Liebe Leserinnen und Leser,

die Entwicklung unserer Gesellschaft ist dramatisch. Als regelmäßige Leser meiner Beiträge wissen Sie, wie ich die Situation einschätze. Medial dagegenhalten ist wichtig, und die alternativen Medien haben zusammen in Deutschland inzwischen Hunderttausende Leser und Nutzer. Es gibt auch heute eine nicht linke Mehrheit in der Bevölkerung, aber sie entwickelt keine politische Macht. Wir entwickeln keine politische Macht.

Zum einen, weil die bürgerlichen Parteien sehr schlecht aufgestellt sind und sich gegenseitige Sprechverbote verordnen. Zum anderen, weil manche unter bürgerlich etwas anderes verstehen als andere. Der Rest spult Belanglosigkeiten ab und hofft auf eine sichere Altersversorgung durch die Vergesslichkeit der Wähler vor dem Stimmzettel.

Und weil es keine überzeugenden Anführer aus der Mitte der Gesellschaft gibt – jedenfalls kenne ich keine(n) -, die das bürgerliche Milieu hinter sich versammeln und zusammenhalten könnten. Und weil es nicht genug Geld gibt, um ein großes Projekt mit Medien und funktionierenden Strukturen über drei, vier Jahre durchzuziehen.

Was es gibt, sind kluge Köpfe, Querdenker, Freigeister – leider oft keine Teamplayer. Und auch das schadet der gemeinsamen Sache.

Genug gejammert. Wenn Sie ernsthafte Gedanken zu diesem Thema haben, Ideen, wie wir weiterkommen können – schreiben Sie mir persönlich: kelle@denken-erwuenscht.com .

Einen schöne Sonntag Ihnen allen!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. W. Hoffmann Antworten

    Zwei Punkte haben Sie angeführt, die mich zu einer Antwort verleiten:

    1. Es gibt keine überzeugenden Anführer aus der Mitte der Gesellschaft.
    Das ist insoweit nachvollziehbar, da erfolgreiche Menschen so schlau sind zu wissen, dass sie einem unvorstellbaren Mahlstrom von ganz linksoben bis ganz grünunten ausgesetzt werden. Die Medien, reihum brav diesem Diktum folgend, packen ihr volles Repertoire aus und versuchen einen regelrechten Vernichtungsfeldzug, in diesem Fall auf eine einzelne Person. Gegebenenfalls auch mit schwarzvermummter gewalttätiger Unterstützung. Das grenzte dann schon an einen Suizidversuch, sich aktiv als Führungsfigur zu positionieren.

    2. Es gibt nicht genug Geld.
    Doch, das gibt es. Es wird nur gegen genau solche Projekte – und bereits in deren Vorfeld – eingesetzt. Auch hier mit medialem Dauerfeuer aus allen Rohren, die Namen der Unterstützer der bekannten NGO-Phalanx sind ebenfalls bekannt.

    Es bleibt (mir) nur Resignation und die traurige Erkenntnis, dass Deutschland zum Phönix geworden ist, es muss erst vollständig verbrennen, bis aus der Asche wieder etwas Neues entstehen kann. Es werden sich ein paar Individuen maßlos bereichert haben, das zurückgelassene Trümmerfeld ist ihnen zynischerweise vollkommen egal. Wie nach dem II. WK, nur dass Deutschland diesmal keinerlei Unterstützung aus dem Ausland erfahren wird.

  2. T-C Kaiser Antworten

    Soweit ich informiert bin sind Sie weiterhin Mitglied der CDU, also auch mit verantwortlich für das von ihr verursachte Desaster. Es würde zwar gar nichts ändern, aber es wäre ein klares Zeichen, wenn Sie diesen notwendigen Schlussstrich zögen.
    Ich lese seit mehreren Jahren Ihre Beiträge auf Ihrem Blog und jetzt auch von Ihrer Frau in der Jungen Freiheit. Aber es ist wie bei Herrn Bosbach. Er gibt viel Vernünftiges von sich, aber er bleibt in dieser Partei. Das ist mindestens inkonsequent, wenn nicht … nein das will ich Ihnen nicht vorhalten.

  3. W.Lerche Antworten

    1989 vor dem offiziellen Aus der DDR gab es sehr viele oppositionelle Splittergruppen, deren gemeinsamer Nenner es war, die SED-Diktatur zu beenden.
    Sofort danach traten deren Unterschiede in den Vordergrund und deren Unvermögen für Toleranz und Kompromisse.

    Was wäre denn so schlimm, wenn Herr Meuthen eine neue Partei gründen würde, statt eine inzwischen etablierte AfD zu schmälern? Er könnte die 3 bis 6% westdeutschen Wähler binden und dann vielleicht mit CDU- und FDP-Wechselwählern auf 20% wachsen. Die ostdeutschen Verbände mit je über 20% Zustimmung bei Wahlen bliebe stark erhalten. Zu bürgerlich-konservativen könnten beide Parteien zusammenarbeiten, so auch für die Rettung unserer Demokratie, Erhaltung unserer deutschen Identität, Kultur, Geschichte, Zukunft. Zu anderen Themen, z.B. Wirtschaft, Soziales,… könnten sie unterschiedliche Ansätze vertreten. – Damit wäre uns allen mehr geholfen, als die einzige Oppositionspartei zu spalten.

    Warum gründen Sie mit „Hallo Meinung“ keine Partei?
    Warum unterstützen Sie nicht die neue Partei „Wir2020“?
    Was hält Sie davon ab?

    Haben Sie als Journalist den Mut, die wirklichen Ursachen und Strippenzieher unserer Entwicklung zu recherchieren, zu erkennen und zu benennen!
    Wenn Sie immer nur in deren Spuren und von denen gemachten Dreck wuchen, ohne deren Herkunft zu ermitteln, werden Sie endlos beschäftigt sein, ohne 1 Meter voranzukommen.

    Vielleicht gibt es in Deutschland reiche patriotische Leute, Unternehmer, unabhängige Menschen, die Sie bzw. patriotische Netzwerke kräftig unterstützen möchten? Ich meine damit reiche Leute, die noch reich sein dürfen und noch nicht enteignet worden sind. Vielleicht erkennen Sie ihr eigenes Interesse an der Bewahrung unseres Landes und vielleicht benötigen sie Erweckung?

    Arbeiten Sie mit den von Ihnen genannten Freigeistern zusammen, zudem mit weiteren, die Sie vielleicht als „fragwürdig“ bezeichnen, ohne ständig zu betonen, was Sie von denen halten! Die perfekten Partner gibt es nicht.

    Eine Frage habe ich dann doch noch, lieber Herr Kelle: Haben Sie eine Antwort darauf, warum die USA bzw. Präsident Trump uns nicht hilft, unser Vaterland zu behalten?
    Sie sind ja ein Befürworter bzw. Unterstützer (Aktivist sage ich nicht) der transatlantischen Beziehungen. Das ist ok und Ihr gutes Recht. Aber was sind diese transatlantischen Beziehungen für uns wert, wenn sie duldet, dass hier eine Agenda umgesetzt, die nicht zu unserem Wohl scheint.

  4. Thomas Wawerka Antworten

    Und glauben Sie, wenn das alles gegeben wäre, also ein Anführer, der die Truppen hinter sich versammelt, genügend Geld usw. usf., dass sich dann etwas ändern würde? Ich meine, da irren Sie sich. Jede Epoche hat ihre eigene geistige, moralische, politische Dynamik, die man nicht umkehren kann. Die USA haben ja all dies, aber all dies ändert nichts an der Linksdrift der Gesellschaft, im Gegenteil: es verstärkt sie sogar noch!
    Sie glauben noch, man könne einen Hebel finden, den man nur umlegen müsste, oder ein Rädchen, das man nur richtig einstellen müsste. Ich fürchte, das ist eine Illusion. Eine Illusion der Machbarkeit. Wir treten wieder in den Bereich des Schicksals ein, von dem ein großer Teil der bürgerlichen Welt des Westens lange verschont gewesen war; so lange, dass wir nun nicht mehr wissen, wie wir uns ihm stellen sollen. Nun geht das an sein Ende, und da nützen keine neuen Programme oder neue Parteien. Das alles sind nur Versuche, einen Schalter zu betätigen, der „alles wieder gut“ macht. Den gibt es nicht.
    Was sollte denn überhaupt unser Ziel sein? Dass wir mit heiler Haut, so ungeschoren wie möglich, aus der Misere kriechen? Oder dass wir wieder Kraft, Standfestigkeit, Mut bekommen – ritterlichen Mut, und Glauben, und echte Freude? Die Fragen des Schicksals sind meiner Meinung nach nicht mit irgendeiner Art Sprechen oder Tun zu beantworten, sondern mit dem Sein. Existenziell.
    Ich empfehle Ihnen fürs erste Caroline Sommerfelds Buch „Selbstrettung“.

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Wawerka,

      naja, die USA haben auch einen Präsidenten Trump und eine republikanische Gestaltungsmehrheit im Senat. Ich denke, man kann eine Situation nicht nach Mainstreammedien und Geschrei auf den Straßen beurteilen.

      Unser Ziel? Ich denke, das muss sein, die Politik in Deutschland um 180 Grad zu drehen. dazu müssen politiche Mehrheiten organisiert und starke Netzwerke aufgebaut werden. Es müssen klare Ziele entwickelt und den Bürgern vorgestellt werden. Ist schon alles zu machen, aber – ich wiederhole mich – wir brauchen Anführer und Geld…

      • HB Antworten

        Sehr geehrter Herr Kelle,
        als Querleser habe ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich gute Artikel lese, die ich nicht sponsore. Können Sie sich nicht zusammentun mit Gleichgesinnten und eine gemeinsame Kasse führen? Ich bezahle immer noch per Überweisung und täte mich leichter, einen Betrag für mehrere Publikationen gemeinsam zu überweisen.
        MfG HB

  5. Johannes Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Jörg Meuthen hat m.M. nach das Format, die bürgerliche Milieu hinter sich zu sammeln. Wer ihn etwas näher kennt, erkennt dies. Er hat alles, was es dazu bräuchte. Derzeit ist er dabei, „Ballast“ aus der AfD abzuwerfen. Da könnte er noch Unterstützung gebrauchen. Die bislang noch mit einem Eintritt – aus nachvollziehbaren Gründen – In die AfD hadern, sollten in großer Zahl nun eintreten und damit ihren Beitrag leisten, die AfD zu der Partei zu machen, die sie im besten Sinne sein kann. Ich selbst bin 2015 aus der AfD aufgetreten, weil ich dachte, das warś, aber ich habe gemerkt, dass ich falsch lag und so bin ich 2018 wieder eingetreten. Weil es schlicht keine andere Partei gibt, die so sehr für die Inhalte und Ideale der früheren einmal in der konservativen bürgerlichen Mitte verankerten CDU/CSU steht.

    Beste Grüße,
    johannes

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert