Ist der Hunger auf der Welt besiegt worden? Hat Nordkorea seine Grenzen geöffnet? Sind wieder Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet worden? Wurde endlich ein zuverlässiger Impfstoff gegen Ebola entdeckt? Hat der IS die Waffen niedergelegt? Ich behaupte: selbst wenn, könnte die mediale Begeisterung nicht größer sein als heute, denn – setzen Sie sich hin und halten Sie sich fest – in Irland wird die „Homo-Ehe“ zugelassen. Und nicht nur das, sondern sogar mit mehrheitlicher Zustimmung in einer Volksabstimmung. Schon schreiben erste Kommentatoren hierzulande von einem unerwarteten Erfolg in einem „erzkatholischen Land“, was allerdings ein Paradoxon ist, denn wenn Irland tatsächlich „erzkatholisch“ wäre, hätte es keine Mehrheit gegeben. Aber lassen wir das. Die Schlacht um die Zulassung der „Homo-Ehe“ ist geschlagen, übrigens nicht nur in Irland, sondern überall im Westen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man auch in Deutschland irgendeinen Dreh finden wird, den das Verfassungsgericht dann salomonisch abnickt. Sei’s drum. Wenn die Mehrheit das will, sollen sie es haben. Demokratie nennt man das. Was mich gerade aber sehr belustigt, ist der Medienhype, der heute Vormittag eingesetzt hat. Dieser unbeholfene und durchsichtige Versuch, ein an sich wenig bedeutendes Ereignis, wie eine Volksabstimmung in Irland, zur wichtigesten Nachricht des Tages hochzujazzen. Hauptsache, das Thema passt. Schon fünf Mal hat es in Irland den Versuch gegeben, per Volksabstimmung Abtreibungen zu legalisieren. Fünf Mal lehnten die Iren das ab. Können Sie sich erinnern, dass das mal Aufmacher in Spiegel, Welt und Süddeutscher war? Wer wissen möchte, was Medienkritiker mit „Mainstream“ bezeichnen, bekommt am heutigen Tag allerbestes Anschauungsmaterial.

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Dieser Artikel wurde 11 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Ich wusste gar nicht, dass Leute in einer Homo-Ehe schwanger werden.

  2. Uwe_aus_DO Antworten

    Ja, Irland nun noch als erxkatholisch zu bezeichnen, ist paradox, und der Medienhype ein Beweis dafür, wie erfolgreich die 68er mit ihrem Marsch durch die Institutionen waren. Sie haben halt nur etwas Zeit gebraucht, um von steinewerfenden Straßenkämpfern zu Redaktionsleitern zu werden.
    Was mir bei dieser Diskussion aber zu kurz kommt, ist die Frage, WARUM Irland sich von erzkatholisch hin zu dem heutigen Status quo entwickelt hat. Offensichtlich hat die katholische Kirche auch dort ihre Identität und folglich die Autorität verloren. Aber das habe ich in diesem Blog schon einige Male angesprochen.

  3. Hans-Jürgen Merten Antworten

    Am aberwitzigsten war der Kommentar von Frau Slomka nachdem das „Heute Journal“ ausgiebig über diese Randnotiz berichtet hatte.

    Sie behauptete doch tatsächlich, dass es diese „Vielfalt“ sei, die Europa so attraktiv für Einwanderer mache!

    Meinte sie damit die Millionen strenggläubigen Moslems, welche sich gerade als Flüchtlinge nach Europa aufmachen? Moslems die, wenn sie nicht selbst aktiv werden, mindestens Beifall klatschen wenn Lesben und Schwule gesteinigt werden?

  4. Andreas Schneider Antworten

    Der heilige Ernst, mit dem diese vernachlässigbaren Randnotizen der Menschheitsgeschichte von ihren Protagonisten vermarktet werden, könnte – da zumeist irgendein Unfug Pate steht – durchaus der allgemeinen Belustigung dienen. Wäre da nicht ein zu ihrer Zahl unverhältnismäßig starker Einfluss auf Medien und „Politik“.

  5. Gisbert Britz Antworten

    “ Wäre da nicht ein zu ihrer Zahl unverhältnismäßig starker Einfluss auf Medien und “Politik”.“

    Ist bei Sepp Blatter das Verhältnis besser?

  6. Pingback: Eine gleiche Ehe für alle? Diskussionen über die Öffnung der Ehe nach dem irischen Referendum

  7. L.Hartmann Antworten

    Bei Zulassung der Homo-Ehe sind wir ja noch nicht am Ende der Vorstellung. Die nächste Forderung ist das Adoptionsrecht, dann kommt die Leihmutterschaft ins Spiel und irgendwann landen wir beim Menschenhandel. Ich wäre für eine Volksabstimmung der Betroffenen. Das sind nämlich die Kinder. Würde man diese Kleinen z.B. fragen, ob sie lieber 2 Papas oder ein Papa und eine Mama haben wollen, das Ergebnis wäre zu 100% eindeutig. Kein Kind würde auf seine Mama verzichten. So manche egoistische Erwachsene wollen hier ihre Ideen und ihre Wünsche durchsetzen. An das Wohl der Kinder denken sie dabei nicht. Außerdem hat ein Kind ein Recht auf Mama UND Papa, wie ihre Frau ja schon sagte. Hat ein Erwachsener aber wirklich ein Recht auf ein Kind ?

  8. Dr. H. J. Blumbach Antworten

    Ja doch, ein Kind hat ein Recht auf Mamma UND Papa, aber wo kommen die vielen „Alleinerziehenden“her? Immerhin müssen die Iren nicht mehr bezüglich der Abtreibung bei allen Paaren abstimmen…

  9. Friedrich-Wilhelm Giroud Antworten

    Ich weiß nicht, ob bekannt ist, was beim „Westfalen-Blatt“ kürzlich geschehen.
    Dort hatte ein Vater angefragt, ob er seinen sechs-und achtjährigen Töchtern zumuten könne, auf eine Hochzeit seines homosexuellen Bruders und dessen Partner – die er sehr schätze- Blumen zu streuen. Er fürchte, die Kleinen zu irritieren.
    Die pragmatische Antwort der Kolumnistin lautete sinngemäß: Dann lassen Sie es lieber!
    Was dann in den sozialen Netzwerken seitens der Homo-Lobby geschah, kann man sich vielleicht denken. Das Ende vom Lied: der Chefredakteur hat sich vielmals entschuldigt und die freie Mitarbeit der Kolumnistin sofort beendet!!!
    Und das zum Thema „freie Gesellschaft“! In der so viel gescholtenen „Adenauer-Ära“ ging es wesentlich freier zu. Aber damals gab es ja auch noch nicht die 68er und die Päderasten-Partei der „Grünen“ ( auch „Öko-Faschisten“ genannt ) .

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