War’s das jetzt?

Viele von Ihnen kennen die Geschichte dieses Blogs. Bis 2013 war ich als Kolumnist der Rheinischen Post sozusagen der konservative Hofnarr der traditionsreichen, einst bürgerlich-christlich ausgerichteten  Tagezeitung in Düsseldorf. Dann kam ein neuer Chefredakteur, der es wohl nicht so mit widerborstigem Denken hatte und kickte mich raus, obwohl die Leserschaft das imens goutierte, was ich bis dahin abgeliefert hatte.

Was macht ein konservativer Journalist, der rausgeschmissen wird? Natürlich, er eröffnet einen eigenen Blog und schreibt weiter das, was er denkt. So wie vorher, nur ohne Bezahlung.

Von Anfang an folgten mir viele Leser von der RP auf meine wöchentlichen Kolumnen und Gedanken hier auf DENKEN ERWÜNSCHT, einige sind seit 2013 bis heute geblieben und sorgen regelmäßig für Stimmung im Diskussionsforum.

Seit neun Jahren schreibe ich hier für ein bürgerlich-konservatives Publikum. 1862 Artikel habe ich in diesen Jahren verfasst, mehr als 3,5 Millionen Menschen haben mindestens einmal hier gelesen, jeden Tag sind es ein paar Tausend. Nach Broder (Achse) und Tichy waren wir einer der ersten bürgerlich-konservativen Blogs, die in Deutschland an den Start gingen. Die beiden geschätzten Kollegen sind größer, haben mehr Leser, aber ich denke, wir schlagen uns ganz wacker in diesen wirren Zeiten, in denen wir leben.

Was ich versuche, ist, regelmäßig zu formulieren, was ein großer Teil der nicht klar definierten aber zweifellos existenten bürgerlichen Mitte in Deutschland denkt oder nach meiner Ansicht denken sollte. Aber, das ist das Schöne in einer Demokratie, letztlich denken müssen Sie selbst. Ich kann nur Anstöße geben.

Das leidige Geld-Thema

Weil auch professioneller Journalismus keine karitative Veranstaltung ist, habe ich zu Beginn 2013 das Thema Monetarisierung hier offen angesprochen. Wollen wir Werbeanzeigen auf diesem Blog? Eine Bezahlschranke? Abonnements? Und Sie sagten: Lassen wir alles, wir gehen auf Freiwilligkeit und spenden für diesen Blog und meine Arbeit.

Bis vor gut zwei Jahren funktionierte das.

Viele von Ihnen haben nach Ihren Möglichkeiten immer mal wieder was gegeben. Wenn Ihnen ein Text gut gefiel, eine Überweisung. Ein Zehner oder ein Zwanziger, manchmal 50, der ein oder andere bei der „Weihnachtsspende“ auch mal 100 oder 200 Euro. Und dann gibt es noch die, die seit Jahren einen Dauerauftrag eingerichtet haben. Jeden Monat 5 oder 10 Euro.

Ich bin Ihnen allen wirklich dankbar dafür, und möchte das heute auch noch einmal herausstellen: Ohne Sie und Ihre Großzügigkeit gäbe es diesen Blog schon lange nicht mehr.

Doch seit zwei Jahren ist alles anders

Mit Beginn der Corona-Pandemie brachen die Spenden spürbar ein, unsere Einnahmen halbierten sich. Und ich hatte die Hoffnung, dass es nun mit dem Frühjahr und der auslaufenden Corona-Zeit wieder besser werden würde. Aber das war ein Trugschluss. Der Krieg in der Ukraine, die rasant steigenden Preise, die explodierenden Energiekosten, die nahende Rezession und vor allem die ungewisse Zukunft für uns alle, haben die finanzielle Unterstützung bei mir/uns aber auch bei vielen anderen Kollegen massiv einbrechen lassen.

Niemand macht unseren Lesern einen Vorwurf daraus. Butter und Brot, Benzin und die Gasrechnung sind definitiv wichtiger als die Unterstützung alternativer Medien, die dem Mainstream etwas entgegensetzen. Und das haben wir alle in den vergangenen Jahren mit erheblichem Erfolg. Und wir sind darauf auch ein wenig stolz.

Nun stehen wir am Scheideweg

Es ist nicht möglich, diesen Blog weiter zu betreiben und dauerhaft draufzuzahlen. Nicht, dass die Kosten für den Betrieb so hoch wären, aber als Lohnschreiber irgendwo könnte ich meinen Lebensunterhalt locker bestreiten. Als Medien-Berater für Firmen, Verbände und Parteien würde ich wunderbare Rechnungen mit Tagessätzen schreiben, statt nahezu täglich die aktuelle politische Lage hier zu analysieren und Deutschland mit zu retten für lau.

Jetzt naht die Adventszeit, und wie in jedem Jahr bettele ich wieder zu meiner traditionellen Jahresend-Kollekte bei Ihnen um ein paar Euros. Ich würde gern nächstes Jahr mit Ihnen unser Zehnjähriges feiern, noch viele Jahre weitermachen und auch unser alljährliches großes Netzwerktreffen weiter veranstalten. Aber ich kann nicht so weitermachen, wie in den vergangenen beiden Jahren, einfach aus Spaß am Schreiben.

Es ist natürlich Ihre Entscheidung, und ich nehme es niemandem übel, der das eigene Geld erst einmal dafür verwendet, über den Winter zu kommen und der Krise zu widerstehen. Aber ohne Moos nix los, auch und gerade bei den alternativen Medien. Das wollte ich Ihnen heute deshalb  im Detail schildern.

Wenn es Ihnen möglich ist: Bitte spenden Sie dafür, dass wir weitermachen können, dass ich weitermachen kann mit Denken Erwünscht!

PayPal @KelleKlaus

IBAN: DE18 1005 0000 6015 8528 18

Haben Sie herzlichen Dank!

Ihr Klaus Kelle

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Dieser Artikel wurde 37 mal kommentiert

  1. Freichrist343 Antworten

    Ich werde Anfang Dezember 20 € spenden. Aber mehr kann ich nicht spenden, da ich nur Geringverdiener bin.
    Unser Kampf ist nicht umsonst. Die konservativen Parteien FW und Basis sind im Aufwind. Wenn Wagenknecht eine Freie Linke gründet, ist eine Querfront mit der AfD möglich.

  2. Tina Hansen Antworten

    „Wenn Wagenknecht eine Freie Linke gründet, ist eine Querfront mit der AfD möglich.“

    „Frau Wagenknecht, übernehmen Sie!“ (Klaus Kelle)

    • S v B Antworten

      Hab‘ ich nicht unlängst schon kommentiert, dass ich die beiden großen W’s – Wagenknecht und Weidel – für ein vielversprechendes Gespann in unserer verfahrenen politischen Situation halten würde. Geballter politischer common sense. Also genau das, was dieses Land in dieser Zeit so bitter nötig hat. Hach, man wird doch wohl noch träumen dürfen,…

  3. Tina Hansen Antworten

    Mir bleiben . wie ich an anderer Stelle schon schrieb und wie der Hausherr weiß – leider derzeit nur die guten Wünsche. Aber die kommen von Herzen!
    Es kommen andere Zeiten…

  4. S v B Antworten

    Lieber Herr Kelle, Ihre mehr als verständliche Bitte soll auch meinerseits nicht unerhört bleiben. Altmodisch wie ich nun mal bin, werde ich mein Ü-Fomular gleich morgen bei meiner Bank einhändigen. Und, liebe Tina Hansen, nur zu gerne „tret‘ ich an Ihrer statt ein bisserl‘ in Vorkasse“. Sind Ihre Kommentare für mich doch un-ver-zicht-bar; wie für viele andere wohl auch. – Wäre es nicht jammerschade, wenn wir alle einander gänzlich aus den Augen, aus dem Sinn verlören – und das gerade in Zeiten wie diesen??? – Na also!

    • Tina Hansen Antworten

      Liebe SvB,
      nun hab ich doch tatsächlich so ein bisschen feuchte Augen bekommen… vielen, vielen Dank!
      Dass umgekehrt Ihre Kommentare völlig unverzichtbar sind, muss nicht extra betont werden; das weiß hier jeder.

      Klaus Kelle – weitermachen!

  5. Monique Brodka Antworten

    Sie kommen auf meine „Monatsliste!“
    Ab Dezember gibts einen regelmäßigen Beitrag. Ich mache das bereits seit längerem. Sie stehen noch nicht drauf. Schlimm, dass man gezwungen ist Beitragsgebühren zu zahlen für die Öffentlich Rechtlichen. Will man vernünftig informiert werden, ist man gezwungen die alternativen Medien zu unterstützen.
    Die RP lese ich online aber auch nur um informiert zu sein wie der Mainstream tickt.
    Bitte schreiben und machen Sie weiter.

  6. B. Minzenmay Antworten

    Freunde,

    natürlich könnt Ihr Euer Geld auch für ND der Tag, Taz, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche, die Leyendecker & Relotius-Zeitung und noch so ein paar liksgrüne Blätter rausschmeissen. Aber macht das Spass? Also: Macht was vernünftiges!

    Saluti,
    B. Minzenmay

  7. J. Till Antworten

    Da muss man offensichtlich der Realität ins Auge sehen, ein in weiten Teilen verblödetes Volk hat genau diese Regierung. Weite Teile der Bevölkerung stört es nicht, wie es ist, nicht so lange sie konsumieren und große Haufen kacken können. So wie kaum jemand aufsteht gegen aufkeimende totalitäre Gesellschaftsstrukturen, gegen das Aufweichen der Grundfeste unserer Demokratie (die Gewaltenteilung, was viele nicht einmal wissen) so wie sich keiner wehrt gegen die Diktatur von Minderheiten und Kleinstgruppen, so interessiert es keinen, ob und was sie schreiben. Sämtliche Stammtischmeckerer in meinem Umfeld kennen diesen Blog nicht, die belächeln mich, weil ich einen Leserbrief in der Woche schreibe… Herr Kelle , Polstern Sie ihr Nest noch etwas ab, besser verlassen Sie das Land. Die Bevölkerung der BRD hat keinen klugen Kopf, keine Leistungsträger verdient.

  8. Achim Koester Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    ich hoffe, mit einem bescheidenen Beitrag von 10 Euro helfen zu können, dass uns Ihr Blog erhalten bleibt, mehr ist leider nicht drin, da unsere Politik offensichtlich auch mit wirtschaftlichen Mitteln wie Inflation und Energiekosten die Finanzierung oppositioneller Stimmen zu sabotieren versucht. Aber lieber spende ich hier etwas, als für die woke Elite in Berlin zu frieren. Ich hoffe mit Ihnen, dass das Beispiel Schule macht und wir „Kleinvieh“ entsprechend viel Mist (im positiven Sinne) produzieren.

  9. Horst Antworten

    Lieber Klaus Kelle,
    Sie bemühen sich sehr engagiert um die gute Sache. Aber der Ertrag ist leider gegen Null, Vielleicht sollten Sie eine andere Strategie wählen. Dann könnten wohl einige Schätze gehoben werden. Das nur mal zum Neu-Denken.

    Johann Polski
    Ein Mitstreiter, mit klarem Ziel.

  10. Günther M. Antworten

    Zu obigem Rührstück das untere Fundstück…

    Klaus Kelle schreibt am 26. November 2022 im The Germanz (Auszug-kopiert)

    So grüße ich und wünsche Ihnen allen ein schönes Wochenende aus dem sonnigen München, …
    Ich war gestern Abend in einer spanischen Bodega mit einer Managerin aus der Ukraine essen.
    Die hatte ich im Frühjahr kennengelernt, der erste Mensch aus der Ukraine überhaupt, den ich jemals bewusst getroffen habe.
    Und wir unterhielten uns bei Tapas und Chardonnay lange genau darüber, weshalb eigentlich ein so großes Land wie die Ukraine mit 44 Millionen Menschen erst jetzt in unseren, westlichen, Blick gerät, da es angegriffen und von Russland mit einem mörderischen Krieg überzogen wird.
    Spannendes Thema…usw.

    … und im „Denken erwünscht“ Blog wird der monetäre Engpass beklagt!
    Fällt Ihnen da nichts auf?

    Übrigens, eine bemerkenswerte Resonanz hier – selbst der sonst so eilfertige H.K. aus H.a.d.E. bleibt stumm.

    • Tina Hansen Antworten

      Ich denke, jeder Mensch, der hart arbeitet, hat auch das Recht, schön essen zu gehen. Und niemand ist verpflichtet, kostenlos seine Texte in Blogs wie diesem zur Verfügung zu stellen.
      Mir sträubt sich eher das unsichtbare Gefieder bei der Vermischung von Kriegskommentaren – wie gewohnt bei diesem Thema in Schwarz-Weiß-Malerei – und den spanischen Tapas. Ich bin sicher, dass ich sehr ähnliches auch schon mal gelesen habe, als es um Cherson ging… auch da wurde offenbar bei einem guten Essen im Restaurant gefeiert.
      Das ist für mich sehr schwer erträglich.
      Krieg ist grauenhaft. Die Menschen in der Ukraine sitzen im Kalten, im Dunkeln, stehen Schlange für Trinkwasser… In Russland weinen Mütter um ihre Söhne. Und in München beplaudern wir das Ganze bei Tapas und Chardonnay?
      Nun, ich habe mich mit mir selbst darauf geeinigt, dass ich bei dem Ukraine-Russland-Thema hier im Blog „raus“ bin. Es gibt ja genügend andere Themen, die uns gemeinsam umtreiben in diesen Zeiten.

    • B. Minzenmay Antworten

      Lieber Günther M.,
      auch da müssen wir nochmal ran.
      Warum eigentlich wollen Sie Medienvertretern das Recht absprechen, sich auf
      anständige Weise um ein normales und ihrer Arbeit angemessenes Leben zu bemühen? Für Ihre freien Kommentare zahlen Sie nix, wollen aber dabei sein. Soll ein Medienunternehmer nach Ihrer Meinung zu seinen beruflichen Terminen in Sack und Asche herankriechen?
      Ich glaube nicht, dass Klaus Kelle jetzt erst einmal ausser der Reihe einen Mietzuschuss vom Staat iHv 10.000,00 EUR bekommt, und glaube auch nicht, dass er von denen, für die er schreibt und arbeitet, einfach mal so einen sinnlos teuren Büroumbau finanziert und ein Oberklasseauto mit belüfteten Massagesitzen gestellt bekommen hat. Kennen Sie überhaupt die Sorgen und Nöte eines kleinen Unternehmers? Waren Sie schon einmal bei Ihrer Bank und haben um Kredite gebittelt, wie ein Selbständiger, der jedes Mal alles offenlegen muss bis auf seine Schuhgrösse?
      Und haben Sie sich schon einmal geschämt, wenn Sie mit jemand anderem Tapas gegessen und ein paar Gläser Chardonnay getrunken haben, was ist daran so aussergewöhnlich? Ich schäme mich jedenfalls fremd für Sie und Ihren hier völlig unangebrachten Sozialistenneidsprech!

      • Günther M. Antworten

        @B. Minzenmay
        Am 14.11.2022 schwärmt K.Kelle davon: „Kapitalismus funktioniert“
        Am 24.11.2022 Bittartikel:„War’s das jetzt?“ – hier konterkariert er den „Kapitalismus“, denn seit wann lässt sich ein Anhänger der freien Marktwirtschaft alimentieren bzw. subventionieren?

        Herr Minzenmay – mit meinem – „Fällt (I)hnen da nichts auf?“ ist also der Blogbetreiber K.Kelle gemeint, ich habe nicht die Spendenwilligen (i)hnen gemeint, das lässt sich unschwer erkennen.

        Was dann diese seltsame Melange aus moralinsaurem Empörungsritual, Larmoyanz bis zu dem abgegriffenen Sprachbaustein vom „Sozialistenneidsprech“ für den Sie „sich fremd schämen“ anbelangt – ist Ihre Sache (eventuelle Parteiverkrustung?), wirkt albern und ist daher ohne Belang.

        Eine grundsätzliche Anmerkung zu Spenden – seine Liebhaberei (Hobby), finanziert man aus Eigenmitteln oder lässt es bleiben.

        Übrigens, was glauben Sie denn wieviel Menschen EHRENAMTLICH tätig sind, keine monetären Zuwendungen erhalten – und nicht betteln?

        Sie brauchen auch nicht noch mal ran, ich habe sinnstifterendes zu tun als mich in Blogs zu verlustieren!
        Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

        • B. Minzenmay Antworten

          Hallo Günther M.,

          kann es sein, dass einer von uns beiden einem gravierenden Gedankenfehler aufgesessen ist? Bis gerade eben habe ich das, was Klaus Kelle, Sarah Wagenknecht und andere mit ihren Blogs darbieten weder als Hobby, noch als Ehrenamt betrachtet, sondern als Dienstleistung für Gleich- (und Anders-) Gesinnte, ihre freie Meinung zu äussern, eigene Informationen beizusteuern und mit anderen zu diskutieren. Uns, die wir dieses Forum nutzen können, kostet es nur unsere Zeit, den meisten Betreibern ausserdem erst einmal auch einiges an Geld. Ich habe nach all den Jahren nicht den Eindruck, dass Klaus Kelle zu denjenigen gehört, die sich mit ihrem Blog eine goldene Nase verdient haben, dagegen spricht allein die ungewöhnlich bescheidene, von Ihnen zitierte Speisekarte bezüglich der Bewirtung der ukrainischen Unternehmerin mit Tapas und ein paar Gläsern Chardonnay (abgesehen von der ungeklärten Frage, wer die Zeche letztlich bezahlt hat).
          Und dann ist es doch ganz einfach: Wenn Ihnen der Blog nichts wert ist, dann halten Sie Ihr Portemonnaie ganz einfach geschlossen und lassen die, die Spass daran haben, einfach das beisteuern, was ihnen angemessen erscheint. Sie müssen sich ja nicht beteiligen. Genauso, wie Sie jeden Tag auf Wikipedia nachschlagen dürfen, ohne den betreffenden Spendenaufrufen Folge leisten zu müssen. In der heutigen Zeit ist Geiz einfach geil und viele fühlen sich in den Hängematten einfach unverschämt wohl.
          Sei’s drum und frei nach Mario B.: Vielleicht haben Sie ja recht. Und ich hab meine Ruhe!

          • Günther M.

            Sehr geehrter Advocatus Angeli,
            trotz Ihrer, zu meiner Erheiterung dienenden vorgetragenen Nebensächlichkeiten, findet der Vergleichsvorschlag nach einem gegenseitigen Ruhebedürfnis meine vollste Zustimmung.
            Um die von Ihnen verwendete Floskel zu verwenden – Punkt!

    • H.K. Antworten

      „ Übrigens, eine bemerkenswerte Resonanz hier – selbst der sonst so eilfertige H.K. aus H.a.d.E. bleibt stumm.“

      Äääh- habe ich hier einen unbekannten Namensvetter ??

      Was darf der geneigte Leser ( jaaa, die LeserIN auch ) unter „eilfertig“ in Ihrem Sinn verstehen ?

      Und was bitte ist „H.a.d.E“ ??

      • S v B Antworten

        „H.a.d.E“ dürfte für Hamburg an der Elbe stehen, lieber H.K. Günter M., der sich erst kürzlich als Kommentator zum Kelle-Blog gesellt hat, ist anscheinend bemüht, Dinge einzuführen, die in diesem Blog bisher unüblich.waren. Selbst vor der Indiskretion, welche die Nennung eines Klarnamens bedeutet, macht Günter M. nicht halt, wenn er vermeint, diesen irgendwo aufgespürt zu haben. Ob er mit seiner Annahme überhaupt richtig liegt oder nicht, scheint ihn erst gar nicht zu interessieren. Eine höchst unfaire, bei den Denken-erwünscht-Kommentatoren (und vermutlich auch beim Blogbetreiber selbst) gewiss nicht eben willkommene Attitüde. Eine Verhaltensweise also, die auch in keinem anderen seriösen Blog auf Akzeptanz stoßen dürfte. Man kann sich des Eindrucks kaum erwehren, dass Günter M. auf Krawall gebürstet ist und den Kommentarbereich dazu nutzt (missbraucht), auf Kosten anderer Blog-Teilnehmer Dampf abzulassen. Schade.

      • Günther M. Antworten

        Radio Jerewan sagt:
        „Im Prinzip alles – aber hüte er sich vor saufen und schlemmen;
        denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und die Spendenbettler müssen zerrissene Kleider tragen.“

  11. Kurt Rohmert Antworten

    Lieber Herr Kelle, gerne unterstütze ich den Blog. Ich ziehe Ihren Journalismus den Vertretern aus dem ÖRR vor, die allesamt nur Haltungsjournalismus betreiben. Ich hoffe, Sie schaffens.

  12. Nini Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    eines möchte ich noch anmerken, bevor sich diese Diskussion in Nebensächlichkeiten erschöpft.
    Ich schätze Ihren Blog sehr, die Beiträge stoßen zum Nachdenken an. Das haben Sie zumindest geschafft und dafür danke ich Ihnen. Seit Jahren schon versuche ich, den Blog ganz zu lesen, aber dafür ist manchmal keine Zeit – oder keine Lust vorhanden, denn die zu bewältigenden Probleme stehen oft im Weg. Und davon gibt es auf unserer Welt genug. Wenn ich also vor der Entscheidung stehe, mit dem wenigen Geld, das einem als Rentner oder Rentnerin am Monatsende übrig bleibt, das örtliche Tierheim (welches sehr zu kämpfen hat), die Ärzte ohne Grenzen (deren Arbeit ich sehr schätze) oder, oder, oder …. zu unterstützen, fällt mir die Auswahl sowieso schon schwer.
    Aber ich möchte Ihre Arbeit ebenfalls honorieren und werde Ihnen diesen Monat etwas überweisen. Möchte aber vorschlagen, dass Sie vielleicht doch mal überlegen sollten, in Ihrem Blog Werbung zu schalten, damit Sie auch ohne weitere Bettelaktionen zu Ihrem verdienten Unterhalt kommen.
    Schöne Adventszeit!

    • S v B Antworten

      Werte/r Nini,
      es mag Ihnen vielleicht entgangen sein, dass es gerade für bekannte kritische Blogs zunehmend schwieriger, teils sogar völlig unmöglich wird, von Werbe-Agenturen berücksichtigt zu werden. Manch prominenter Blog hat gerade in jüngerer Zeit diesbezüglich sehr schmerzhafte Erfahrungen machen müssen, sprich teils seine sämtlichen Werbeaufträge verloren. Und das ging so: Mainstream-affine, stramm linke und/oder woke Meinungsschnüffler machten die ihnen nicht genehmen, subjektiv als „politisch inkorrekt“ eingestuften Inhalte der jeweiligen Blogs bei den entsprechenden Agenturen oder auch direkt bei den PR-Abteilungen der Firmen madig, indem sie an deren Mainstream-konforme Korrektheit und Verantwortung appellierten. Mit der Folge, dass die Agenturen oder PR-Abteilungen der Firmen selbst langjährige Geschäftsbeziehungen zu den jeweiligen Blog-Bebetreibern mit sofortiger Wirkung aufkündigten. Inhalte nicht genehm, Aufträge futsch. Wahrlich bitter, aber im Grunde wohl eine der zahlreichen logischen Folgen beängstigender Entwicklungen.

        • Nini Antworten

          Liebe/r SvB,
          das wusste ich tatsächlich nicht, woher auch. Aber ist das jetzt unsere Welt, wo nicht nur das Geld regiert sondern auch noch die Gesinnung eines eventuellen Auftraggebers? Kann ja wohl nicht wahr sein. Wehret den Anfängen … man muss so aufpassen! Danke jedenfalls für den Hinweis.

          • Tina Hansen

            Liebe/r Nini,

            soweit ich weiß, ist es u.a. Boris Reitschuster auf seinem sehr lesenswerten Blog so ergangen. (Ich erlaube mir die Werbung, da auch Klaus Kelle hin und wieder dort publiziert und umgekehrt.)
            Eine echte Posse erzählte mir erst letzte Woche ein Facebook-Freund, der als pensionierter Oberstleutnant keinerlei Werbung zum finanziellen Durchkommen benötigt. Er schreibt in seiner Freizeit Gedichte – gerne auch gesellschaftskritisch und im Sinne der Freiheit, die wir alle hier meinen. Nun erscheint sein neuer Gedichtband in schöner Aufmachung. Leider hat ihm Facebook untersagt, für sein eigenes Buch zu werben. Wie er mir höchst irritiert erzählte, wurde als Begründung dafür angeführt, er habe irgendwelche missliebigen Websites besucht (und verlinkt?). Die Geschichte geht noch weiter und ist kompliziert, aber am Ende bleibt die Tatsache bestehen, dass er für ein Buch, mit dem er voraussichtlich höchstens ein Taschengeld verdienen wird und für das er auch keine kommerzielle Werbung schalten wollte, nicht auf seiner Facebook-Seite werben kann, wo ausschließlich seine Freunde davon erfahren würden. Er hat sich damit beholfen, folgenden Text zu posten:

            „Ich freue mich auf die bevorstehende Veröffentlichung meines Buches (…). Leider hat Facebook in sehr demokratischer und ebenso unverständlicher Weise die Werbemöglichkeiten für mich eingeschränkt. Ich kann deshalb das geplante Cover meines Buches nicht posten. Es lässt sich nicht hochladen.
            Dafür poste ich eines meiner Lieblingsgedichte mit dem Titel „Die Freiheit“.“

      • H.K. Antworten

        Leider jetzt erst entdeckt.

        War mir selbst leider auch nicht in dieser Form bekannt.

        Das grenzt m.E. schon sehr deutlich an SA-Methoden, Bücherverbrennung, „entartete Kunst“ & Co.

        Wo führt das hin ??

      • B. Minzenmay Antworten

        Wie das letale „Fertigmachen“
        und das dauernde Zumschweigenbringen selbst gegenüber völlig unverdächtigen Personen heute funktioniert, die sich nicht dem woken Mainstream unterworfen haben, beschreibt Jan Fleischhauer treffend in einer seiner letzten Freitagskolumnen („Atombomben auf Zürich“):

        „Hier ist ein Fall, der mir zu denken gegeben hat. Vor zwei Wochen lud der Historiker Andreas Rödder zu einer Konferenz nach Berlin „Wokes Deutschland – Identitätspolitik als Bedrohung unserer Freiheit“, lautete der etwas sperrige Titel. Im Mittelpunkt stand die neue Kultur der Empfindlichkeit, die im Namen des Kampfes gegen Diskriminierung für mehr Diskriminierung diskriminierender Ansichten eintritt.
        Rödder ist nicht nur ein geachteter Wissenschaftler, er ist zugleich Vorsitzender der CDU–Grundwertekommission. Auch die als Referenten geladenen Gäste waren in der Vergangenheit nicht durch radikale Äußerungen aufgefallen. Die ehemalige CDU-Familienministerin Kristina Schröder war dabei, der Kabarettist Dieter Nuhr, der Psychologe Ahmad Mansour, der gerade mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Viel mittiger geht es nicht, würde ich sagen.
        Vier Tage nach Abschluss der Tagung schrieb die grüne Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger auf Twitter, die Konferenz habe antisemitischen Verschwörungserzählungen Raum gegeben. Wie sie dazu kam? An einer Stelle hatte Kristina Schröder das Wort „Minderheit“ benutzt. Eine Minderheit sei im Besitz der kulturellen Produktionsmittel in den Medien und Unis, das waren Schröders Worte. Der Komiker Dieter Nuhr sprach von einer machtvollen Elite, die die Dinge in ihrem Sinne zu steuern versuche.
        Wer die Äußerungen von Schröder und Nuhr im Kontext der Veranstaltung liest, erkennt sofort, dass sie die kleine Gruppe akademisch gebildeter Menschen meinen, die sich als Wegbereiter des Neuen sehen. Wenn die beiden von Elite sprechen, dann reden sie von Leuten, die Rastalocken für Ausbeutung, Gendern für Fortschritt und Gerechtigkeit für eine Frage des Schonvermögens beim Bürgergeld halten. Von Antisemitismus kann da weit und breit keine Rede sein, es sei denn, man betrachtet Elitenkritik grundsätzlich als antisemitisch. Dann allerdings muss man auch 150 Jahre antikapitalistischer Theoriebildung einkassieren. …
        Die stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegel“, Melanie Amann, fand den Vorwurf immerhin so scharfsinnig, dass sie ihn umgehend aufnahm und per Retweet weiterleitete. In der nächsten Umdrehung wird aus dem Kongress in Berlin dann eine Versammlung von Leuten, die dem neuen Faschismus den Boden bereiten. So stand es mehr oder weniger deutlich in einem Beitrag auf „Zeit Online“ aus der Feder des ehemaligen „Spiegel“-Kolumnisten Georg Diez, der heute für das New Institute in Hamburg arbeitet, einer etwas obskuren Klimarettungsbude, die sich der ehemalige Reeder Erck Rickmers zum Zwecke der Gewissenserleichterung leistet. …
        Auch so lassen sich die Grenzen des Sagbaren verschieben: Erst ist man ein geachteter Wissenschaftler. Dann gilt man plötzlich als „umstritten“, wie das beliebte Verdächtigungswörtchen heißt. Irgendwann sagen die Leute: „Kann man den eigentlich noch einladen? In der „Zeit“ stand doch, dass die Grenze zum Faschismus fließend sei.“

        Wir wissen nicht, ob wir dieses „Letale“ letztlich noch verhindern können. Aber wir können jeder einen kleinen Beitrag leisten, um Blogs wie diesen möglichst lange – vielleicht auch nur als Strohhalme für uns- aufrecht zu erhalten.

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