Wenn es um das Thema Abtreibung geht, läuft es immer nach dem Muster der 80er Jahre: eine Runde von Frauen, die sich im Grunde  einig sind über das Thema – das Werbeverbot für Abtreibung und seine Abschaffung. Die Ärztin, die Abtreibungen vornimmt und gerne dafür werben…äh, Entschuldigung, informieren möchte. Die SPD-Familienministerin, die – leider, leider Rücksicht auf den Koalitionspartner nehmen muss. Die linksliberale frühere Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, bisher nicht als Abtreibungsgegnerin in Erscheinung getreten. Teresa Brücker war dabei, Chefredakteurin eines feministischen Onlinemagazins, Mitglied der Jury des Deutschen Reporterpreises und tapfere Kämpferin gegen „Rechtspopulisten“ nach der Silvesternacht 2015, wo bekanntermaßen 1.500 Rechtspopulisten Hunderte von Frauen sexuell belästigt haben… oder so ähnlich…. Und die Moderatorin: Anne Will. Der Name ist Programm.

Früher, auf dem Höhepunkt der Abtreibungsdebatte Mitte der 80er Jahre, hätte jetzt hier noch ein vornehmlich älterer katholischer Priester gesessen, dem, egal was er sagt, direkt entgegengeschleudert wird: „Sie können ja überhaupt nicht mitreden als Mann und dann noch katholischer Priester.“ Ja, warum ladet ihr dann nicht eine junge Frau ein, die gegen Abtreibung ist?

Diese Rolle musste am Sonntagabend der junge Herr Amthor, Bundestagsabgeordneter der CDU, übernehmen. Und nur Gott und er selbst wissen wohl, warum er sich das angetan hat. Dabei versuchte er alles: gleich in seinem ersten Beitrag relativierte er die Bezeichnung „Abtreibungsgegner“ für sich so weit es irgendwie ging.

Bei Versorgungslücken müssten „die Frauen auch zu ihrem Recht kommen“, versicherte Herr Amthor verbindend, aber sie fielen dennoch von allen Seiten über ihn her, unterbrachen ihn und spulten die gleichen Worthülsen von der „Kriminalisierung der Abtreibung“, die nach wie vor ein Straftatbestand in Deutschland ist, herunter.

Die Abtreibungsärztin empörte sich dann noch, dass Abtreibungsgegner vor ihrer Praxis aufgelaufen seien. „Sie handeln ja aus Hass“, streute die Ärztin in der Runde als Motivation der Demonstranten unwidersprochen ein und empfahl ätzend: „Die können ja auch zu Hause beten.“ Mehr Zynismus geht nicht.

Das bringt mich zum Punkt. Auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist man anscheinend der Meinung, dass Bürger mit anderer Meinung besser zu Hause bleiben sollten. Wie anders ist zu erklären, dass keine Abtreibungsgegnerin in der Runde saß, kein Ärztin, die aus ehtischen Gründen Abtreibungen ablehnt, keine christliche Beratungsstelle vertreten war, die ursprünglich ungewollte Kinder betreut, die sich ins Leben gekämpft haben?

Nur der arme Herr Amthor, dem in der Hitze des Schagabtausches zu 100.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland auch noch der Satz rausrutschte „…und das ist ja auch in Ordnung so.“

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Dieser Artikel wurde 33 mal kommentiert

  1. S.T. Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    ich verstehe gar nicht, warum man mittlerweile immer noch nicht wieder unsere kirchenamtlichen Hochwürden in derartige Talks lädt. Da käme ja ohnehin keinerlei Widerspruch, nur unerträgliches Toleranzgeschwafel für alles und jeden und jede Lebens(feind)einstellung.

    Haben Sie oder jemand anderes hier in der Runde eigentlich etwas aus Kirchenkreisen zu diesem unglaublichen Vorstoß der Jusos gehört, deren Empfehlungsbeschluss dafür plädiert, Abtreibung bis zum neunten(!) Monat zu legalisieren?
    Das ist so fern jeglicher Menschlichkeit, jeglichen Mitgefühls…, dass ich aufpassen muss, solchen Menschen, die so etwas denken, planen, wollen, ja hausieren gehen damit, nicht die Menschlichkeit abzusprechen.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Ne zu den Jusos haben sie nichts gesagt, aber ich glaube die AfD hat wieder mit dem kleinen Finger gezuckt, dazu muss jetzt dringend Stellung bezogen werden!

    • Wolfgang Andreas Antworten

      Geld…Geld ….Geld…
      …es geht immer nur um Geld, Geld und nochmals Geld. Die Moral und die Ethik werden dann schon zurechtgebogen und passend gemacht. Hauptsache der eigene und der staatlich Säckel werden gefüllt! Katholische Kirche? Wann füllen dort die Beratungsstellen den Säckel? Oder gehts etwa schon los?

  2. S v B Antworten

    Sie wissen sicher selbst sehr gut, nach welchen Kriterien die Redaktionen solcher Sendungen ihre Diskussionsteilnehmer auswählen, lieber Herr Kelle. Man beabsichtigt doch nichts anderes, als die ureigene Sicht der Dinge zu verbreiten; da stören Andersdenkende nur. Und da dies so ist, werden sie eben nicht eingeladen. Die immer gleiche Leier; das immer gleiche Spiel, das mit dem Zuschauer getrieben wird, langweilt schon längst. Inklusive der meist völlig unbedarft dreinschauenden Akklamations-Hasen im Bestell-Publikum. Da ich auf die sehr wohl beabsichtigte Unausgewogenheit solcher Pseudo-Diskurse mit den Jahren immer empfindlicher geworden bin (ein erster Höhepunkt war mit der Causa Eva Hermann erreicht) tue ich mir Will, Illner, Maischberger und Co. mittlerweile nicht mehr an. Wenn die Einschaltquoten dieser manipulativen Quatschrunden doch endlich mal deutlich ins Rutschen gerieten… Natürlich haben Sie recht, Herr Kelle, wenn Sie sich in diesem speziellen Falle besonders darüber erregen, dass nicht eine einzige Fürsprecherin des werdenden Lebens zur Teilnahme an der Diskussion geladen war. Schließlich geht es bei besagter Thematik um nicht weniger als um Leben und Tod, um das Überleben oder das induzierte Sterben ungeborener Kinder. Leider begegnet man der elementaren Bedeutung dieses Themas in den seichten Talkshows nie mit der ihr angemessenen Menschlichkeit und Tiefe. Vielleicht ist dies auch gar nicht beabsichtigt, weil man eine heftige Replik seitens des Feminismus mit seinen ganz speziellen Glaubensbekenntnissen fürchtet. Einhunderttausend tödliche Eingriffe an Föten sind fast einhunderttausend zuviel in einem Land, dessen Frauen sich gerne als aufgeklärt, modern und emanzipiert darstellen. Als Ausnahme sollten Abtreibungen akzeptiert werden, in der aufschreckenden, oben genannten Größenordnung eher nicht.

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Ich habe seit Jahren keine Talk-Show mehr gesehen, es bekommt meinem Blutdruck nicht. Die Unausgewogenheit aller Medien ist ein Skandal. Wer sich informieren will, muß ziemliche Anstrengungen unternehmen, um sich ein objektives Bild machen zu können.
      Das Problem ist aber, daß die Mehrheit derjenigen, die sich diesen Mist ansehen, letztendlich deren Einstellungen übernehmen. Ein altes Sprichwort sagt: „Steter Tropfen höhlt den Stein“.
      In diesem Zusammenhang fällt mir seit einigen Wochen bei Radiomeldungen und Tagesschau auf, daß die AfD totgeschwiegen wird. Unser ach so demokratisches Land läßt die größte Oppositionspartei einfach außen vor. Der willfährige Nachfolger von Hans-Georg Maaßan im Amt für Verfassungsschutz tut ein Übriges, um die AfD zu diskreditieren. Gerade zum Thema Lebensschutz habe ich gute Beiträge von der AfD gehört, die Eva Högl und andere mit störenden Zwischenrufen begleiteten.

    • Tina Hansen Antworten

      Liebe SvB,
      mit dem Fall Eva Herman habe ich mich jüngst erst wirklich intensiv befasst, was v.a. daran liegt, dass ich mich zum damaligen Zeitpunkt in einer Lebensphase befand, in der ich „andere Probleme“ hatte. Erst vor wenigen Wochen habe ich mir die gesamte Kerner-Sendung in Ruhe auf YouTube angesehen. Eva Herman hat sich unglücklich ausgedrückt, als es um die NS-Zeit ging. Hitler als einen „durchgeknallten, brandgefährlichen Politiker“ zu bezeichnen, greift etwas kurz. Auch hätte man ihrem verschwurbelt formulierten Argument von der damaligen Wertschätzung der Mütter ganz ruhig mit der Gegenfrage nach der Wertschätzung der jüdischen Mütter und ihrer Familien, der „arischen“ Mütter mit behinderten Kindern, der russischen und polnischen Mütter etc. entgegnen können. Es war sicherlich etwas ungeschickt und auch problematisch, dass Frau Herman dieses Diskurs aufgemacht hat. Zugleich ist aber auch in jeder Situation völlig klar, dass sie mitnichten rechtsextremes oder gar faschistisches Gedankengut transportieren wollte, sondern dass es ihr tatsächlich um Themen wie frühkindliche Bindung etc. ging. Es ist auch beim Ansehen der Aufzeichnung deutlich, dass sie einem vorbereiteten Tribunal ausgesetzt war, bei dem jeder (auch der anwesende Historiker) eine einstudierte Rolle spielte. Ich bin sicher, dass ihr „Rauswurf“ von Anfang an geplant war, und mir klingen ihre an den Moderator und die Mitdiskutantinnen gerichteten Worte im Ohr: „Es ist gefährlich, was Ihr hier macht!“
      Und ja, das war der Beginn einer neuen Phase in der Geschichte der deutschen Medienlandschaft.
      Wenn ich als Historikerin mal anmerken darf: Voraussetzung für die Neu-Zulassung von deutschen Presseprodukten in den westlichen Besatzungszonen nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten („Lizenzpresse“ hieß das zunächst) war nicht die künftige Vermeidung des Wortes „Autobahn“, sondern die Trennung von Nachricht und Meinung. Dies hatte in der deutschen Presse seit dem 19. Jahrhundert keine Tradition, beides wurde grundsätzlich munter gemischt. Die westlichen Besatzungsmächte waren der Ansicht, dass dies ein Grund für den Aufstieg des Nationalsozialismus gewesen sei.
      „Es ist gefährlich, was Ihr hier macht!“

      • W. Lerche Antworten

        Ich weiß nicht, ob das stimmt, angeblich soll die Bildzeitung bereits den Aufmacher über den „Rauswurf“ gedruckt haben, bevor dieser geschah.

      • S v B Antworten

        Hallo, liebe Tina Hansen!
        Ich habe seinerzeit sowohl Hermans Buch Das Eva-Prinzip, welches ja der Stein des Anstoßes war, als auch später Hermans Aufarbeitung der gnadenlosen medialen Treibjagd, der sie nach der Veröffentlichung ihres ersten Buches ausgesetzt war, gelesen (Titel Die Wahrheit und ihr Preis). In dieser Kombination gewiss auch noch heute eine hochinteressante Lektüre. – Nie werde ich den berüchtigten Rausschmiss-Abend bei Kerner vergessen. Eva Herman innerlich wohl extrem angespannt, nach außen jedoch völlig ruhig, überlegt und gefasst. Alleine schon für die Gelassenheit, die sie während ihres ganzen Auftritts zu wahren vermochte, habe ich sie bewundert. Die ihr feindlich gegenüber stehende, vielmehr neben ihr sitzende, „Weiber“-Gruppe (die von mir vordem sehr verehrte Senta Berger, Margarethe Schreinemakers u. a.) ereiferten sich zusehends und geiferten gegen Herman auf eine Art und Weise, die mich abschreckte, ja anwiderte. Hyänen gleich stürzten sich die erklärten Verfechterinnen des Feminismus verbal auf die – den aggressiven Redeschwall fast stoisch ertragende – Eva Herman. Ausnehmend gefällig wurden sie dabei von Moderator Johannes B. Kerner sekundiert. Um eine Moderation (also um eine Mäßigung der hochgekochten Emotionen bei Hermans Widersacherinnen) war es letzterem kaum zu tun. Alleine die teils hysterischen Reaktionen im Anti-Herman-Lager warfen bei mir bald die Frage auf, ob die Hochempörten von ihren Gegenargumenten denn wirklich so überzeugt sein konnten wie sie es zu sein vorgaben. Wäre es nicht sogar denkbar, dass diese Frauen sich durch ihre eigenen Lebensentwürfe längst ebenso verunsichert fühlten wie ihre – vermeintliche – Widersacherin? Vielleicht würde die Psychologie die außergewöhnlich heftige Abwehrhaltung sowie die daraus resultierenden Verteidigungsversuche von Berger und Co. genau damit begründen können? – Vermutlich ging es den Damen sehr viel besser, nachdem Eva Herman die Sendung verlassen hatte. War man doch endlich wieder unter sich.

        • W. Lerche Antworten

          Ich sah die Sendung auch. Mir erging es wie Ihnen, liebe SvB. Frau Hermann sprach „vernünftig“, nachvollziehbar. Mir schien, dass auch das Publikum dies so reflektierte, Frau Hermann mit Zustimmung unterstützte. Damit hatte B.Kerner bzw. seine Auftraggeber wohl gerechnet, deshalb saß (nicht in der Runde) unweit ein sog. „Experte“ dabei, welcher den Zuschauern „neutral“ „wissenschaftlich“ zu vermitteln hatte, was die Leute stattdessen zu meinen haben. Er wurde mehrfach zu Wort gebracht. Und wem glauben Leute eher als einem „Experten“. Seit dieser Sendung verstehe ich die mediale Wirkung und den Einsatz von „Experten“. Da werden Leute aus einem von Steuergeldern bzw. von Parteien finanzierten Institutionen geholt, die öffentlich zu sagen haben, was von ihnen verlangt wird. Als Gegenleistung bekommen diese „Experten“ einen gut bezahlten, leichten Job und materielle Überversorgung auf Lebenszeit.
          Und da wundern wir uns, wo unsere sprudelnden Steuergelder bleiben, in einem der am höchsten besteuerten Länder.
          Diese Sendung war für mich ein Lehrstück ideologischer Meinungsmache verbunden mit Respektlosigkeit bis hin zur versuchten Vernichtung einer aufrichtigen Frau.
          B.Kerner, Senta Berger, Margarethe Schreinemakers und alle, die für diese Inszenierung verantwortlich sind, kann ich nicht mehr sehen. Ich verachte sie.

      • Werner Meier Antworten

        Was Thilo Sarrazin für die Migrationspolitik ist, bedeutet Frau Herman eben für den Feminismus. Beide Autoren weisen auf vorhandene oder beförderte Mißstände hin und werden von Medien und Politik postwendend in die rechtsradikale Ecke gedrängt und geächtet. Natürlich wird beiden gleichermaßen auch noch „Profitgier“ unterstellt, statt darüber nachzudenken, warum ihre angeblich so „schlechten“ Bücher Bestseller sind und gerade auch bei vielen Frauen auf Zustimmung stoßen. Wenn man beim heutigen Zustand unserer Diskussionskultur das Thema „Drittes Reich“ anschneidet, kann man praktisch jeden politischen Gegner aufs Glatteis führen und zum Nazi abstempeln. Es gilt der totale Distanzierungszwang. Am besten behaupten, dass alle Deutschen im Dritten Reich, außer den Widerstandskämpfern, Monster waren. Pikanterweise wurde die erste Ausgabe der Süddeutschen Zeitung auf den eingeschmolzenen Druckplatten von „Mein Kampf“ gedruckt. Zu sehen in einer Nachkriegswochenschau im Bundesarchiv.

  3. S.T. Antworten

    PS:
    Im krassen Gegensatz zu der gängigen Abtreibungspraxis (mittlerweile ja auch immer mehr vermeintlich kranker, behinderter Kinder!) empfinde ich die vielen vielen Aufpäppelungsfrühgeborenen. Da kann es gar nicht klein und winzig genug sein, damit sich wieder eine Klinik mit dem am frühesten Geborenen und zum selbständigen Leben gehegten Kindchen brüsten kann. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Wäre ich in einer solchen Lage gewesen, hätte ich diese Segnungen sicher auch dankbar angenommen. Aber wenn man den Werdegang dieser Kinder beobachtet, stellt man fest, dass sie in den meisten Fällen mit erheblichen Handicaps und nur mittels großer Anstrengungen der Eltern lebensfähig werden.
    Und andererseits wird verheißungsvolles Leben eben einfach auf den Müll geworfen.
    Diese Diskrepanz bekomme ich nicht zusammen.

  4. Stefan Schmidt Antworten

    Ist doch nur eine TalkSHOW. Eine weitere Plattform des Mainstreams für die tägliche Dosis blablablablablablabla.
    Gebe ich keinen F*** mehr drauf, ich renn‘ ja auch nicht 2000mal hintereinander gegen ’ne Wand.

    Achja und diejenigen die gegen das Töten sind verbreiten jetzt Hass?
    Interessante Umdeutung. Orwell war wohl doch kein Schriftsteller, sondern eher Prophet.

  5. Alexander Droste Antworten

    Ich bekomme nicht zusammen, dass dieselben Leute mit militanten Methoden die Rettung des „Bruderkükens“ fordern. Dass im Grundgesetz das Wohl des Goldfischs gesichert ist, nicht jedoch das kleine Wesen, das da in einer Fruchtblase schwimmt.
    Ach ja, sind sie einmal geboren, so ist ihr Wohl und Wehe auf Gedeih und Verderb von einer egomanischen Gesellschaft abhängig, der es z.T. zu viel kostet, ein Mittagessen in der Schule für 2euro50 zu spendieren, die Glotze dagegen gar nicht groß genug sein kann (und viele Beipiele mehr). Und schließlich ist es auch nicht egal, wo man geboren wird. Wenn man Pech hat, ist das in einem „Krisengebiet“ und man wird erschossen oder weggebombt (postnatale Abtreibung sozusagen, genannt Kollateralschaden). Damit haben diese Abtreibungsbefürworterinnen sicherlich auch kein Problem.

    Es könnte auch anders gehen. Diese Feministinnen jedenfalls argumentieren rein egoistisch: „Mein Körper gehört mir.“ Nein, das tut er nicht. Wer seine Futt hinhält, hat eine Verantwortung für das Resultat. Der Körper gehört da mindestens zweien. Und dann gibt es ja theoretisch noch eine humanitäre Gesellschaft, die helfend einspringen könnte.

    Mich können diese Leute getrost auch zu den „widerlichen Lebensschützern“ zählen.

    • gabriele bondzio Antworten

      Ach ja, sind sie einmal geboren, so ist ihr Wohl und Wehe auf Gedeih und Verderb von einer egomanischen Gesellschaft abhängig“…ja Herr Droste, hie liegt auch ein großes Manko. Wie wir, als Gesellschaft mit den Kindern umgehen, wie viel sie uns bedeuten.
      Denn immer wider liest man, dass es Alleinerziehende besonders schwer haben ihren Alltag zu meistern.
      Für den Staat mögen sie wünschenswert sein, sind sie doch die Steuerzahler von morgen. Auch geht der Trend immer weiter in Richtung sie ideologisch für sich zu vereinnahmen.
      Der persönliche Wunsch nach einem Kind sollte aber nicht darin bestehen, es zur Welt zu bringen und dann der staatlichen Obhut zu übergeben.

  6. Elisabeth Weiss Antworten

    Ich hab es versucht und erschüttert festgestellt, wie wenig echt diskutiert werden möchte. Wie schnell man beschimpft wird. Ich hoffe nur, dass die Zustimmung zum Nichtabtreiben höher ist, als bei der Diskussion rausgekommen. Die Frau Rommel sieht Abtreibung als humanitären und modernen Akt. Oh Herr, lass Hirn regnen.

    • gabriele bondzio Antworten

      Aufgrund der demographischen Entwicklung sollte man in der Tat darüber nachdenken, Abtreibungen einzuschränken.
      Natürlich gehört mein Bauch mir, aber wenn ich mit jedem ins Bett steige, sollte im Sinne der Aufklärung auch die Wahrscheinlichkeit eingeblendet werden. Das man schwanger werden kann.
      Das Gerede, das sich keine Frau diese Entscheidung leicht macht, kann ich so nicht generell nachvollziehen. Es machen sich schon viele diese Entscheidung zu leicht!
      Weil es das Gesetz zur legalen Abtreibung gibt.

  7. Monique Brodka Antworten

    @Herr Droste: Das mit der Futt ist so wahr! Ich kann dieses Gefasel über meinen Bauch gehört mir nicht mehr hören! Klar gehört er mir aber auch vor dem Ereignis! Schwanger wird man nicht durch den heiligen Geist. Also überlegt man sich VORHER wie man seinen Bauch schützt. Aber mit gesundem Menschenverstand muss man bei Egoisten nicht ankommen. Diese bescheuerten Weiber machen mich aggressiv. Die meisten Abtreibungen werden, soweit ich weiß, vorgenommen bei Frauen zwischen 25 und 35 Jahren und gerade die sollten mittlerweile wissen wo der Hammer hängt!
    Angeführt werden immer wieder gern die ungewollte Schwangerschaft durch Vergewaltigung und die Schwangerschaft bei Minderjährigen. Die bilden aber nicht die Mehrheit.

  8. HB Antworten

    Rundumversorgung mit, je nach Familiengrösse, Wohnung oder Haus, medizinische Vollversorgung, soziale Betreuung, kein Arbeitsdruck und keine Angst vor Jobverlust, Unterstützung bei Behördengängen und Unterstützung jedweder Art von freiwilligen Helfern, gewollt oder ungewollt, das alles herzlichst gern vom deutschen Staat finanziert und ohne Hartz4-Makel. Ausserdem natürlich gesellschaftlich hoch angesehen mit jedwedem Freibrief und rechtlicher Unterstützung, aufgrund unseren historischen Schuld.
    Wer weiß, wieviele dieser kleinen Seelchen könnten heute noch leben? Abtreibungen waren auch immer ein gesellschaftliches Problem.

  9. Friedrich Albrecht Antworten

    Selbst, wenn man moralische Maßstäbe außer Acht läßt, sollte doch jedem denkenden Mitmenschen folgender Widersinn auffallen: Einerseits bemerken wir täglich, welche Folgen durch die demografische Entwicklung, d.h. die zunehmende Vergreisung unserer Gesellschaft auf uns zukommen. Hier nur das Stichwort zunehmende Pflegefälle. Andererseits gibt es starke Kräfte in Politik und Medien, deren Ziel die weitere Liberalisierung von Abtreibungen ist. Dabei fehlt uns in Deutschland bereits seit Jahren ein Drittel an Neugeborenen, um die Bevölkerungszahl in etwa konstant zu halten. Daß dadurch unsere Generationsvertäge für Gesundheit und Rente auf Dauer zusammenbrechen werden, sollte jedem vernünftig denkenden Mitbürger klar sein.

    • gabriele bondzio Antworten

      Nun Herr Albrecht, es werden dann Migranten sein, welche die Generationsverträge erfüllen müssen.

  10. B. Minzenmay Antworten

    Der Bundestag hatte sich seinerzeit – wohl aus verfassungsrechtlichen Gründen – gegen die von den Feministinnen pp. bevorzugte Fristenlösung und für die Indikationenlösung entschieden. Durch die völlige Aufweichung allein der „sozialen Indikation“ haben wir in der Praxis heute allerdings nichts anderes als die bedingungsfreie Fristenlösung: Es findet sich nämlich immer jemand, der einer Schwangeren die soziale Unverträglichkeit eines Kindes mit ihrer aktuellen Lebensplanung bescheinigt. Es reicht ja schon, dass auf eine „unzumutbare“ finanziell / wirtschaftliche Belastung hingewiesen wird. Sollte in solchen (echten! und nicht nur behaupteten) Situationen nicht eine staatliche Aufstockung von (vielleicht) 250,00 EUR pro Monat die unzureichende soziale Lage entschärfen können? Eine solche staatliche Unterstützungszusage im Vorfeld der zu treffenden Entscheidung gibt es so nicht, es hat ja auch noch keine Feministin o.ä. danach gerufen! Umso erstaunlicher ist, mit welcher Grosszügigkeit und mit welchem Aufwand unser Staat andererseits Menschen am Ende ihres Lebens, die ihr Dasein bestimmt als alles andere als noch lebenswert empfinden, am Sterben hindert. Ich weiss, wovon ich spreche: ich habe von Berufs wegen regelmässig die entsprechenden „Heime“ besuchen müssen. Die Aufopferung des Personals waren fast ausnahmslos beeindruckend, die Situation vieler der dort Verwahrten empfand ich trotz allem einfach nur als unwürdig.
    Man muss sich wohl damit abfinden, dass sich der „Mainstream“ jeder Epoche seine eigene Moral zurechtgelegt hat und seine aktuelle weiter schönredet. Dies insbesondere wenn es seit dem Bestehen der Bundesrepublik, wenn die Statistiken stimmen, mehr als 6 Mio. (!) lebende, gesunde und lebenswerte menschliche Geschöpfe sind, deren Leben ganz legal „abgebrochen“ worden ist.
    B. Minzenmay
    Massarosa (It.)

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Ob es daran liegt, daß die Alten noch wählen können, die Ungeborenen aber nicht?

      Zur staatlichen Unterstützung: Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel CDU fordert seit einiger Zeit eine finanzielle Unterstützung von Müttern, die ihr(e) Kind(er) zu Hause erziehen, mit der Begründung, daß ein Kita-Platz in Deutschland pro Monat und Kind durchschnittlich 1500 € kostet. Aber weil diese Mütter dann nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung ständen die Steuern sprudeln ließen, wird der Vorschlag von unserer kurzsichtigen Regierung abgelehnt. Nach dem Motto. Nach mir die Sintflut!

      • Achim Koester Antworten

        Liebe Frau Dr. Königs-Albrecht,
        Bei der Ablehnung des Vorschlags von Frau Pantel spielen noch mehr Faktoren mit als nur die Wahlberechtigung oder der Arbeitsmarkt: Das von der SPD geringschätzig als „Herdprämie“ diffamierte Erziehungsgeld (übrigens nie „Unwort des Jahres“ geworden, leider) wurde nicht zuletzt deshalb abgeschmettert, weil die frühkindliche Indoktrination in Kitas nach DDR Vorbild nicht verhindert, oder durch reaktionäre Eltern konterkariert werden darf. Josef Kraus hat das in seinem Buch „50 Jahre Umerziehung – die Hinterlassenschaften der 68er“ sehr anschaulich beschrieben und belegt.

  11. gabriele bondzio Antworten

    in dem Zusammenhang: Was geschieht mit unseren Kindern? ist auch ein Artikel bei ET sehr interessant. Nach dem Selbstmord einer elfjährigen Schülerin in Berlin infolge systematischen Mobbings, ist festzustellen. Jeden zweiten Tag stirbt ein Kind, weil es drangsaliert wurde. Stahl (Anti-Mobbing Experte) in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung wenige Tage nach dem Tod einer elfjährigen Grundschülerin in Berlin. „90 Prozent geben an, schon selbst Opfer von Mobbing gewesen zu sein. 90 Prozent waren auch schon mal Täter oder Mittäter. Und 60 bis 70 Prozent haben zugeschaut, statt einzuschreiten. Stahl ist überzeugt: Mobbing wird verharmlost und heruntergespielt, um den Ruf der jeweiligen Schule zu schützen. Dabei habe er Bürgermeister Michael Müller selbst bereits vor drei Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass Mobbing in vielen Fällen eine Todesursache sei.“…rot-grüne Taktik, verharmlosen, verschweigen, verstecken!

  12. Dr. Sascha Ott Antworten

    Bei Anne Will sind die Rollen immer klar verteilt: Gut (Frauen, Minderheiten, Umwelt) gegen Böse (weißer heterosexueller Mann, Auto). Am letzten Sonntag allerdings ging der Plan nicht auf, denn Philipp Amthor punktete nicht nur mit profunden Rechtskenntnissen, sondern entzauberte auch die Geisteshaltung der anderen Gäste. Den radikalen Feministinnen ist nämlich nicht (nur) das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche ein Dorn im Auge. Sie wollen vor allem den im Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz von 1995 gefundenen politischen Kompromisses zu Fall bringen – und letztlich die vollständige Streichung des § 218 StGB erreichen.
    Schon nach den ersten Minuten der Sendung war klar, dass die gesellschaftliche Wirklichkeit, unsere Rechtsordnung oder gar sachliche Argumente unerwünscht waren. Statt dessen prägten Halbwissen, Eigensucht und Genderideologie die Diskussion. Die wegen mehrfachen Verstoßes gegen § 219a StGB verurteilte Kristina Hänel gab sich unbeirrt, dass das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche verfassungswidrig sei. Sie sieht sich als Justizopfer eines verfolgungswütigen Staatsanwalts und bekam hierfür Applaus. Sie wusste auch zu berichten, dass die Lebensschützer (Anne Will: „sogenannte“) voller Hass seien und den Frauen ihre Rechte nehmen wollen. Nahezu einig waren sich die Damen in der Runde, dass die gegenwärtige „Zwangsberatung“ für die betroffenen Frauen unzumutbar sei. Frau wisse schon selber, wann und wo sie abtreibe. Dafür gebe es Studien und – das wussten besonders die im Westen geborenen – in der DDR sei alles viel besser gewesen. Bemerkenswert ist, dass die geplante Studie von Jens Spahn zu den Langzeitfolgen einer Abtreibung für unnötig und sogar frauenverachtend eingestuft wird. Hier gilt das Grundprinzip aller Ideologen: die Wahrheit ist immer ein störendes Element. Absurd mutete es an, als unterschwellig Zweifel laut werden, ob sich mit Philipp Amthor überhaupt ein Mann in die Diskussion einbringen darf. Natürlich sind Männer in der gleichen Weise verpflichtet, sich für den Lebensschutz einzusetzen. Sie sind nicht nur aktiv an der Entstehung menschlichen Lebens beteiligt, sondern tragen in besonderer Weise Verantwortung für Mutter und Kind. Auf die von Teresa Bücker angebotene Gebärmutter konnte Philipp Amthor deshalb getrost verzichten. So weit sind wir also schon gekommen, dass feministische Ideologen uns Männern den Mund verbieten wollen.

    Am Ende waren es Frauen, die unter dem Vorwand weiblicher Selbstbestimmung einen grenzenlosen Egoismus für sich forderten und ein Mann, der für die Schwächsten unserer Gesellschaft und für soziale Wärme stritt: für das Lebensrecht der Ungeborenen.

    Vor diesem Hintergrund verdient Philipp Amthor Respekt. Er ist nicht das Gesicht der Lebensschutzbewegung. Aber er hat mutig bewiesen, dass christliche Werte in der CDU noch nicht verloren sind. Für mich ist das ein gutes Zeichen.

    • Alexander Droste Antworten

      Manchmal denke ich, dass mann das Weibsvolk mal wieder in seine Schranken verweisen sollte. Es artet doch immer mehr aus, diese irrationale Egomanie der Feministinnen.
      Frauenfeindlich? Im Gegenteil! Die gescheiten Frauen vor den Idiotinnen verteidigen.

      • S v B Antworten

        Manchmal habe ich den Eindruck, dass erklärte Feministinnen ihre Anliegen so aggressiv verteidigen, weil sie sich in erster Linie selbst von diesen überzeugen müssen. Tut mir leid, aber der Rest wirkt auf mich lediglich wie zeitgeistiges Theater. Die Zahl der Mütter, die freudig und zurecht nicht ohne Stolz einen Kinderwagen vor sich her schieben, scheint zur Zeit wieder anzuwachsen. Ein gutes Zeichen, wie ich finde. Für die Verfechterinnen eines anderen, emanzipiert-kinderlosen Frauenbildes hingegen muss diese Feststellung schier unerträglich sein. Mehr Mütter, trotz unermüdlicher Missionsversuche besonders an jüngeren Frauen, ihre Lebensentwürfe an denen des Feminismus auszurichten. Die streitbaren Amazonen werden sich auch nicht ansatzweise in dem von Ihnen gewünschten Maße durchsetzen. Die Natur der meisten Frauen wird sich letztlich immer gegen solche manipulativen Aspirationen zu wehren wissen.

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Herr Dr. Ott,
      Mit Ihrem ersten Satz haben Sie es treffend auf den Punkt gebracht, wie die Bewertungskriterien bei Anne Will gesetzt, oder besser voreingenommen sind. Dazu möchte ich eine Beobachtung anfügen, die mir im Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder begegnet: Meine beiden besten Freunde (übrigens auch die meiner Frau) sind zwei homosexuelle Männer, die seit 30 Jahren in einer harmonischen Partnerschaft leben. Diese Freunde haben die Sympathie aller Frauen in unserer Bekanntschaft, und sie selbst sind äußerst zuvorkommend und höflich zu Frauen, von denen manche insgeheim sehr bedauert, dass die beiden Männer sozusagen „der Frauenwelt verlorengegangen“ sind. Im Gegensatz dazu sehe ich bei lesbischen Frauen, ja, auch die gibt es in unserem Umfeld, bei den meisten einen zumindest latent vorhandenen Hass auf alles, was den Begriff „Mann“ in sich trägt. Diese Einstellung erkenne ich auch bei Frau Will, Frau Schwarzer und vielen Protagonistinnen des Genderwahnsinns, den von mir so bezeichneten „Kampfhennen“. Leider bieten aber die Medien diesen Extremistinnen eine öffentliche Plattform, die im krassen Gegensatz zu ihrer zahlenmäßigen Verbreitung steht.

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