Wendezeit in der Union: Die Kubaner kommen

Beim Frühstück in einem Hotel in Wiesbaden fiel mir heute ein Moment ein, den ich im vergangenen Jahr in einer ostdeutschen Großstadt erlebte. Ich hatte dort zu einem Bürgerlich-Konservativen Stammtisch eingeladen. Als die Teilnehmer am Schluss noch ein Selfie der Gruppe schießen wollten, zog sich ein junger CDU-Politiker zurück. Er habe Sorge, dass er in seiner Partei als konservativ geoutet werde, und das sei schlecht, denn er wolle ja noch etwas werden. Wir respektierten das, weil auch wir davon ausgegangen sind, dass die Merkel-Laschet-Günther-CDU so tickt. Aber wir haben uns geirrt.

Holen Sie sich heute am Kiosk Ihres Vertrauens die aktuelle Ausgabe der Tageszeitung „Die Welt“. Titel-Aufmacher ist der Artikel mit der Überschrift „Junge Union spricht von ‚Gleichschaltung‘ in der CDU“. „Welt“-Redakteur und Bestsellerautor Robin Alexander („Die Getriebenen“) schreibt über den neuen Vorsitzender der Jungen Union, den 31-jährigen Tilman Kuban aus Niedersachsen. Der hat nicht nur einen richtigen Beruf gelernt, sondern er redet in einer erfrischenden Art Klartext, wie selbst ich es in der Merkel-Partei nicht mehr für möglich gehalten hatte.

Kann man offen seine Meinung sagen und trotzdem etwas werden in der Union 2019? Tilman beweist es! Auf dem Deutschlandtag der größten politischen Jugendorganisation in Deutschland war er der Außenseiter. Die Strippenzieher im Bundesvorstand wollten ihn nicht. Große Landesverbände wie NRW behinderten seine Kampagne um den Vorsitz. Das Adenauer-Haus in Berlin wollte ihn auch nicht. Einen, den man nicht unter Kontrolle hat, der womöglich sagt, was er denkt. Dabei war alles so schön „ausgemauschelt“, wie man das in der JU nennt. In Hinterzimmer wurde abgesprochen, wie es laufen soll, wer was wird und wie der weitere persönliche Karriereweg zu gestalten sei. Pustekuchen!

Tilman Kuban machte die wirkliche Ochsentour – nicht zu Abendessen mit vermeintlich wichtgen Parteifreunden, sondern zur Basis. Fuhr auch in kleine Käffer, um sich der Basis vorzustellen. Dann der große Tag. Mit einer rhetorisch brillanten und über weite Strecken konservativ-kämpferischen Rede, gewann der Außenseiter und vereinigte fast zwei Drittel der Delegierten auf dem Stimmzettel hinter sich. Karnevalistische Höhepunkte seiner frechen Rede waren der Seitenhieb auf Verteidigungsministerin von der Leyen, die mehr Kinder als einsatzfähige Kampfflugzeuge habe, und der Rat an den Vorsitzenden der SPD-Jusos „Kevin, mach Dein Studium zu Ende, dann kannst Du dir auch eine Wohnung leisten..!“ Der Saal flippte aus vor Begeisterung!

Ja, wenn man Mut zeigt, kann man als Konservativer auch in dieser CDU gewinnen. Hoffentlich schauen sich all die anderen guten Leute in der Union das Video seiner Bewerbungsrede auf Youtube an.

Die CDU ist in einem dramatischen Umbruch. Merkel als Parteivorsitzende ist weg und wird nicht wieder als Bundeskanzlerin antreten, Kauder wurde abgewählt – gegen den Willen des Establishments. Merz hat knapp verloren, aber immerhin 49% der Delegierten für seinen Kurs gewinnen können. Tilman wurde zum JU-Chef gewählt gegen den Willen des Establishments. Zeitgleich und fast unbemerkt, wurde die unerschrockene Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel, die den Berliner Kreis anführt, gegen den Willen des Establishments zur stv. Landesvorsitzenden der Frauen Union (FU) in Nordrhein-Westfalen gewählt. Überall im Land bröckelt die Macht derjenigen, die die christdemokratische Partei bis zur Unkenntlichkeit deformiert und fast alle Überzeugungen über Bord geworfen haben. Und die sich bis heute gemütlich in einer lauwarmen Konsenssoße mit Roten und Grünen sulen.

Aber ihre Zeit ist vorbei. Fast so wie einst die alte Garde der DDR, die die Zeichen der Zeit völlig verkannten und Gorbatschows mahnende Worte über die, die zu spät kommen und vom Leben bestraft werden, nicht verstanden. Wenn ich vor ein paar Tagen diese bemitleidenswert hilflosen Attacken der CDA, des sogenannten „Arbeitnehmerflügels“ der Union, auf die junge, dynamische und vor allen Dingen wachsende konservative WerteUnion lese, muss ich fast lachen. Eine stolze Tradition hat diese CDA, das soiale Gewissen der CDU war sie. Jakob Kaiser, Karl Arnold, Hans Katzer und Norbert Blüm waren CDA-Vorsitzende und verkörperten den sozialen Fügel, den man einst als „Herz-Jesu-Marxisten“ verspottete, weil sich ihr viele katholische Arbeiter anschlossen, was übrigens immer wieder zu einer klaren christsozialen Haltung der CDA bei Fragen des Lebensschutzes führte. Karl-Josef Laumann aus dem Münsterland führt heute die Bundes-CDA an. Ich durfte ihn kennenlernen, als er Sozialminister unter Jürgen Rüttgers in Nordrhein-Westfalen war. Bei mehreren Gelegenheiten saß ich an seinem Tisch, wo am späten Abend auch gern mal Korn aus dem Münsterland ausgeschenkt wurde. Ein guter Mann, eine ehrliche Haut ist er, der das ernst meint mit den Arbeitnehmerinteressen und den kleinen Leuten. Aber was ist aus seiner CDA geworden?

Vor einigen Jahren, vielleicht auch noch heute, gab es in NRW CDU-Abgeordnete, die der CDA angehörten, und die sich gegenseitig unterstützten, wenn Kandidaten für Land- und Bundestag aufgestellt werden mussten. „Bündnis für Arbeit“ nannte sich diese Gruppe und bewies damit viel Humor. In NRW sind viele Abgeordnete in der CDA, auch welche, die gar keine Arbeitnehmer sind. Selbst Unternehmer schmücken sich mit einer Mitgliedschaft im Sozialflügel. Weil das so schön klingt. Und weil es die verbreitete Autosuggestion gibt, das sei ein wirklich wichtiges Netzwerk. Gut ein Viertel der CDU-Landtagsfraktion in NRW besteht aus CDA-Mitgliedern. Immer wenn die sich zur Fraktionssitzung treffen, dann ist das die wahrscheinlich größte CDA-Versammlung im Lande, denn so viele CDAler bekommt man anderswo nur noch selten zusammen. Gestern Abend bei meinem Stammtisch in Wiesbaden erzählte einer aus der CDU, dass örtliche CDA-Funktionäre immer gern zu den Treffen der Mittelstandsvereinigung (MIT) kommen, damit sie mal wieder mit einer größeren Gruppe von Parteifreunden zusammen sitzen. Sicher nur ein Spaß….

Zurück zu Tilman Kuban. Was sagt er im „Welt“ Interview heute?

„In den letzten Jahren haben sich viele in der CDU nicht mehr wohlgefühlt, weil wir bei unserer Ausrichtung eine Gleichschaltung erlebt haben. Wir brauchen wieder drei Flügel und Persönlichkeiten, die ihre Meinung sagen.“

Die Flüchtlingspolitik Angela Merkels sei „juristisch fragwürdig“. Bei den Koalitionsverhandlungen habe sich die Union von der SPD „über den Tisch ziehen lassen“: „Die SPD hatte für jedes Politikfeld eine Forderung, wir hatten nur zwei: Merkel bleibt Kanzlerin und die schwarze Null.“

„Im Rahmen des Kohleausstiegs werden wir auch in Deutschland noch einmal über Kernkraft reden müssen.“

„Das ganze Rentensystem muss auf den Prüfstand.“

„Wir machen momentan keine Wirtschaftspolitik, die den Wohlstand der nächsten Jahre sichert.“

„Ich bin nie ein Freund des Mindestlohns gewesen. Der Staat soll sich aus der Lohnfindung raushalten.“

„Die Ausrüstung unserer Soldaten ist zurzeit nicht so, dass sie im Einsatz sicher wären“

„Angela Merkel war kein Idol von mir.“

 

 

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Dieser Artikel wurde 45 mal kommentiert

  1. W. Lerche Antworten

    Ist es wahr, jemand mit Berufsausbildung wurde wirklich an die Spitze gewählt? Na dann, lieber Herr Kelle, können Sie nun in der CDU verbleiben. Alles wird gut. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Auch wenn sich im weiteren Verlauf nichts an den Machtverhältnissen in Deutschland ändern wird, auch wenn künftige Regierungen weiterhin die Gehilfen des Großkapitals sein werden, so bleibt vielleicht ein kleiner Trost, dass es hier und da ein „klein wenig“ vernünftiger zugehen möge, wieder mehr bürgerlicher und nicht mehr so ohne Limit ausgeflippt.

  2. Jorgos48 Antworten

    Die Rede von Kuban war sicher sehr mitreißend, frech und rhetorisch gut. Die auf Gruhner eingeschworenen Delegierten rührten keinen Finger für Kuban während seines Redebeitrags. Wenn Kuban das hält was sein Auftritt verspricht, ist mir um die CDU nicht bang.

    • Christian K. Adleff Antworten

      Erst wenn der Status der Ehe (=1Mann + 1Frau) wiederhergestellt ist und Familie als Lebensgemeinschaft zwischen Mann u. Frau mit Kindern klar definiert und gefördert wird, wenn der Gender-Irrsinn abgeschafft ist, wenn der Islam nicht mehr hofiert und in die Schranken gewiesen wird, die Massenimmigration umgekehrt wird, der UN-Migrationspakt gekündigt wird, und wenn sich das Bildungswesen hin zur Vermittlung von neutralen faktenorientierten Sachinhalten sowie mit deutschlandfreundlichen Inhalten geändert hat, Eigeninitiative u. Eigenverantwortung stärker belohnt wird … und sich die „c“du zu all‘ dem wieder klar und eindeutig bekennt, ist sie wieder „die“ CDU, der man als wahrer Konservativer das Vertrauen schenken kann.

  3. R.Gladisch Antworten

    Zu soviel Optimismus, wie hier beschrieben, kann ich mich noch nicht hinreißen lassen. Bis diese linksverschobene CDU ihre Fesseln abwirft ( wenn überhaupt ) und wieder sachorientiertes Vernunftdenken einzieht ( wenn überhaupt ), wird noch einiges Wasser den Rhein hinunter fließen. Da wird die AfD noch viel tun ( und aushalten ) müssen, bis auch dem letzten CDUler klar geworden ist , wo seine/ihre Partei gelandet ist. Zu wünschen wäre es , allein mir fehlt der Glaube.

  4. gabriele bondzio Antworten

    „Wir brauchen wieder drei Flügel und Persönlichkeiten, die ihre Meinung sagen.”
    Wissen Sie Herr Kelle, ohne ihre Euphorie dämpfen zu wollen.
    Währe hier vieleicht „ein Flügelschlag“ zu verzeichnen. Von meinem Vater, der der Jagt frönte weis ich, dass die alten Platzhirsche nicht ohne Kampf das Feld räumen.
    Der Junghirsch muss schon sehr stark sein und alle Finten auskundschaften um sich zu behaupten. Oft wird er jedoch vom Platz gewiesen, weil er mit Seitenangriffen nicht gerechnet hatte.
    Lassen Sie uns gespannt sein, ob er nur einen Bruchteil seiner Worte umsetzen kann, ehe ihn ein Intrige hinwegfegt.
    Trotz Skepsis wünsche ich ihm Erfolg!

  5. Tina Hansen Antworten

    Leider sind Symptome von Gleichschaltung nicht nur in der Union, sondern in der gesamten Gesellschaft zu erkennen und auch im Alltag deutlich zu spüren. Es wird lange dauern – wenn es überhaupt gelingt -, diese Entwicklung rückgängig zu machen.

    • W. Lerche Antworten

      Ja, diese Gleichschaltung erzeugt Gruppenzwang, in dem sich scheinbar immer mehr Leute wohl fühlen. Viele Leute, die z.B. ihrem ökologisches Gewissen ein Alibi verschaffen, indem sie Grün wählen, sind allein nicht imstande, ihr eigenes Verhalten ihrem Anspruch folgen zu lassen. Jedoch im Gruppenzwang tun sie sich leichter, grün vorgegebene Rituale praktisch umzusetzen. Viele von sehr vielen Leuten, die gerne sehr schnell auf der Autobahn fahren, votieren für ein Tempolimit. Statt dass sie selber einfach langsamer fahren würden, warten sie auf den Gruppenzwang (ein Gesetz).
      Eine Gleichschaltung ist gefährlicher als die Mischung, weil unsere Geschichte das mehrfach zeigte. Gleichschaltung heißt Diktatur.
      Bestreitet eigentlich jemand aus den staatstragenden Parteien die Gleichschaltung oder sollen wir denken, die Leute wollen alle das Gleiche? Letzteres behaupteten die Regierenden schon früher. Ich habe das praktisch erlebt und widerspreche.
      Nach der Gleichschaltung folgt die Gleichmacherei. Aber nur für die anderen, denn die Macher dessen waren und sind stets Gleicher.

  6. Juvenal Antworten

    Die Botschaft hör ich wohl – allein mir fehlt der Glaube.
    Und wer glaubt: AfD – schlimmer geht nimmt. Der hat wohl (vom Mainstream weitestgehend verschwiegen) nicht registriert, dass sich in den NL über Nacht eine Partei jenseits von Wilders etabliert hat, die die Niederlande den Niederländern zurückgeben will.
    PS: Schon erschreckend, dass man heute es als Besonderheit sieht, dass jemand einen Beruf gelernt hat. Seufz.

  7. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Mir fällt das Sprichwort „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ dazu ein.
    Den Worten müssen Taten folgen, denn „Yes, we can“ reicht einfach nicht. Und all die vielen Fehlentscheidungen der Merkel-Ära werden nicht rückgängig zu machen sein: Atom-Ausstieg, Energie-Wende, Flüchtlingspolitik, Griechenland-Rettung, Elektro-Autos, Gender-Lehrstühle, Homo-Ehe, Gender-Sexualkunde in Kitas und Schulen usw., ganz zu schweigen von den Gesetzen, die mit der SPD noch auf den Weg gebracht werden (Mit-Elternschaft, Quotenregelung in verschiedensten Bereichen, „EU-Herrschaft“ usw.). Wie sagt der Bayer:“Schau’n wir mal!“.

    • Gregor Wensing Antworten

      Natürlich müssen Worten immer Taten folgen – aber meist gehen Worte den Taten voran!
      Und wer sich schon nicht verbal für Veränderungen stark macht, wird dies durch Taten eher auch nicht tun.

      Man sollte Herrn Kuban und Frau Pantel die Chance geben, etwas zu bewegen, und nicht schon im Vorhinein unken, dass sie scheitern werden. Die zu bewältigende Aufgabe ist zugegebener Maßen riesig.

      Zumindest haben beide sehr viel Mut bewiesen, denn es ist derzeit in der CDU sicherlich leichter, sich mit dem Strom treiben zu lassen, statt sich gegen diesen zu stellen.

  8. U. Weiß Antworten

    Frankfurter Allgemeine Inland
    ÄUSSERUNG ZU „GLEICHSCHALTUNG“
    Junge-Union-Chef Kuban rudert zurück, na also wäre doch gelacht wenn die ju nicht gleichzuschalten wäre

  9. Dorothea Hohner Antworten

    Eine engagierte, eine mutige, eine Rede, die man so, außer von der AfD nicht mehr hörte! Ihr Wort, Herr Kelle, in Gottes Ohr. Sehen wir, was noch so kommt, es klingt aber bis hierher gut!!

  10. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Wensing,
    warum „sehr viel Mut bewiesen“? Wenn zu einer solchen Rede innerhalb einer freiheitlichen Partei, die die CDU ja sein will, schon „sehr viel Mut“ gehört, wie schlecht ist es dann um die Freiheit bestellt und wie sehr hat die Feigheit das Regiment!

  11. colorado 07 Antworten

    Und gerade lese ich auf Jouwatch: CDU – Arbeitnehmerflügel verdächtig JU-Chef Tilman Kuban der AfD-Nähe.
    So bootet man aus, auch in der CDU!
    So lange man so mit der Redefreiheit umgeht, hält sich meine Hoffnung auf eine erneuerte CDU sehr in Grenzen.

  12. Konrad Kugler Antworten

    Jedenfalls war die Meldung höchst erfreulich.

    Die Diäten der Bundestagsabgeordneten sind in ihrer Höhe korrumptiv.

    Ich habe gestern ein Interview DLF ./. Anton Hofreiter gehört . Anhörens- und Verbreitungspflicht!!!

  13. Uwe Emm Antworten

    Man kann es mit einem Wort sagen respektive beschreiben:
    Sehr nornal, mutig und richtig.
    Den ganzen Staub seid …,15 abgetragen.

    Das jst es was bisdato fehlte:.
    Seine, deine, meine Meinung sagen.
    Bravo!
    Ob es einem gefaellt oder nicht.
    Das ist und nur das ist Demokratie!!

    • Michael Buechi Antworten

      Mit den demagogischen Sprüchen wie zu Frau Leyen könnt Ihr gleich bei der AfD eintreten. Dieses sich als Macho gebärdende Männchen hat nicht die geringste Ahnung, welche enorme Leistung es ist, mehrere Kinder groß zu ziehen und gleichzeitig Karriere zu machen. Macht nur weiter so , vertreibt die engagierten Frauen, dann noch die klimastreikenden Schüler mit Ablenkumgsdiskussionen zur Schulpflicht und die Jugendlichen , die für ein freies Netz demonstrieren mit Verleumdungen als gekauft und Ihr werdet auf das Niveau der SPD abrutschen.

  14. Bernd Ulrich Antworten

    Zur Selbst- und Rückbesinnung der CDU ist noch ein weiter Weg. Vor einigen Tagen hatte ich einen Empfängerkreis von einem Dutzend lokaler CDU-Politiker wie folgt angeschrieben:

    „Liebe Parteigänger und Förderer der Union,
    vor wenigen Wochen sind mit kurzen zeitlichen Abstand zwei renommierte Beobachter des politischen Geschehens von uns gegangen: Jörg Schönbohm, dekorierter Heeresoffizier, ehedem Staatssekretär, Senator in Berlin und Minister in Brandenburg, † 7. Februar 2019, und Arnulf Baring, Publizist, Zeithistoriker und Hochschullehrer, † 2. März 2019.
    Beide haben uns als Co-Autoren ein politisches Vermächtnis hinterlassen: „Schluss mit dem Ausverkauf!“ Untertitel: „Der traurige Niedergang der Union, ihre bedingungslose Kapitulation vor dem Zeitgeist und der allgemeine Fall der Parteiendemokratie“. Das Werk ist bereits 2011 erschienen und heute, nach acht (!) Jahren, aktueller denn je zuvor.

    Das Buch ist im Handel vergriffen und auch bei Amazon nicht mehr lieferbar. Mir ist es gelungen, einige Exemplare direkt vom Verlag zu erwerben. Ich möchte dieses Vermächtnis unseren CDU-Anhängern zur geflissentlichen Lektüre ans Herz legen und bin bereit, dieses Werk kostenlos herzugeben. Wer eins möchte, der möge sich mit seiner postalischen Anschrift bei mir melden. Diskretion ist Ehrensache. Die Anzahl ist begrenzt; First Come, First Served.“ – Ende des Textes.

    Die Resonanz war bescheiden, nämlich Null. Anscheinend herrscht kein Interesse, der Unions-Misere auf den Grund zu gehen.

  15. Alexander Droste Antworten

    Ich glaube nicht an Wunder. Umso mehr wundere ich mich, wenn sie eintreffen.
    Zur Zeit jedoch sehe ich mit Unbehagen in die Zukunft.
    Hat jemand schon mal etwas von Dr. Holger Strohm gehört? Der Kerl macht mir bange.
    Möge die CDU zur Vernunft zurückfinden und gegen Traumtänzerei von rotgrün obsiegen. Es wird höchste Eisenbahn.

    • S.T. Antworten

      Lieber Herr Droste,
      ja, na klar, habe ich schon von ihm, Herrn Strohm gehört. Wenn man die entsprechend kritischen Seiten aufruft, vor allem bei YouTube, bleibt das ja nicht aus. (Noch!) Er hat wohl schon einiges durch, was Repressionen, zumindest angedrohter Art, betrifft. Weiß da nichts genaues. Mitunter ist er mir in seiner Ansprache etwas sperrig, teilweise schwer zu folgen, was natürlich auch seinem Alter geschuldet ist. Insgesamt verdient er Hochachtung. Letztens hatte er Rüdiger Hoffmann zu Besuch, auf seiner braunen Ledercouch. Vom Gespräch gibt es ein Video. Noch. Denn Holger Strohm hat Rüdiger Hoffmann gebeten, dieses wieder zu löschen. Er habe aufgrund des im Video Gesagten offene Drohungen bekommen.
      So weit ist es mit der vielbeschworen Freiheit in diesem Lande (Ja, in welchem eigentlich überhaupt?!!!…) gekommen. Wenn die Floskel von der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bemüht wird aller(!) Politiker, dann bekomme ich innerlich Anfälle.
      Die Lüge hat doch hier alles im Griff.
      In diesem Zusammenhang ist mir, gerade als ich die Kommentarspalte hier aufrief, negativ ins Auge gefallen der Satz, mit dem Klaus Kelle seinen Blog beginnt: „Deutschland ist ein freies Land…“
      Nein, lieber Herr Kelle, ist es nicht, war es nie und vor allem, soll es wohl auch nie sein. Bezogen jedenfalls auf die BRD.
      Was machen wir daraus???
      Das ist die große Frage.

      • Alexander Droste Antworten

        Besonders schwül wurde mir nach seinem letzten Upload aus Ägypten, bei dem er den dortigen General Asisi zitiert und aus diversen deutschen Zeitungen.
        Vorher dachte ich noch: „naja, lass ihn mal reden.“ Dass er das Bundesverdienstkreuz hat und ein Doktor ist, heißt ja noch nicht, dass er unfehlbar ist. Aber im Abgleich mit anderen unabhängigen Quellen muss ich gestehen, dass da was dran sein muss. Das Gespräch mit Hoffmann habe ich auch gesehen.

        Sollen wir uns in Sicherheit bringen oder doch in den Untergang tanzen?

  16. gabriele bondzio Antworten

    von Dr. Holger Strohm gehört? „…ja , seine Neujahrsansprache war sehr bedrückend. Als er dioe ganzen Menschen aufzählte, die versorgt werden müssen in DE und immer mehr werden. Das wir von hinten bis vorne belogen werden und entmündigt werden. Siehe auch Uploadfilter (Artikel 11/13), wo unter dem Deckmantel „Urheberecht“ auch der Wiederstand im Netz abgewürgt werden soll. Voss stellt die Existenz von Youtube infrage, denken sie darüber nach, wieviele kritische Beiträge hier eingestellt werden.
    Kritisch denkende Menschen sind der Inbegriff des schwachsinnigen Bösen und gehören an allen Fronten bekämpft.

    Ich denke da an René Zeyer, der in der Basler Zeitung unter („Die Welt als Wille und Wahn) zu den Ereignissen (damals) in Chemnitz schrieb: „Die einzigen beunruhigenden Verbrechen, die bislang zu konstatieren sind, sind Denk- und Sprachverbrechen. Wer Gauland – vielleicht wegen seines Namens – für einen neuen Hitler hält, sollte dringend seine Medikamente nehmen. Das gilt auch für Trump, obwohl der Spiegel bereits die Machtergreifung des Faschismus in den USA beklagt. Denn neben der publizierten Realitätssicht gibt es noch so etwas wie eine Wirklichkeit. Und die sieht ganz anders aus. Denn in den USA hat nicht der Faschismus die Macht ergriffen, und auch in Deutschland steht die Wiederauferstehung des Dritten Reichs nicht auf der Agenda.“

    Aber was jetzt so in der Politik abgeht, liebe Leute, überschreitet in einzelnen Facetten selbst schon die Kontrolle, die ich im DDR-Staat erleben konnte.

  17. Wolfgang Andreasx Antworten

    Abwarten, Herr Kelle, abwarten!

    Vor den Wahlen zum Europaparlament passieren so einige Besonderheiten im Unionslager! Auch solche etwa vom Kubaner? Ich wünsche mir nach seiner Rede, daß er Rückgrad zeigt und nicht wie Ziemiak dem Futter hinterherläuft.

    Wir erinnern uns an die Blamage der Jungen Union in Essen als man ihren Antrag auf Abschaffung des Doppelpasses als abgelehnt durchwinken wollte und nur nach starkem Protest aller Delegierten neu ausgezählt wurde. Sieg für die Junge Union. Und dann nach Ende des Parteitages die Kanzlerin : Das machen wir nicht…! Wo blieben sie da, Herr Ziemiak??
    Kubaner bleiben sie standhaft, sonst verlieren sie noch die letzten Konservativen in der Union!

    Und dann kam nichts mehr von Herrn Ziemiak , nur der Posten des Generalsekretärs, unddie Werteunion mußte sich des Falles annehmen.
    Kubaner, bleiben sie standhaft, sonst verliert die Union noch die letzten Konservativen!

    • W. Lerche Antworten

      Wenn der Kubaner schon mal gewählt worden ist, was für die Merkelaner wäre das Beste daraus zu machen? Natürlich ihn zu benutzen, um die letzten Konservativen aus der CDU zu treiben. So hätte die Merkel-CDU mehr von seiner Rede, als wäre ein Merkelaner gewählt worden. – Genau das, was sie befürchten.

  18. W. Lerche Antworten

    Wenn ich so die Sprücher von Kubaner lesen, dagegen erscheint mir Herr Spahn sehr weit links. Sie alle laufen dem Futter nach. Über’s Futter werden alle eingefangen. Sie alle bewegen sich nur für sich persönlich. Jedenfalls habe ich bisher von keinem der vielen Abgeordneten etwas erfahren, was das stetig weniger werdende Netto vom Brutto stoppt – im Gegenteil!

  19. Dr. Feund Antworten

    Junge Politiker stehen in den Parteien eher links der Mehrheit.
    Die JU steht jetzt rechts der Merkel -Lakaien-inninen.
    Wer es jetzt nicht kapiert, was da seit vielen Jahren passiert,dem ist nicht mehr zu helfen.
    „Christlich Demokratische Union“ , die Blockpartei , angeführt von einer gelernten Kommunistin aus der „Deutschen Demokratischen Republik“.
    Wie dumm muss man sein, das nicht zu sehen und auch noch zu wählen.

    • W. Lerche Antworten

      …so dumm wie ein Großteil der wahlberechtigten Bevölkerung. Der Wahlzettel eines Dummen, der nichts versteht, ist genau so schwer wie der eines Schlauen, der alles weiß.
      Früher im alten Preußen war es wohl so, dass jemand, der mehr Steuern zahlte als andere, als jemand mit höherer Verantwortung angesehen wurde und folglich seine Stimme bei der Wahl ein Mehrfaches wog.
      Heute spielt bei Wahlen keine Rolle, ob man über Generationen von Sozialkassen lebt oder ob man diese seit Generationen füllt.
      Tatsächlich wurde Merkel kummunistisch sozialisiert. Sie war bis zum letzten Tag der DDR „sozialistischer Reisekader“, durfte jederzeit mit Pkw in die BRD reisen, während meine Mutter daran zugrunde ging, dass sie nicht mal ihre sterbenden Eltern in Stuttgart ein letztes Mal sehen durfte. Erst mit Invalidenausweis durfte meine Mutter wie Frau Merkl jederzeit in die BRD reisen.

  20. gabriele bondzio Antworten

    Kubaner sollte auch mal zu den Themen „Menschenrechtsverletzungen im arabischen Raum“ Stellung beziehen. Brunei wird ein Anfang April das neue Sharia-Strafgesetzbuch einführen (siehe PP). In dem auch der Tod durch Steinigung für Homosexuelle, die ihrer „Unzucht“ nachgehen eingebettet ist. Auch jene, die zum Beispiel vom Islam die Nase voll haben (z.B. konvertieren) werden mit dem Tod bestraft. Brunei plant diese Verschärfung schon seit 2014-wo bleibt da der Aufschrei aller rot-grünen Menschenrechtsverfechter? Die Konsequenz ist doch noch mehr Zulauf nach Europa.
    Heimlichen Haus-Beschneidung durch seinen Vater aus Ghana, hat einem 5-Monate alten Baby in Italien das Leben gekostet. Wer das Buch „Wüstenblume“ gelesen hat, wo Waris Dirie diesen grausamen Brauch (an sich selbst) schildert. Kann die babarische Sitte ermessen.
    Wo ist hier der rot-grüne bzw. allgemeine Aufschrei der Menschenrechtsverfechter?
    Waris war ja mal Botschafterin der UNO um gegen das Problem aufzustehen. „Wüstenblume“ ist am 19. August 1998 erstmals veröffentlicht worden.
    21 Jahre schlägt man sich schon mit dem Problem herrum.

    • W. Lerche Antworten

      Zunächst mal den Orient islamisch „säubern“. Das schafft Raum für „Asyl“ in Deutschland. Später dann wird auch hier die Scharia durchgesetzt, d.h. „gesäubert“. Step by step. Voraus eilender Gehorsam unserer regierenden Meinungsführer, Kirchen und unserer Gesellschaft fördern das.
      Auswandern nach Neuseeland bringt nichts mehr, bleibt scheinbar nur noch Australien.

      • gabriele bondzio Antworten

        Da haben sie gar nicht so unrecht mit Scharia in Europa, Herr Lerche!
        Laute Gedanken gibt es schon:

        -„Schriftsteller Roberto Saviano, in einem Gesprächsband mit Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der ZEIT:
        „Ich möchte darauf bestehen, dass der Süden [Italiens] nur gerettet werden kann, wenn man ihn den Flüchtlingen überlässt“, …

        – „Christian de Moliner schlägt vor, Frankreich zu teilen: In einem Teil
        soll die französische Gesetzgebung gelten, im anderen Teil die Scharia
        für all jene Muslime, die sich dafür entscheiden. Christian de Moliner
        ist Publizist und außerordentlicher Professor.“( siehe ET).

  21. gabriele bondzio Antworten

    Unter Titanic auf Eisberg gelaufen, kann man sich das Szenario jetzt schon in DE vorstellen.
    Leistungsträger verlassen in nie gekannten Ausmaß Deutschland und Frankreich.
    Zahlen von „New World Wealth“ belegen , dass 2015 ca. 1000 und 2016 schon 4000 Personen, welche überdurchschnittlich hohe Steuern zahlten nach Australien, USA, Kanada, Vereinigte Arabische Emirate, Neuseeland oder Monaco ausgewandert sind.
    Die Auswanderung hält an und ist nicht nur allein durch hohe Steuern bedingt.
    „Auch junge Leute mit Zukunftschancen, verlassen DE.Allein im Jahr 2016 verlegten 281.000 Bundesbürger ihren Wohnsitz ins Ausland. Einen höheren Verlust wies die amtliche Statistik noch nie aus.“(welt.de.)
    Man versucht es zwar krampfhaft auf die Änderung der Berechnungsmethode zurückzuführen. Aber in den Kommentarspalten ist anders zu lesen.
    Dafür kommen laufend Leute in großer Zahl, die Transferleistungen beanspruchen.
    Das kann nicht gut ausgehen, zumal der Trend anhält.

  22. HB Antworten

    Tilmann Kuban erinnert mich an Franz Josef Strauss. Wenn er die Kraft und Unterstützung hat, diesen Weg zu gehen, dann kann er etwas bewegen, aber nur dann. Bayerns Unterstützung hat er anscheinend.

  23. aha Antworten

    Wie wäre es mit Strafrecht nach Herkunft bzw. Religion in D.? Islamische Menschen nach Scharia, Todesstrafe auch für Amerikaner/-innen in D möglich,…!

    Eine Steinigung live im ÖRF würde sicher die Integrationswilligkeit fördern.

  24. Till Aussenspiegel Antworten

    Der Koran ist kein Evangelium. Mohammed war kein Heilsbringer. Ein totalitäres Herrschaftskonzept ist keine Religion.

    Dummheit ist eine natürliche Begabung. Die Mehrheit ist entsprechend hochbegabt.
    Die sogenannte Demokratie ist die Herrschaft einer Mehrheit, des Mob.
    (NICHT WEITERSAGEN!)

  25. gabriele bondzio Antworten

    “Die Ausrüstung unserer Soldaten ist zurzeit nicht so, dass sie im Einsatz sicher wären”…unbestritten.
    Aber Merkel prescht ja jetzt vor…habe ich da nicht neulich was von einem Flugzeugträger, der her muss gelesen.
    Frag mich da nur, was darauf landen soll. Flugzeuge im Fliegen sind ja auch Mangelware.
    Wenn ich allein an die Kostenexplosion bei der Instandsetzung des Segelschulschiffs ‚Gorch Fock‘ denke, wo von der Leyen mit bewusst falschen Zahlen und Kostenschätzungen zur Fortsetzung der immer teurer werdenden Reparatur in Kritik ist.
    Man läßt es so lange gammeln (Schiff) bis man es praktisch unter dem Hintern verfault.

    • HB Antworten

      Aber geh, daran Schuld haben doch nur die Berater. Heisst bei McKinsey nicht einer David von der Leyen? Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären u.U. nicht zufällig?

  26. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Till Aussenspiegel,
    zu Ihrer Bemerkung über die „sogenannte Demokratie“ eine Ergänzung von Vaclav Havel:
    „Der natürliche Nachteil einer Demokratie ist eben, dass sie jenen, die es ehrlich mit ihr meinen, übermäßig die Hände bindet und jenen , die es nicht ernst mit ihr meinen, fast alles erlaubt.“

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