Gerhard Schröder (SPD) ist derzeit der einzig lebende Ex-Bundeskanzler unseres Landes. Er ist heute Aufsichtsratschef des Gas-Trassenbauers Nord Stream und des mehrheitlich russischen Staatskonzerns Rosneft. Ich hoffe, dass er dort ein gedeihliches Auskommen hat und nicht weiter dem deutschen Staat auf der Tasche liegt. Der Bundesrechnungshof hat nämlich vor wenigen Tagen die zweifelhafte Finanzierung einer „lebenslangen Vollausstattung“ für frühere Bundeskanzler durch die Steuerzahler kritisiert. Die zeitlich unbefristete Bereitstellung mehrerer Fahrer, Büros und Mitarbeiter sei grundsätzlich zu hinterfragen, zitierte die wieder einmal hervorragende BILD aus einem Prüfbericht.

Beim Umgang mit Steuergeld hätten die Altkanzler immer wieder „Grenzen überschritten“. So nutzten sie Büro und Personal für die „Erzielung zusätzlicher Einkünfte“ für „Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate“. Das kostete uns alle „jährlich mehrere hunderttausend Euro“. Der Bundesrechnungshof hat sich zugleich an den Bundestag gewandt und gefordert, dass dieses System – von dem natürlich auch Ex-Bundespräsidenten profitiert haben, jetzt durch eindeutige Regelungen beendet werde.

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Dieser Artikel wurde 10 mal kommentiert

  1. W. Lerche Antworten

    Frau Merkel als heiße Kandidatin für lebenslange Vollausstattung von Ex-Kanzler/innen wird gewiss das Ansinnen des Bundesrechnungshofes abschmettern.
    Wofür sonst müssen wir stetig mehr Geld dem Staat überlassen? So bekommt unser Geld einen Sinn, kommt es doch in gute Hände. Immerhin haben Ex-Kanzler viel Gutes für Deutschland getan.
    Warum sollten Leute, die sich selbst jedes Jahr eine deftige Gehaltserhöhung auf unsere Kosten genehmigen, an diesem Prinzip etwas ändern wollen?
    Und wer dem künftigen Ex-Kanzler seine künftigen Zuwendungen vermiesen möchte, der wird in die Ecke gestellt, Kariere vorbei.

    Mal im Ernst: Ex-Kanzler können für Deutschland sehr nützlich und hilfreich in der Welt sein. Sie sind global vernetzt, können diskret Konflikte oder kritische oder große internationale Projekte einstielen, moderieren, vermitteln. Auch so manche Hitzköpfe können sie vielleicht eher zur Ruhe bringen, als die Amtierenden.
    Sie können unaufgeregt, diskret, parteiübergreifend wirken, ohne Tagesgeschäft an der Backe. – Also wenn man das richtig anstellt, diese Leute nutzt und diese Leute das auch wollen, können sich ein paar Büros und Dienstwagen bis zum Lebensende sehr bezahlt machen. Ob das wohl so geschieht?

  2. S v B Antworten

    Lieber Herr Kelle, die Berichterstattung über die Verschwendung von Steuergeldern habe ich gänzlich anders verstanden. Wenn ich nicht völlig daneben liege (was ja durchaus der Fall sein könnte), bezog sich die Kritik des Bundesrechnungshofes lediglich auf die so ungemein großzügig und noch dazu lebenslänglich versorgten Alt-Bundespräsidenten. Verwiesen wurde explizit auf die drei noch lebenden, nämlich Köhler, Wulff und Gauck. Von Alt-Kanzlern war in diesem Zusammenhang m. E. keine Rede. Vielleicht hat Bayern 5 die letzteren aber auch nur unterschlagen? Wer weiß? Falls Sie mich eines Besseren belehren können, nehme ich selbstverständlich alles zurück und behaupte das Gegenteil;-) Versprochen! Schönes Wochenende!

    • Hildegard Königs-Albrecht, Dr. Antworten

      Ja, es ging nicht um ehemalige Bundeskanzler sondern um Bundespräsidenten. Da können wir momentan mit drei Personen rechnen. Daß der Steuerzahler auch für private Unternehmungen dieser Herrschaften lebenslang(!) aufkommt, halte ich für einen Skandal.

    • S v B Antworten

      Herr Kelle wollte sicher nur mal testen, ob seine Kommentatoren das Tagesgeschehen auch stets hellwach und aufmerksam verfolgen. Sie tun’s, der Test wurde mit Bravour bestanden. (Ironie aus).

      @Dr. Hildegard Königs-Albrecht: dass auch zahlreiche private Ausgaben der Altpräsidenten mit Steuergeldern finanziert werden, haut dem Fass nun wirklich den Boden raus. Mit nur ein bisschen schlechten Willens könnte dies schon als Veruntreuung gelten. Nur gut, dass der BRH sich dieses skandalösen Sachverhalts endlich anzunehmen scheint.

  3. Klaus B. Antworten

    Meines Wissens wurde eine Beanstandung wegen der Altbundeskanzler vom Rechnungshof nachgeschoben.

  4. HB Antworten

    Wenn die „was haben“, brauchen die doch keine „Grundsicherung“. Ich krieg auch keine Grundsicherung, weil ich „was habe“.

  5. Tina Hansen Antworten

    Ein Nachtrag aus der Abteilung Klatsch und Tratsch:
    Der einzige lebende Altbundeskanzler stand gestern im Kaufhof in Hannover vor mir an der Kasse im Erdgeschoss. Ein müde wirkender älterer Mann in einem ollen roten Pullunder und mit eindeutig gefärbten Haaren. Als er weg war, unterhielten sich die Umstehenden darüber, wie fertig der Mann wirkt. Vielleicht ist es auch für ihn nun allmählich Zeit für den Ruhestand; finanziell abgesichert dürfte er ja sein 😉

    • HB Antworten

      Kalenderweisheit: Die Todesursachen ist meist das Leben.
      Vielleicht auch ganz interessant ist, dass das grosse Geld in Frauenhänden liegt. Wesentlich ältere Männer heiraten letztmalig junge Frauen und beerben sie dann später. Wulff, Kohl, Schröder und es geht in der Wirtschaft und den Medien endlos weiter. Bei dem Alter der Damen ……..

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