Wenn es drauf ankommt, funktionieren wir
Wenn es drauf ankommt, funktioniert Deutschland. Immer noch. Warum nur sind wir nie auf irgendwas vorbereitet? Warum können wir nicht schnell Entscheidungen treffen und dann handeln? Warum läuft alles so zäh wie alter Kaugummi?
Ich meine, viele Deutsche halten das ja sogar für etwas Positives
Dass Bundes-Olaf so lange gezögert hat, bis er endlich grünes Licht für ein militärisches Engagement Deutschlands für die Ukraine gab. Das finden viele Bürger gut. Und dass man sich erst jahrelang abhängig von Russland macht bei der Energieversorgung, um dann, wenn die Röhre unter der Ostsee fertig ist, den Hahn zuzudrehen – das macht uns keiner nach, oder?
Und als dann Winter war, stiegen die Gaspreise zwar massiv, aber all die üblichen Untergangserwartungen von massenhaft erfrorenen Menschen in den Wohnungen – alles völliger Quatsch.
Vergangene Nacht haben deutsche Soldaten über 100 unserer Bürger aus dem Sudan geholt. Es soll noch zwei weitere Abholtouren geben.
Im Sudan findet gerade ein heftiger Bürgerkrieg statt, da ist es echt ungemütlich. Während Saudi-Arabien, Jordanien und die Amis ihre Bürger zügig rausholten, scheiterte die erste deutsche Rettungsmission. Dass es in einem Krieg gefährlich ist und sogar geschossen wird, konnten unsere Planer im Verteidigungsministerium ja auch wirklich nicht ahnen, oder?
Beim zweiten Versuch lief dann alles mit deutscher Gründlichkeit
Mehrere Hundert unserer Soldaten sollen beteiligt gewesen sein. Nicht nur Sanitäter und Sandsack-Stappler, sondern richtige Soldaten. Fallschirmjäger, KSK-Spezialeinheiten. So richtig mit grimmigem Blick und Schnellfeuergewehren. Wenn es sein muss, können wir das auch. Und das ist gut so.
Rückzug, das können „wir“.
Ebenso Rückbau von Infrastruktur und Grundrechten oder Rückgängig machen von Wahlen.
Nur auf den Rücktritt der dafür verantwortlichen Politdarsteller muß man lange warten, die kleben penetranter auf ihren Sesseln als die Klimakasperkinder auf den Straßen.
Von der Rückführung sich illegal hier aufhaltender Personen ganz zu schweigen.
Also, „die Truppe“ könnte schon – wenn man(n) sie denn immer ließe …
Aber da inzwischen „Sicherheitsbedenken“ in jeglicher Hinsicht mindestens eine ebenso große Rolle in der Bundeswehr spielen wie der „Kampf gegen Räääächts“, wie wir in der vergangenen Woche in der Debatte zum „Bericht der Wehrbeauftragten“ wieder erfahren durften, ist klar, daß die Amerikaner und Briten und Franzosen und wer weiß wer sonst noch alles mit der Evakuierung ihrer Landsleut*/-/:/_/•/Innen längst fertig sind und das Land bereits verlassen haben, wenn wir gerade anfangen, zu beginnen.
„Priorität hat Vorrang“ – dann klappt das schon.
Und daß wir eher bei den heldenhaften Letzten sind, kennen wir ja schon aus Kabul & Co.
Deutschland hatte sich nie von Gaslieferungen aus Rußland „abhängig“ gemacht. Das waren ganz einfach Handelsabkommen, welche beiderseits stets zur allgemeinen Zufriedenheit eingehalten wurden.
„Und als dann Winter war, stiegen die Gaspreise zwar massiv, aber all die üblichen Untergangserwartungen von massenhaft erfrorenen Menschen in den Wohnungen – alles völliger Quatsch.“
Nein, das war kein Quatsch, das war nur ein glücklicherweise relativ milder Winter.
„Vergangene Nacht haben deutsche Soldaten über 100 unserer Bürger aus dem Sudan geholt. Es soll noch zwei weitere Abholtouren geben.
Im Sudan findet gerade ein heftiger Bürgerkrieg statt, da ist es echt ungemütlich. Während Saudi-Arabien, Jordanien und die Amis ihre Bürger zügig rausholten, scheiterte die erste deutsche Rettungsmission.“
Da ist gar nichts gescheitert. Die im Sudan tätigen Deutschen hätten auch ganz einfach und regulär, wie jeder normale Tourist, das Land verlassen können, auch ohne Einsatz von Soldaten, Reisebus oder Taxifahrer hätten sich gern was hinzuverdient.
„Fallschirmjäger, KSK-Spezialeinheiten. So richtig mit grimmigem Blick und Schnellfeuergewehren. Wenn es sein muss, können wir das auch. Und das ist gut so.“
Nein, das ist nicht gut so. Deutsche Soldaten haben im Sudan nichts verloren, allenfalls als Ziviltourist im Urlaub mit Wasserpistole.
Eine hervorragende Gelegenheit zum Üben. Ist doch damit zu rechnen, dass man diese Art von Fähigkeit zukünftig noch öfter brauchen und anwenden könnte. Der westlichen Rückzüge dürften es nämlich eher mehr denn weniger werden. Geopolitik will, genau wie Lesen und Schreiben, von der Pike auf gelernt sein. Zu diesem Behufe wäre es hilfreich, wenn gerade deutsche Außenpolitiker sowie Vertreter der deren Anliegen und Agenden flankierenden NGOs mal ihre Nase in einen Mearsheimer stecken würden. Beispielsweise in The Great Delusion – Liberal Dreams and International Realities. Ein Werk wie dieses sollte zur Pflichtlektüre für jeden mit außenpolitischen Themen befassten Polit-Aspiranten erklärt werden. Gerade die vom Westen meist gehegten liberalen Vorstellungen von Außenpolitik scheinen dafür prädestiniert zu sein, bitterste Enttäuschungen nach sich zu ziehen; eine heftig blutende Nase nicht selten eingeschlossen. Wer antritt, die Probleme der Welt lösen zu wollen (angeblich hat Frau Baerbock sich einmal über ein solches Vorhaben geäußert), sollte sich auf einiges gefasst machen. – Irgendwie erinnert mich die gegenwärtige Lage im Sudan ziemlich ungut an die Verhältnisse in Libyen nach Gaddafi…
Ääääääh – ich bin etwas irritiert ( kommt in meinem Alter leider öfters vor … ).
Oder aber der „Münchner Merkur“ hat da etwas mehr als gründlich falsch verstanden:
„ Baerbock ändert Diplomaten-Tests – Unions-Politiker wittern „grüne Vetternwirtschaft“ “
22.07.2022
Da lese ich
„ Das Auswärtige Amt ändert das Auswahlverfahren für deutsche Diplomaten – und Politiker aus CDU und CSU kritisieren Außenministerin Annalena Baerbock heftig.
Berlin – Um die Bundesrepublik Deutschland in der Welt zu vertreten, gibt es in den jeweiligen Ländern eine Botschaft mitsamt Diplomaten. Die Anforderungen für diese verantwortungsvolle Position sind nun jedoch spürbar gesunken.
Im Auswärtigen Amt von Berlin wurde das entsprechende Anforderungsprofil für die ausgeschriebenen Positionen angepasst. Wie die Bild schildert, bezwecke Außenministerin Annalena Baerbock damit vor allem eines: Personen ins Amt zu befördern, die in ihrem Sinne handeln, ungeachtet drohender Qualitätseinbußen.
Baerbock und Ampel-Koalition suchen Diplomaten – Ohne Allgemeinwissen und Psychotest“
Usw usw. Und all das nicht einmal getschändert …
Man passt das Nivea ( äääähemmm ) der deutschen Diplomatie dem PISA-Level an.
Wäre auch schlimm, wenn deutsche Diplomat*/-/:/_/•/Innen ihrer Chef*/-/:/_/•/In widersprechen würden, wenn es z.B. um für Deutschland extrem wichtige Dinge wie Sch…häuser in Afrika, „hunderttausende km entfernt“, Kobolde oder die Speicherung von Strom im Netz geht.
Wo käme man ( frau erst recht ! ) hin, wenn die „Angestellten“ schlauer wären als die gefühlte „König*/-/:/_/•/In der Welt“ …
„Lasst es uns gemeinsam verenden !“
@H.K.
Diese Unglaublichkeit kursierte doch schon im vergangenen Jahr in den Medien. Auch ich fand das Vorhaben ähm, gewöhnungsbedürftig. Quatsch, ich fand’s natürlich erschreckend. Es baut auf dem Prinzip Merkel auf („Merken Sie sich gefälligst – keiner hier oder sonst wo im Saal ist klüger und/oder mächtiger als ich, verstanden?“). Hat in Merkels Falle ja auch bestens hingehauen. Und ich habe fast den Eindruck, dass auch Baerbock mit dieser Masche durchkommen, ja Erfolg haben könnte – Erfolg zugunsten ihrer eigenen Person, versteht sich. Ohnehin merkt man Baerbock sehr deutlich an, dass sie es liebt, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Gerne direkt neben ihrem „Führungsoffizier“, dem Außenminister des westlichen Hegemons höchstpersönlich, Anthony Blinken. – Anyway, wenn besagte neue und äußerst ungewöhnliche, ja blödsinnige Einstellungspolitik bereits in die Realität umgesetzt sein sollte (was durchaus im Bereich des Möglichen liegt; schon aufgrund des insgesamt halsbrecherischen Tempos, das die Grünen ab Stunde eins an den Tag gelegt haben), na dann heißt’s eben ein weiteres Mal Gute Nacht, Deutschland. Negativ-Auslesen, und seien es nur die moderatesten, stellen wirklich das Allerletzte dar, was Deutschland, seine Institutionen und Menschen in dieser von komplexen Problemen gebeutelten Zeit besonders dringend benötigen.
Dieser Tage stand im FOCUS ein Artikel über Habecks Vetternwirtschaft, ohne die vorgeschriebene Ausschreibung, insbesondere die Verflechtung mit Patrick Graichen und seiner Schwester. Es ist unfassbar, dass da außer einer lauwarmen Anfrage der CDU kein Sturm der Entrüstung durch den Blätterwald tobt, wie es bei jeder anderen Partei der Fall wäre. Die Maskenaffären der CDU, obwohl legal, haben ganz andere Reaktionen im Blätterwald hervorgerufen. Die Mainstream Medien haben anscheinend jedes Maß an Objektivität verloren.
Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Michael Kellner, ist zudem der Ehemann der Schwester von Patrick Graichen, Verena Graichen.
Also:
Der Ehemann von Verena Graichen ist Michael Kellner.
Die Ehefrau von Olaf Scholz ist Britta Ernst.
Die Ehefrau von Frank-Walther Steinmeier ist Elke Büdenbender.
Und da die Verwirrung noch nicht groß genug ist und kaum ein Michel weiß, wer da mit wem verbandelt ist, sollen nun also „Namenskombinationen“ eingeführt werden:
Herr Steinmeier und Frau Büdenbender könnten wohl demnächst auch „Büdenmeier“ und „Steinbender“ heißen.
Herr Scholz und Frau Ernst dann „Schonst“ und „Erolz“.
Herr Kellner und Frau Graichen „Kellchen“ und „Grainer“.
Die Kinder können – wenn ich richtig informiert bin – sich demnächst nicht nur ihre Geschlechter jedes Jahr neu wählen, sondern auch ihre Vornamen entsprechend, die Nachnamen beim einen Kind so, beim anderen so und beim 3. Kind dann soso – oder so …
Passt doch alles im „besten Deutschland, das wir jemals hatten!“
Ja ?
Nur FAST.
Es fehlt nun noch die Namenskombination der VORNAMEN …
@Achim Koester
„Die Medien haben anscheinend jedes Maß an Objektivität verloren.“
Völlig richtig bemerkt, lieber Achim Koester. Ich finde sogar, dass sie sich immer seltener die Mühe machen, ihre Parteinahmen auch nur ansatzweise zu kaschieren. Inzwischen schlägt man sich mit geradezu frappierender Offenheit auf die eine, aber so gut wie nie auf die andere Seite. Ja, man scheint es nicht einmal mehr für nötig zu befinden, wenigstens nach außen hin „den Schein zu meiden“ – eine, wie ich bis heute finde, geniale Umschreibung für totale Schamlosigkeit. Diese bemerkenswerte Formulierung schnappte ich übrigens vor einem halben Jahrhundert (sic) von einer äußerst sympathischen, grundehrlichen und mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität stehenden Düsseldorfer Reinmachefrau auf. Und, wie Sie merken, mache ich bis heute von dieser besonderen Redewendung Gebrauch.
Da war sie wieder…jene toxische Männlichkeit die die letzten Verteidigungsminister*innen doch ausmerzen wollten. Wenn die Kacke mal so richtig schön am dampfen ist, dann erinnert man sich doch in praktisch letzter Sekunde an jene Soldaten, denen man sonst misstraut, die man nur alle zu gern bespitzeln lässt.
Und eben jene handeln, weil sie sich im Gegenzug zu ihren politischen Vorgesetzten an den einst geleisteten Eid gebunden fühlen.
Werter Herr Kelle, die Überschrift lauetet:
„Wenn es drauf ankommt, funktionieren wir“
Das ist mir zu wenig. Deutschland soll auch und gerade dann „funktionieren“ wenn es NICHT drauf ankommt. Alles andere ist schlicht zu wenig.
So war es nämlich einmal…
„So richtig mit grimmigem Blick und Schnellfeuergewehren. Wenn es sein muss, können wir das auch. Und das ist gut so.“
Ja, wir sind schon ein taffes und hart gesottenes Völkchen. Wir sperren sogar Menschen weg, die lustige Videos von Baerbock im Netz verbreiten. 8 Monate Haft für Tim Kellner. Mit Schnellfeuergewehren stürmen wir die Wohnungen von Bürgern, die es wagen, mit dem Grundgesetz zu winken. Paul Brandenburg! Schon vergessen, dass die grimmigen Blicke der Spezialeinheiten vor zwei Jahren unter Masken versteckt wurden?
Richard David Precht hat in einem Podcast A. Baerbock „beleidigt“. OT: „Was für ein Unfall, dass diese Frau Außenministerin geworden ist (…) Die hätte doch unter normalen Bedingungen im Auswärtigen Amt nicht einmal ein Praktikum gekriegt“.
Nun aber mal mit grimmigem Blick und Schnellfeuergewehren in die Büro-und Wohnräume von Herr Precht. Jetzt kommt es drauf an. Kampfwesten übergezogen und diese Staatsdelegitimierer ab in den Knast. Wenn es drauf ankommt funktionieren wir. Das ist auch gut so!
„Und als dann Winter war, stiegen die Gaspreise zwar massiv, aber all die üblichen Untergangserwartungen von massenhaft erfrorenen Menschen in den Wohnungen – alles völliger Quatsch.“:
An solche Katastrophenszenarien (auch von Wirtschaftswissenschaftlern verbreitet) glaube ich auch nicht.
Noch scheint Geld da zu sein, um die schlimmsten Exzesse abzufedern. Und sowohl Corona als auch die „Rettung des Winters“ waren teuer.
Wovon ich aber überzeugt bin: Ein einen immer weitergehenden langsamen Abstieg. Bzw. bestenfalls Stagnation und „wir“ werden von anderen überholt.
„…Und als dann Winter war, stiegen die Gaspreise zwar massiv, aber…“
1) Die Reallöhne in Deutschland haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang erlebt. Es ist das g r ö ß t e Minus seit Beginn der Statistik 2008.
Sie gaben um 4,0% im Vergleich zu 2021 nach, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.
2) Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 6,9% und damit d e u t l i c h stärker als die Löhne.
Die Bundesregierung geht für 2023 von einer Inflationsrate von 5,9% aus.
3) Laut Handelsblatt sind allein im ersten Quartal dieses Jahres 27 Mode- und Schuhhändler den Schritt in die Insolvenz gegangen. Wie eine Auswertung der Unternehmensberatung Falkensteg für das Handelsblatt zeige,
m e h r als d o p p e l t so viele wie im Vorjahreszeitraum.
4) Die Zahl der Baugenehmigungen wie die neu erteilten Hypotheken ist rückläufig.
5) Laut der Einschätzung der Vizechefin des Internationalen Währungsfonds,
Gita Gopinath, stehe Deutschland eine wirtschaftliche Schwächephase bevor.
* Lediglich einige Realitäten abseits des Kelle Blogs…