Am 13. April sollte der Biologie-Professor Dr. Ulrich Kutschera an der Philipps-Universität Marburg einen Vortrag halten. Kutschera, der das Buch „Das Gender-Paradoxon“ geschrieben hat, vertritt den Standpunkt, dass die „Gender Studies“ ein unwissenschaftlicher Blödsinn sind. Und das sind sie auch. Nun ist es im modernen Deutschland keineswegs so, dass man Schwachsinn auch als Schwachsinn bezeichnen darf, ohne dass Ideologen*_Innen auf den Plan treten.

In Marburg geschah dies in Person der wackeren Frauenbeauftragten der Universität, Frau (? – wir wissen nicht, für welches Geschlecht sie sich entschieden hat) Dr. Silke Lorch-Göllner, die dem Uni-Senat empfahl, den Professor auszuladen. Nun gab es in der deutschen Geschichte immer wieder mal Denk- und Sprechverbote, dass aber im Jahr 2016 wissenschaftlich begründeter Widerspruch an deutschen Hochschulen mundtot gemacht wird, ist bemerkenswert. Zumal dies keineswegs ein Einzelfall ist, denken Sie zum Beispiel an fach- und sachkundige „Klimaleugner“, die sich auch schon an Hochschulen dieses Landes ausgeladen sahen.

Mitte Mai hatte übrigens – da wir gerade beim Land von Schiller und Goethe sind – der Studierenden-Ausschuss der Universität Köln den Sexualpädagogen Marco Kammholz eingeladen. Sein Thema: „Anal verkehren. Ein Workshop für Arschficker_Innen und die, die es vielleicht werden wollen.“ Das Seminar sollte „fehlendes Wissen um Tipps & Tricks, die zu einer lustvollen Verwirklichung sexueller Phantasien und Wünsche verhelfen können“ vermitteln. Ein Einspruch der Gleichstellungsbeauftragten ist im Zusammenhang mit dieser Kölner Bildungsveranstaltung nicht bekannt geworden.

Wenigstens wurde sie nach massiven Protesten abgesagt.

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Dieser Artikel wurde 7 mal kommentiert

  1. T-C Antworten

    Lieber Herr Kelle!
    Die Süd-Deutschen kennen nur eine Präposition, und das ist „an“. Leider unterliegen auch Sie inzwischen dieser sprachlichen Beschränkung und schreiben modisch süd-deutsch „an Pfingsten“. Für einen, der die ganze Palette der Präpositionen gelernt hat klingt das scheußlich, da es ja eigentlich „zu Pfingsten“ heißt. Vielleicht kennen Sie die wunderbare Moritat „als Bolle jüngst zu Pfingsten nach Pankow lenkt‘ sein Ziel, …“
    Vielleicht haben Sie aber als Rekonvaleszent Dispens. Besser Sie sind gesund und schreiben, als plötzlich fortzubleiben, wie jüngst.
    Ich wünsche Ihnen stabile Gesundheit in unser beider Interesse.

  2. Franz Platz Antworten

    War Deutschland mal das Land der Dichter und Denker? Angesichts der heutigen Lage, die Ihre genannten Beispiele überdeutlich beschreiben, ist es kaum zu glauben.

  3. Alexander Droste Antworten

    Deutschland, das Land der Denker*innen und Dichter*innen schickt sich an, eine Diktatur von Spinner*innen zu werden, die das ganz wissenschaftlich zu untermauern und an höchster Stelle einzufordern verstehen zu glauben. Was mich dabei stört, ist dass es für weibliche Begriff*innen keine Möglichkeit gibt, diese zu genderisieren.

    Die Absurdität in Köln setzt dabei noch allem die Krone auf. Verhaltensstörungen zu einem Lifestile zu erheben ist schon ziemlich abgedreht. Und dieses dann als notwendige Gleichberechtigung zu verkaufen ist geisteskrank. Diese Leute brauchen eine Therapie, nicht diejenigen, die noch wissen was männlich und weiblich ist.

    Früher war für mich Gender die Gleichberechtigung, Frauen dürfen das, was Männer dürfen. Umgekehrt ist es was anderes. Man ahnt, in welche Richtung das geht. Wenn wir das noch ein bisschen ausweiten und sagen, okay, die sexuell Orientierungslosen oder Irrenden tolerieren wir, sie können ja nichts dafür, habe ich auch kein Problem mit. Ich sehe aber nicht ein, dass normal entwickelten Menschen Geisteskrankheiten aufgezwungen werden sollen.

    In Kampf gegen den/die Zickenterror*in werde ich Sie unterstützen, Herr Kelle.

  4. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Zu Ihrem Artikel, der sich mit dem Gender-Schwachsinn befasst, fehlen mir die Worte. Manchmal möchte ich auswandern, aber wohin?
    In diesen Zusammenhang paßt auch die neue Kampagne der BZgA „Gib Aids keine Chance“.
    In Alt-Erkrath (Nähe Düsseldorf) hängen zwei große Plakate, deren Erläuterung mir bei meinen Enkeln (9 und 11 Jahre alt) schwer fällt. Abbildung und Text sind absolut schamverletzend.
    Ein weiteres Ärgernis sind mir die ständigen Demonstrationen der „Sexuellen Vielfalt“ mit dem Begehren von Toleranz und Akzeptanz(!). Je öfter dieses Thema gepuscht wird, um so mehr größer wird mein Widerwille.

  5. Walter Lerche Antworten

    Was sagen eigentlich „unsere“ illegalen Emigranten und sog. Flüchtlinge zu Gender? Ich stelle mir eine ARD-Doku vor, in der die Mehrheit der befragten Moslems total dafür sind.
    Gender ist nicht nur wider die Natur, sondern Gender ist sehr gefährlich. Die Abschlusserklärung der Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking, die auch Deutschland unterschrieben hat, kann jeder nachlesen. Das ist eine Ideologie, die sich wie ein Parasit in andere Ideologien und Religionen reinfrisst. Die ev. Kirche pflegt und verbreitet Gender im vorauseilenden Gehorsam. Von den Linken, über Grüne, SPS, CDU bis zur CSU – alle sind bereits damit infiziert. Nur bei konservativen, heimatverbundenen Gruppen oder Parteien, wie die AfD tut sich Gender schwer. Gegner von Gender „sollen der Lächerlichkeit preisgegeben werden“ heißt es in o.g. Abschlusserklärung. Schon daran erkennt man dieses Geistes Kind und seine Gefährlichkeit.
    Gegen Gender gibt es ein einfaches Rezept für alle Wahlberechtigte: Man geht zu jeder Wahl und gebe seine Stimme niemals mehr einer Partei, die Gender vorantreibt, einfach nur mitmacht oder duldet. Dann müsste es doch mit dem Teufel zugehen, diesen Gender-Spuk nicht wieder in die Flasche zu kriegen.

  6. Peter Hirth Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    leider komme ich urlaubsbedingt erst jetzt dazu Ihren o.a Kommentar zu lesen.

    Hierzu kann ich ein weiteres Vorkommnis besteuern, das mich sehr erzürnt hat: Die Ausladung von Herrn Prof. Lucke, Abgeordneter des Europa-Parlaments, „aus Sicherheitsgründen“ der ursprünglich zu einem Vortrag über TTIP an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingeladen wurde (Bericht in der RP vom 22.04.16). Dazu sahen sich Universität und Studentenvertreter veranlasst, nachdem es im Vorfeld darüber Kontroversen gegeben hätte. Auch der Bericht über diesen Vorfall in der RP erschien mir tendenziös, nachdem im Text mehr auf die Rolle von Herrn Lucke als vormaliger Gründer der AfD abgestellt wurde, sein Parteiaustritt und die Neugründung der Alfa-Partei unerwähnt blieb, anstatt sich auf seine Sicht zu dem kontroversen Thema TTIP aus erster Hand als EU-Abgeordneter zu konzentrieren.
    Ressentiments an Stelle sachbezogener Information, die gerade in diesem Fall so dringend nötig wäre, und Ausbleiben eines themenbezogenen Diskurses.

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