Wenn es um die Grüne Jugend, also die Partei-Jugend der Grünen, geht, ist man einiges gewohnt. Mal ziehen sie „gegen Homophobie“ mit dem Slogan „Fickt euch doch alle!“ zu Felde, dann wieder wollen sie den Leuten das Schwenken von Deutschland-Fahnen beim Fußball madig machen. Und heute berichtete der Blog „Ruhrbarone“ über eine Reise der Grünen Jugend in den Iran. Und weil ich „Ruhrbarone“ als seriös kenne, möchte ich meinen Lesern dieses Stück nicht vorenthalten, auch wenn die Kollegen aus dem Ruhrgebiet leider nicht erwähnen, von wo diese jungen Grünen stammen. Aber sei’s drum: Schönes Land, nette Menschen, gutes Essen, interessante Gespräche, wunderbares Wetter habe man im Iran erlebt. Eine Mitreisende der „grünen Pimpfe“ (Ruhrbarone) namens Theresa Kalmer wird zitiert:

„Nach den Gesprächen, die wir geführt haben, wird Rohani vor Ort als moderat eingeschätzt. Die dennoch hohen Hinrichtungszahlen wurden uns so erklärt, dass er aufgrund seiner moderaten Politik innenpolitische Härte zeigen muss, um auch die Konservativen hinter sich zu bekommen.“

Ja, das macht Sinn. Wenn man gute Stimmung in seinem Land will, dann muss man eben auch mal ein paar Leute an Baukräne hängen. Und wenn das Essen gut war, was soll man denn dagegen sagen? Und zum Machtwechsel vom „populistischen Fundamentalisten Ahmadinejad“ zum jetzigen Rohani fällt die Grün_*Innen ein, dass das wahrscheinlich einen Krieg verhindert habe. Wie sie es finden, dass der Iran Israel gern mit Atomraketen auslöschen möchte, dazu sagen die hoffnungsvollen Jungpolitiker nichts. Mit Atom wollen sie es ja sonst auch nicht so haben…

Ach übrigens: Ich habe keine Angst vor dem Klimawandel, nicht vor der Ozonschicht und nicht einmal vor Russland. Aber wenn ich mir vorstelle, dass diese Naivlinge irgendwann mal mit den politischen Nachkommen von Siggi und Angela eine Regierung bilden können – DANN, ja dann bekomme ich Angst.

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Dieser Artikel wurde 25 mal kommentiert

  1. Sioegfried Kieselbach Antworten

    Die Nachwuchs-Grünen haben doch bestimmt alle das Reifezeugnis. Welche Reife denn? Zur Reife gehört auch das selbstständige und vernünftige Denken! Was ist nur aus dem Land der Dichter und Denker geworden? In diesem Zusammenhang muß ich an eine Pastorin aus dem Düsseldorfer Süden denken. Sie hat sich für sechs Jahre in den Iran verabschiedet um dort eine Gemeinde zu übernehmen. Die RP berichtete darüber. Die Kirchenglocken dürfen nicht geläutet werden, keine Missionstätigkeit. Verhüllung ebenfalls! Das ist eine tolle Freiheit.

  2. Uwe_aus_DO Antworten

    Erinnert Dich das, lieber Klaus, nicht schwer an „unsere“ Zeiten in der Jungen Union, als wir ständig damit konfrontiert wurden, dass moralisch und politisch unantastbare linke Gruppen wie Jusos, SDAJ usw. den Einmarsch der Sowjets in Afghanistan (und so vieles andere) schönredeten?

  3. Franz Antworten

    Mich beschäftigt die merkwürdige Allianz zwischen linken Intellektuellen und dem Islam schon lange. Und ich komme immer wieder auf die gleiche Antwort. Sie haben einen gemeinsamen Feind: das Christentum und die von ihm geprägte Gesellschaft.

    • Tina Hansen Antworten

      Lieber Franz,
      diese Frage beschäftigt mich ebenfalls. Es ist die merkwürdigste Allianz, die sich denken lässt… in vielerlei Hinsicht. Von der Antwort, die Sie auf diese Frage geben, bin ich dagegen nicht völlig überzeugt. Ich finde, sie greift nicht weit genug… wenn mir eine bessere einfällt, dann melde ich mich.

      • S v B Antworten

        Liebe Tina Hansen,
        im Zusammenhang mit der Gedeon-Affaire in BW bin ich auf dessen Buch „Der grüne Kommunismus“ gestoßen. In diesem Buch liefert Gedeon eine – wie ich finde – intelligente Analyse der Grünen und deren oft clever kaschierten
        (sozio-)politischen Zielen; hochinteressant und erschreckend zugleich.
        Frdl. Gruß,
        S v B

    • labrador12 Antworten

      Lieber Franz, liebe Tina Hansen

      auch mich bewegt diese Frage und bis vor kurzen kam ich zu einer ähnlichen Antwort. Bei mir blieben aber immer zwei offene Fragen:
      1) der gemeinsame Feind Christentum stimmt, aber der Islam (so hohl er in meinen Augen auch ist (1)) ist doch eine viel tiefgreifendere Bedrohung der säkularen Welt. Das ist doch bereits mit Händen greifbar.
      – Wann haben die letzten fundamentalen Christen einen Nacktbadestrand gestürmt und die Badenden belästigt und bedroht? und das bei etwa der 10-fachen Ausgangspopulation (oder Hundertfach, je nach dem ob man alle oder nur neue Moslems zählt)
      – Milo Yiannopoulos, ein britischer Homosexueller, ist mittlerweile in die USA ausgewandert, weil er Europa und vor allem England auf einem Weg sieht, der dazu führen könnte, dass auch er von einem Kran baumelt. Dieser Mann verteidigt die Katholische Kirche, die zwar homosexuelle Handlungen als Sünde geißelt, die aber laut Milo die Homosexuellen in Irland schon zu einer Zeit geschützt hat, als sie vom Staat noch verfolgt wurden. Auch er „kratzt sich aus Unverständnis am Kopf“, wenn er die Haltung mancher Brüder gegenüber dem Islam sieht. Es ist also nicht nur die Grüne Jugend und Homosexuellenverbände, dazu kommen noch die meisten Feministinnen (Alice Schwarzer als Ausnahme) denen die Sicht auf Frauenrechte in der islamischen Welt durch einen großen blinden Fleck verstellt ist.

      2) aus deutscher (oder österreichischer Sicht) mag die Kirche das Christentum Bedeutung haben, aber westlich oder nördlich von uns scheint mir da wenig erwähnenswertes an Feind übrig zubleiben.

      Dann habe ich auf YouTube Vorträge von Ben Shapiro und Dinesh D’Souza gehört. Darauf beziehe ich mich im Folgenden:

      Wir alle sind für Chancengleichheit, die linken Intellektuellen ebenso wie wir. Aber selbst die ist kaum herstellbar (siehe 2). Worin wir uns aber wesentlich unterscheiden ist, wie wir die Chancengleichheit feststellen.
      Wenn Ben Shapiro und Dinesh D’Souza recht haben mit ihrer Feststellung, dann ist für linke Intellektuelle Chancengleichheit dann erreicht, wenn Gleichheit herrscht. Wenn also gleich viele Männer wie Frauen Generaldirektor sind, wenn gleich viele Kinder aus dem Norden Neuköllns studieren wie aus den Süden … wen Palästinenser den gleichen Lebensstandard haben wie Israelis, wenn Araber gleich viel erreichen wie Europäer.

      Ist dies nicht der Fall sind die Folgenreicheren die Bösen, weil Sie auf Kosten der Ärmeren erfolgreich sind. Da Biologie zB für linke Intellektuelle eine finstere Wissenschaft ist, Soziologie und vor allem Gender-Studies hingegen erleuchtet sind, können sie nur Unterdrückung und Benachteiligung entdecken, wenn sie nach der Ursache für Ungleichheit fahnden. Das erklärt, warum:
      – Europäer,
      – Christen,
      – weiße Männer,
      – Israelis,
      – … böse
      und Migranten, Nichtweiße, Muslime, Frauen, Araber … automatisch Opfer und daher gut, schützens- und unterstützenswert sind.

      Für mich klingt diese Erklärung sehr plausibel. Sie hat einen idealistisch-sympathischen Kern, der mir erklärt, warum er von so vielen gutwilligen Menschen geteilt wird und warum man so schwer dagegen an-stinken kann, solange die falsche Gleichsetzung von Chancengleichheit und absoluter Gleichheit nicht beleuchtet wird.

      P.S: Was tröstliches, weiß jemand im Forum wie naiv „Siggi und Angela“ oder Claudia in diesem Alter waren?

      (1) ich vergleiche das mit dem Kommunismus ab den 50-igern, ich bin mir nur nicht sicher, in welchem Jahrzehnt des Kommunismus ich den Islam verorten soll. Ich denke wir sind gegenüber dem Islam in einer Phase, die der Zeit vor dem Nachrüstungsbeschluss ähnlich ist.

      (2) wie will man Chancengleichheit für 2 Kinder gleichen Talents erreichen, wenn eines in die Familie Leopold Mozart und das andere in die Familie Bohlen (der Name ist nur ein Platzhalter, setzen sie selbst einen a-musikalischen Namen ein) geboren wird.
      Entweder man verhindert den fördernden Einfluss von Leopold auf Wolfgang, oder man versucht Bohlen Junior dem selben Einfluss auszusetzen.
      Im ersten Fall müsste man Wolfgang seiner Familie entziehen (Nivellierung nach unten), im zweiten Fall müsste man Bohlen Junior seinen Eltern wegnehmen und einen Erzieher vom Typ Leopold Mozart finden, der seine eigene Karriere für ein im fremdes (Wunder)Kind opfert …. da Zwei nicht funktioniert kommt es meist zu Eins, zur Nivellierung nach unten.

      • Walter Lerche Antworten

        Excellent schlüssiger Kommentar, der mein Verstehen über den Kern von Gender weiterführt. Damit beleuchtet, bekommt die Gender-Resolution der 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking mehr Durchsichtigkeit. Dort lese ich heraus, dass man Kinder von ihren Eltern „entfernen“ will, sie quasi vergesellschaften und geeigneten Erziehern (Geschlechterverteilung variabel) zuordnen möchte. Dazu passt Ihr Beispiel über Mozart und Bohlen. Die deutsche Bundesregierung hat dieses Gender-Pamphlet sang- und klanglos unterschrieben und sich zu dessen Umsetzung verpflichtet. Mindestens jeder, der glaubt, bei Gender handele es sich nur um Gleichberechtigung von Mann und Frau, der sollte dringend das Abschlussdokument dieser 4. Weltfrauenkonferenz von Peking lesen. Übrigens war diese nur dadurch zustande gekommen, weil die afrikanischen Frauen nicht mehr an der Abstimmung teilnehmen konnten. Man verzögerte die Konferenz derart, dass die Afrikanerinnen vor der Abstimmung die Heimreise antreten mussten, weil sie das Geld für die Umbuchung der Flugtickets nicht hatten. Was Gender-Leute von Chancengleichheit innerhalb ihrer eigenen Ideologie halten, ist damit klar.
        Wie alle Ideologien will man andere Menschen beglücken und vorschreiben, ohne sich selbst daran zu orientieren. Das ist schlimmer als nur Wasser reden und heimlich Wein trinken.

        Fehlenden Respekt vor Andersdenkenden findet man bei Gender, den Kommunisten und im Islam. Der eine ist perfider und brutaler als der andere.
        Der Slogan „lieber rot als tot“ ließe sich gewiss verallgemeinern und auf alle dominanten Ideologien und Religionen übertragen. Schade, dass die katholische Kirche seinerzeit so viele Kulturen für immer zerstörte, z.B. in Südamerika. Nun hat die Kirche aus Fehlern gelernt und sich reformiert.
        Vergleichsweise mit dem Entwicklungsstand unserer westlichen Gesellschaften befindet sich der Islam im 13. Jh. Er hat also noch einen weiten Weg vor sich. Hoffentlich überstehen wir das.

        • Josef Antworten

          Es gibt einen eindrucksvollen Vortrag der ex DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld über Parallelen zwischen Gender Ideologie und Kommunismus https://www.youtube.com/watch?v=NPi0RarddmY und ein Interview mit dem rennomierten Biologen Prof. Ulrich Kutschera über die Nähe der Gender-Ideologie zu religiösen Sekten wie den Kreationisten: https://www.youtube.com/watch?v=rbWhlsb_Tzs Wenn man bedenkt, wie wichtig die Wissenschaft für Deutschlands Wohlstand und Zukunft ist, befällt mich große Sorge. Gender Mainstreaming ist mittlerweile in der öffentlichen Verwaltung und in den öffentlichen Medien infiltriert. Beispielsweise in München https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Frauengleichstellung/publikationen.html
          Ich finde es bezeichnend, dass sich Gender Mainstreaming immer wieder angeblich „Gleichstellung von Mann und Frau“ auf die Fahnen schreibt, es dann hier unter „Frauengleichstellung“ firmiert, es zwar ein „Frauenhandbuch“, aber kein entsprechendes Gegenstück für Männer gibt, nicht mal eine extra Abteilung in der Stadtinformation, nur „Frauen“, „Senioren“, „Lesben und Schwule“, „Kinder“ usw. Fällt das diesen „Fachleut_*innen“, die geschlechtliche Benachteiligung angeblich „überwachen“ sollen, wohl nicht auf? Oder können aufgrund feministischer Frau=positiv-Mann=negativ-Ideologie nur Frauen benachteiligt werden?
          Weiteres Beispiel Bayerischer RundfunK http://www.br.de/service/suche/index.html?query=Gender
          Da kommen immer wieder fragwürdige gender-ideologische Sendungen oder Kommentare. Beispielsweise eine Kultur-Sendung,
          in der über neue Kinder- und Jugendbücher berichtet wurde. Es wurde beispielsweise „gendergerecht“argumentiert, dass “ endlich“ Jugendbücher erscheinen, die sich nicht mehr gezielt an Mädchen oder Jungen wenden, weil das ja nur „tradierte
          Rollenmodelle“ fortführen würde.Und Jungen sollten nur noch „Liebesromane“ wie Mädchen lesen und keine Abenteuer- oder Science-Fiction-Romane, weil die angeblich aggressiv machen würden. Was für ein grausamer, unwissenschaftlicher Quatsch und das in einem gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen Radioprogramm!

  4. Wolfgang Antworten

    > Ja, das macht Sinn. Wenn man gute Stimmung in seinem Land will, dann muss man eben auch mal ein paar Leute an Baukräne hängen

    Naja solche Hinrichtungen, das waren früher echte Events. Man hatte noch keine Kinos und keinen Fernseher und daher auch keine Horrorfilme und auch keine Verkehrsunfälle mit vielen blutenden Leichen und da hat man genommen, was angeboten wurde. Vielleicht ist das im Iran heute auch noch so?

  5. Andreas Schneider Antworten

    Zu meiner ewigen Beschämung habe ich den „Grünen“ anno 1985 bei der NRW-Landtagswahl meine Stimme gegeben; Unzufriedenheit mit den bestehenden Parteien wie auch meine medial entfachte Sorge um die Wälder der schönen Heimat waren Triebfedern der Entscheidung. Zwei Jahre später erhielt ich beim neuen Arbeitgeber Einblick in das tatsächliche Wirkungsspektrum des angeblich die Wälder rettenden Katalysators. Seitdem bin ich geläutert.

    Ich habe in der Folge keine einzige Forderung der Grünen registrieren könne, die einer sachlichen Betrachtung tatsächlich standgehalten hätte. Das vorauseilende Erfüllen solcher Forderungen durch die sog. „etablierten“ Parteien hat den Grünen jedoch einen Einfluss verschafft, der in keiner Weise die tatsächlich erreichten Wahlergebnisse widerspiegelt.

    Die dogmatische Weltfremdheit der Alt-Grünen findet in der „Grünen Jugend“ würdige Protagonisten zur Fortführung des „Erbes“. Viel mehr als zumeist imaginäre „Rechte“ hat „grüner“ Einfluss diesem Land und seiner Gesellschaft massiven Schaden zugefügt.

    • Tina Hansen Antworten

      Lieber Andreas,
      der Mensch macht Fehler, gerade auch der junge Mensch. Wenn ich mich erinnere, dass ich einst den ersten Wahlsieg Gerhard Schröders auf einer Party der Friedrich Ebert-Stiftung bejubelt habe, könnte ich mir vor Scham am liebsten einen Niqab überstülpen 😉
      Meine „Läuterung“ geschah durch die Verabschiedung des rot-grünen Hochschulrahmengesetzes, das – ich erspare mir und Euch die Details – für viele hochqualifizierte und motivierte Wissenschaftler in der Lebensmitte praktisch das berufliche Off bedeutete. Noch sehe ich das leichenblasse Gesicht eines damaligen Kollegen vor mir: „Als ich rot-grün wählte, habe ich mein eigenes Berufsverbot gewählt!“
      Man lernt durch Erfahrung, besser spät als nie.
      Allerdings… Angela Merkel habe ich als wirklich erwachsene Frau, mit gutem Gewissen, voller Überzeugung und… ja… Vertrauen gewählt. Ja…

      • Andreas Schneider Antworten

        Tja, und eben solche Erfahrungen machen den Gang zur Wahlurne so schwer! Wo bleibt eine bürgerlich-liberale Partei ohne esoterischen Überbau, der wir vorbehaltlos unsere Stimme geben könnten?

        • Ludwig Fent Antworten

          Das hieße, sich zwischen Pest, Cholera, AIDS oder Lepra entscheiden zu müssen.

          Schade, dass eine FDP nicht einmal jetzt zu ihren politischen Kernbotschaften bekennt und die Gelegenheit nutzt, wieder richtig Flagge zu zeigen. Ein Jammer!
          Allerdings – wenn sich die AfD weiter positiv entwickelt, noch mehr kluge und sachliche, aber eben auch selbstkritische Köpfe kreiert und ihre Kinderkrankheiten in den Griff bekommt, werde ich mich für eine leichte Grippe entscheiden.

  6. Franz Antworten

    An Tina und Labrador,
    auch wenn davon äußerlich nicht mehr allzu viel übrig zu sein scheint, steht doch das Christentum an der Wiege der westlichen Gesellschaft und hat diese bis heute geprägt. Vieles , was uns heute selbstverständlich zu sein scheint, hat christliche Wurzeln, z. B. Individualität, Freiheit des Einzelnen, Menschenwürde……Dagegen stehen meiner Meinung nach kollektive Systeme , in denen der Einzelne mit seinen Ansprüchen mehr oder weniger verschwindet. Hierin sehe ich eine Parallele zwischen radikalem Sozialismus und Islam. Es gibt also schon gewisse Berührungspunkte zwischen linksintellektueller Ideologie und islamischer Weltanschauung, die der christlichen Sichtweise fundamental widersprechen.
    Natürlich gibt es zwischen linken Standpunkten und islamischen auch gravierende Unterschiede, die eigentlich unüberwindbar sind ( z. B. Rechte der Frau, Minderheitenrechte……).
    Dass aber gerade diese Unüberwindbarkeit überwunden werden kann, muss es etwas Übergeordnetes geben, das trotzdem Sympathie für den Islam möglich macht. Das kann aus meiner Sicht nur ein überrationales, mächtiges Gefühl sein: der Hass. Der Hass ist so stark, dass er (vorübergehend) aus Feinden Brüder machen kann.

    • Walter Lerche Antworten

      Ihr Ansatz mit dem gemeinsamen Hass, der über allen anderen wichtigen, jedoch dem Hass unterlegenen Grundsätzen die linken Intellektuellen mit dem Islam verbindet, liefert einen ganz anderen Blickwinkel, der zudem ganz einfach zu verstehen ist.
      Noch nie sah ich einen intellektuellen Linken oder Grünen ganz entspannt, locker menschlich, herzlich lachend. Immer wirken sie angespannt, verbissen, verkrampft, gefühlskalt, rechthabend. Soetwas wie „Vergebung“ kennen die scheinbar nicht, denn sie lieben den Gang zum Gericht, um dort andere zu verklagen, die ihnen gar nichts getan haben.
      Normalerweise, jedenfalls bisher, stellen diese Intellektuellen keine Gefahr für die Gesellschaft dar, im Gegenteil. Wenn sie aber beginnen, die Meinungsführerschaft zu übernehmen bzw. wir ihren Einfluss darauf zu spüren bekommen, dann werden sie zum Türöffner für alle diejenigen, die ihren Hass teilen.
      Beispielsweise haben es fleißige, ruhige, sich schnell anpassende Leute aus Asien schwer, in Deutschland eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Sogar bei Eheschließungen zwischen Asiaten und Deutschen gibt es unglaubliche Hürden aus Dokumenten, Anträgen und Voraussetzungen. Dagegen können Hundertausende ohne Papiere alleinreisender Männer aus Aufrika problemlos kommen und bleiben, egal was sie vorher und hierzuland auf dem Kerbholz haben.

      • Ex-CDU Antworten

        Sehr geehrter Herr Lerche,

        Und genau mit DIESEN Grünen plant unsere „alternativlose“ Kanzlerin offenbar ab September 2017 ihre und unsere ( !!! ) Zukunft.

        Wem wir die Heerscharen von jungen, gesunden, kräftigen, vielfach alleinreisenden Männern aus ( Nord-) Afrika, die auch in meiner Stadt meist in Markenklamotten und mit dem neuesten Smartphone in den Cafés und Restaurants sitzen, während davor ein Rentner in den Mülltonnen nach Pfandflaschen kramt, ist allgemein bekannt.

        Und wenn der Spiegel heute über das „Einknicken“ der Kanzlerin in Sachen Armenienresolution berichtet, so wird er sich das kaum ausgedacht haben. Das sehr eilige, „zweideutige Dementi“ des Regierungssprecgers heute mittag hilft da auch nicht mehr viel.

        Aber vielleicht wird ja „alles gut“, wenn nach der nächsten Bundestagswahl Frau Roth Außenministerin ist, Herr Ströbele Herrn de Maizière abgelöst hat und Frau von der Leyen im Bendlerblock von Agnezia Brugger mit großem Zapfenstreich, gespielt vom Blockflötenchor der Walldorfschule, verabschiedet wurde – alle ernannt von Winfried Kretschmann in Schloß Bellevue.

        Hauptsache, Frau Merkel bleibt „unser aller Kanzlerin“ …

    • Tina Hansen Antworten

      „Der Hass ist so stark, dass er (vorübergehend) aus Feinden Brüder machen kann.“

      Ich denke, das ist der Kern.

      • labrador12 Antworten

        Liebe Frau Hansen,

        ja, es gibt den von ihnen und anderen angeführten Hass!

        Es fällt mir aber sehr schwer zu glauben, dass so viele Menschen (die ich als gutwillig aber fehlgeleitet beschreiben würde) sosehr von Hass bestimmt werden.

        Sie beschreiben weiter oben selbst, dass Sie aus Ihrer heutigen Sicht vor Jahren „unglückliche“ Wahlentscheidungen getroffen haben. Ich bin mir sicher, dass Sie damals das Gute wollten und nicht aus „Hass“ (worauf auch immer) gehandelt hatten.

        Ich denke nicht, das Menschen aufgrund eines Hasses auf Deutschland Teddybären werfen. Die WOLL(t)EN wirklich was Gutes tun.

        Wenn selbst Paulus den Römern schreibt, das er nicht das Gute tut, das er will, sondern das böse tut, das er nicht will, dann zeigt das ein fundamentales Problem auf. Paulus führt das auf die in uns wohnende Sünde (Mangelhaftigkeit) zurück.

        Ein Teil dieses Mangels besteht heute im Mangel an objektiver oder ausgewogener Information. Aber selbst die Journalisten, gleich dem Dshocha weiter unten, fangen an (ja müssen geradezu), ihren eigenen Mist glauben, wenn sie ein erträgliches Leben haben wollen. Die folgende Geschichte verdanke ich der Achse des Guten:

        „“Dieser Dshocha geht eines Tages über die Straße und die Kinder machen ihn nervös. Da sagt er: „Lauft zum Ende der Straße. Dort steht einer und verteilt Bonbons.“ Und alle Kinder laufen hin. Da sagt Dshocha: „Dort verteilt man Bonbons und ich stehe hier?“, und läuft ebenfalls hin.““

        Mir fällt da immer der Prozess gegen Nicolae Ceaușescu Ende 1989 ein. Seine Aussage im Angesicht der sicheren Hinrichtung „Ich wollte immer das beste für Rumänien“ habe ich ihm geglaubt, weil er es (nachdem er sich selbst so oft angelogen hatte und auch von seinem“Hof“ so oft belogen wurde) selbst geglaubt hat. Wäre er ein Schauspieler, hätte man gesagt „der ging völlig in seiner Rolle auf“. Ein guter Schauspieler spielt eben nicht, er ist.

        Mir sind viele, gerade ältere Menschen begegnet, die lieber den vertrauten Medien als dem Internet glauben schenken. Menschen für die „kritisches Denken“ darin besteht, dass man „Parolen“ die man aus einem (linken) Medium aufgeschnappt hat, in sklavischer Ergebenheit und ohne sie zu hinterfragen, wiederholt.

        Stark vereinfacht gesagt müssen wir gegen die Gehirnwäsche der Sekte „Mainstream“ unser „Deprogramming“ der Gesprächspartner durchführen.

        Und wenn Sie mir immer noch nicht glauben, zum Abschluss also ein Nützlichkeitsargument: Dieses Deprogramming kann nur gelingen, wenn ich meinen Gegenüber nicht verteufle (indem ich ihm zB fälschlich Hass unterstelle)

  7. Franz Antworten

    Lieber Labrador 12,
    es geht nicht um eine „Verteufelung“ des Gegenübers, sondern um das Erkennen von Hintergründen, die nicht offen zutage liegen. Erstes Indiz sind dabei die Taten. Wenn jemand gemobbt, denunziert, verleumdet, lächerlich gemacht oder gar getötet wird, dann liegt es doch näher, von Hassmotiven zu sprechen als von einem guten Willen des Täters. Auch wenn wie Ceausescu oder Erich Mielke noch so beteuern, es nur gut gemeint zu haben. Dass sie sich ihres Hasses nicht bewusst gewesen sind, heißt ja nicht, dass sie ihn nicht hatten.
    Dem Täter fälschlicherweise Liebe oder guten Willen zuzugestehen ist doch zumindest ebenso gefährlich als ihm fälschlicherweise Hass zu unterstellen.

    • labrador12 Antworten

      Lieber Franz,

      fangen wir mit dem an, wo Sie mich richtig verstanden haben:
      Ja, ich habe dem Großteil der Teddybärwerfer(innen) guten Willen zugestanden. Wie stehen Sie dazu? wollen Sie diesen Menschen Hass auf Deutschland zuschreiben?

      setzen wir mit dem fort, wo die Kommunikation schief gelaufen ist:
      Ich habe nirgendwo „Dem Täter fälschlicherweise Liebe“ zugestanden. Liebe ist eine ganz andere Kategorie, die kommt in meinem Text nicht vor, bei mit geht es um den Unterschied zwischen „gutem Willen“ und „gut gemacht“!
      Im Übrigen: die füllen die Facharbeiterlücke ist auch keine Liebe!!!

  8. Felix Becker Antworten

    Lieber Herr Kelle, als das las, dachte ich: Theresa Kalmer studiert/hat studiert/ Soziologie. Gefehlt, sie studiert/hat studiert Politikwissenschaften und Philosophie -:)
    P.S. Ich war vor Jahren privat im Iran. Doch müssen Frauen per Gesetz im öffentlichen Raum den Tschador anziehen. Privat wurde diese Zwangsuniform (bei den Iranerinnen, bei denen ich zu Gast war) mit hasserfülltem Ausdruck an die Garderobe geworfen und dann waren da modern gekleidete Frauen, die sich des Zwangs entledigt hatten!

    • S v B Antworten

      Und nachdem sich vorübergehend die Unsitte eingeschlichen hatte, dass der Tschador Teilbereiche des oft so beneidenswert schön behaarten weiblichen Hauptes unbedeckt lassen durfte, las ich unlängst, dass die gefürchteten Sittenwächter im Iran dieser schamlosen Entblößung inzwischen wieder energischer entgegentreten. Das Haupthaar muss also immer öfter wieder vom vorderen Haaransatz an unter Textil verschwinden. Die selbstbewussten Iranerinnen wird’s sicher freuen. Ironie off.

      Ach, was kann man von einer Grünen Jugend anderes erwarten? Sind sie doch bis ins Mark indoktriniert von altgrünen 68ern und deren Gefolgsleuten. Hoffentlich gehört diese für „Normalos“ allmählich unerträglich lange Phase der von Irrungen und Wirrungen geprägten Politik in absehbarer Zeit der Vergangenheit an.

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