wurde jetzt erst Ende September von den Kölnern im Amt als OB bestätigt.

Aber der große Wurf ist ihr erkennbar bis heute nicht gelungen. Sie verwaltet die Domstadt, fragt man Kölner, was sie von ihr halten, bekommt man meistens Antworten wie „nett“ oder „sehr nett“. Gut, das ist in Köln schon etwas, und wenn sie sympathisch ist und keine großen Fehler macht, freut man sich als Wahlbürger in diesen Zeiten schon sehr. „Es hätt noch imma jot jejange…“, sagen die Einheimischen mit ihrer einzigartigen Mischung aus sinnfreier Fröhlichkeit und Defätismus.

Doch wie viele Politiker unserer Zeit neigt Reker zu Symbolpolitik, zum Wohlfühl-Patriotismus, den man gerade in Köln so liebt. „Bei uns im Vee-del…“ und so Kram. Für Silvester hat sie sich, oder haben ihre PR-Leute sich, wieder so eine typische Aktion ausgedacht. Jetzt wollen wir mal wieder alle ganz dolle zusammenhalten. Reker: „In Köln braucht es kein Feuerwerk und kein Böllern, um dieses Jahr hinter uns zu lassen.“ Die famose Idee aus dem Rathaus: Köln will um Mitternacht das „größte Lichterfeuerwerk der Welt“ inszenieren. Darunter machen sie es am Rhein nicht. Bekanntermaßen träumt ja auch der 1. FC Köln nach einem 1:0-Heimsieg gegen Mainz augenblicklich von der Champions League-Teilnahme. Falsch, vom Gewinn der Champions League.

Also die Kölner sollen Silvester ihre Fenster bunt bemalen und um Mitternacht in ihren Häusern und Wohnungen fünf Minuten lang den Lichtschalter ein und aus drücken. Kein Witz, Reker meint das wirklich ernst. Und ich bin sicher, viele Ureinwohner machen das mit, schunkeln mit Mund-Nasen-Maske und 1,5 Meter Sicherheitsabstand im Wohnzimmer und summen dabei „Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Durst…“ Ich liebe diese Stadt. Ehrlich…

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. HB Antworten

    Gerade heuer hätten wir allen Grund, die bösen Geister zu verjagen. Das ist der Grund für Silvester.
    Es wird doch niemand glauben, daß auf die Silvesterballerei verzichtet wird, aus Rücksicht auf zurück gehaltene Krankenhausbetten, wegen Corona. Unsere sicheren deutschen Leuchtkörper werden allerdings eingestampft, ohne Rücksicht auf die deutsche Wirtschaft.
    Gekauft werden allerdings die lebensgefährlichen Kracher aus Polen und Tschechien. Scharfe Waffen hat man ja ohnehin im Schrank.
    Wenn das mal gut geht!

    • Tina Hansen Antworten

      Ich selber zünde kein Feuerwerk und böllere nicht. Aber der Genuss der Farbenpracht am mitternächtlichen Himmel gehört für mich zum Jahreslauf, und die Böllerei (auch wenn sie viele stören mag) betrachte ich tatsächlich als symbolischen Versuch, die bösen Geister zu vertreiben, damit das neue Jahr ein gutes Jahr wird. Ich liebe diese ein bis zwei Stunden mit einem Glas Sekt in der Hand auf dem Balkon oder vor dem Haus.
      Insofern habe ich mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass das Obervergewaltungsgericht Lüneburg das Feuerwerks-Verbot des Landes Niedersachsen heute kassiert hat. In der Begründung hieß es u.a. , die „schlichte Verhinderung allein subjektiv zu beurteilender Vergnügungen“ sei kein legitimes Ziel staatlichen Handelns.
      Jawoll!!

  2. Willi Millowitz Antworten

    Als Kölner kann mir die Kölner Stadtverwaltung mal wortwörtlich am Ars… küssen. Der brave Deutsche soll nicht einmal mehr Feuerwerk anzünden dürfen, nur weil diese verkommene Stadt es nicht mehr fertigbring, den Kölner eine Armlänge (Sicherheits)Abstand vor angeblich „Geflüchteten“ Verbrechern aus aller Welt zu bieten. Es waren nicht die Deutschen die mitten auf dem Kölner Domplatz reihenweise wie Tiere über die Einheimischen Frauen hergefallen sind. Köln ist nur noch ein zu verachtendes Dre…loch, genauso wie Berlin!

  3. H.K. Antworten

    Ich habe Berlin seit Jahren schon als „failed state“ bezeichnet.

    Kölle kommt gleich dahinter …

    ( Gerade noch rechtzeitig „entschärft“: Mein ipad hatte aus „Kölle“ bereits „Kelle“ gemacht … ).

  4. Christine Lamine Antworten

    Wir brauchen in Deutschland mehr brave „Soldaten“ wie Schwejk einer gewesen sein soll. Mit Schläue und List die Dummheit von Politikern und Beamten der Bevölkerung sichtbar machen.
    Es wird immer von Herdenimmunität gesprochen. Ist aber nicht eher die Herdengefolgschaft von den Politikern angestrebt? Wie sonst kann man erklären, dass über 70% der Bevölkerung noch strengere Regeln von Merkel verlangen? Auch ich bin für strenge Regeln, aber nur dort, wo sie wirklich angebracht sind. Die vielen unsinnigen Regeln, wie Galerien dürfen öffnen, Museen aber nicht. Auch zur Arbeit darf man in vollen Bussen und Bahnen sich aneinander drängen, täglich pendeln grenzüberschreitende Arbeitnehmer hin und her (allein in Bayern pendeln täglich 46.000).
    Wer ist hier jetzt eigentlich der Superspreader, der Gast im Restaurant oder der Kunde im Einzelhandelgeschäft?
    Es ist anscheinend der Plan unserer Politiker, die deutsche Wirtschaft zu ruinieren, damit die „Heuschrecken“ die ruinierten Firmen/Geschäfte für ‚nen Appel un en Ei’ erwerben können. Dies erinnert mich irgendwie an die 90er Jahre der ehemaligen DDR. Einige Parallelen lassen leider diesen Schluss zu.

  5. Ketzerlehrling Antworten

    Der Zweck ist die Verhöhnung des Blödmichels. Aber selbst der Hohn und Spott deutscher Politiker und Gutmenschen gegenüber den „Anderen“ ist kindisch, unterirdisch. Die geistige Armut und die eher mäßigen kognitiven Fähigkeiten hat hier im Land nicht Corona zu verantworten, denn die sind so alt wie die Geschichte dieser Stämme, die hier seit 2000 Jahren ihr Unwesen treiben.

  6. Monique Brodka Antworten

    Aber bitte nicht vergessen die Rollos nicht runter zu lassen sonst macht das 5-minütige Knipsen keinen Sinn!😅

    Wir leben in einer gewaltigen Irrenanstalt!

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