Brandmauer weg? Na, klar! Aber so einfach ist das nicht, lieber Julian!

Kein Tag vergeht, ohne dass mir Freunde und Leser unseren Plattformen die neuesten Videos von Julian Reichelt, früherer BILD- und heute NIUS-Chef, schicken. Oft ist das gar nicht notwendig, denn natürlich gucke ich viele sowieso, weil Kollege Julian im Bereich der freien Medien der Platzhirsch ist, das Maß aller Dinge. Er ist saugut, und er zeigt – unterstützt von einem großzügigen Mäzen – jeden Tag, wie engagierter Journalismus sein kann und sollte.

Julian Reichelt und Boris Reitschuster sind für mich die Besten unserer Zunft, außer mir, versteht sich. Nicht weil wir die Klügsten, Schönsten und Mutigsten wären, sondern weil wir Zeit unseres Lebens alle Facetten unseres Berufes gelebt haben und lange Jahre draußen waren, da, wo es auch mal weh tut. Julian als Kriegsreporter in heißen Konflikten, Boris als FOCUS-Mann in Putins Eiseskälte in Moskau. Ich, weit dahinter, als z. B. Polizei-Reporter in Berlin. Wenn Sie bei Polizeirazzien in Flüchtlingsunterkünften oder Thai-Bordellen mittendrin sind, beim 1. Mai in Kreuzberg durch Tränengasnebel und vor Wasserwerfer-Strahlen gerannt sind, bei der Räumung besetzter Häuser versuchen, fliegenden Steinen auszuweichen und sich nach der Maueröffnung mit russischen Soldaten in Wälder nahe ihrer Kaserne getroffen haben, um gegen D-Mark Schusswaffen zu kaufen – glauben Sie mir, da bekommen sie automatisch einen anderen Blick auf unser Gesellschaft, als wenn sie fünf Mal in der Woche bei irgendwelchen Polit-Pressekonferenzen abzuhängen oder sich bei Hintergrundgesprächen den Bauch vollschlagen.

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Journalismus ist etwas anders, als um 11 Uhr beim Edel-Italiener ihres Vertrauens herumzusitzen, Scampis zu lutschen und nachzudenken, was man anschließend „den Menschen da draußen“ mitzuteilen gedenkt. Richtige Journalisten sind direkt bei den Menschen und schreiben nicht aus dem gemütlichen Glashaus über sie, wie das beim Mainstream heute weit verbreitet ist.

In seinem aktuellen Video brilliert Julian Reichelt heute erneut, und man möchte nahezu jeden einzelnen Satz unterschreiben.

„Nur die Wiedervereinigung des bürgerlichen Lagers kann herausführen aus der zerstörerischen Umverteilung des linken Lagers, der auch die CDU verfallen ist“, sagt er zum Beispiel. Und mathematisch ist das absolut richtig. Denn die Brandmauer, das wissen wir Bürgerlichen alle, war eine selten blöde Idee der CDU, aus dem Irrglauben gespeist, man könne die AfD kleinkriegen, am besten ganz vom Hals bekommen. Friedrich Merz hat bei seiner Wahl zum CDU-Chef – im dritten Anlauf – versprochen, er werde mit seiner Politik die AfD-Wählerschaft halbieren. HALBIEREN! Was er tatsächlich gemacht hat: er hat die AfD verdoppelt.

In einem Wirtschaftsunternehmen würde man sich jetzt zusammensetzen und nachdenken, wie man das drehen kann, wie man eigene Fehler korrigiert. Und wie man mit der AfD, die ja zumindest in West- aber in großen Teilen auch in Ostdeutschland Fleisch vom Fleische der CDU ist, ins Geschäft oder zumindest ins Gespräch kommen kann. Aber mitnichten.

Sie wollen die Partei verbieten, so, als könnte man das Denken von mehr als zehn Millionen Wählern in Deutschland verbieten. Und warum auch, wenn die meisten von denen im Grunde die Überzeugungen der meisten Unions-Wähler teilen?

„Liebe CDU, Millionen Menschen hätten allen Grund wütend auf Euch zu sein. Sind sie aber gar nicht. Sie trauen Euch bloß nicht mehr“
, sagt Reichelt heut in seinem Video – ein Satz, wie in Stein gemeißelt, oder?

Seit ich mich 2007 selbstständig gemacht habe, um publizistisch wirken zu können, ohne irgendwen zu fragen, träume ich vom großen bürgerlich-konservativen Bündnis, das Deutschland wieder auf den richtigen Pfad zurückführt.

Aber es ist eben nicht nur eine Frage der Mathematik, und ich glaube, dass Julian da irrt. Die CDU müsste die Brandmauer aufheben, sagt er. Und natürlich hat er da recht. Ich widerhole mich aber zum 1000. Mal: Die Union und die AfD müssen miteinander reden – zumindest mit den jeweils anderen, die man persönlich für satisfaktionsfähig hält. Und wenn es erst einmal in Hinterzimmern mit Politikern aus der zweiten Reihe ist.
In Rathäusern in der Fläche läuft das sowieso schon, und denken sie nicht, nur in Ostdeutschland. Natürlich reden Schwarze und Blaue längst miteinander. Aber eben nicht in der Spitze, nicht abends beim Wein in der Parlamentarischen Gesellschaft. Und, schlimmer noch, wenn bei der CDU einer erwischt wird, der mit „denen da“ redet, drohen massive Auswirkungen auf die zukünftige Karriere des- oder derjenigen.

Und deshalb ist die Ablehnung des Unions-Establishments gegenüber der AfD heute so hart wie nie zuvor seit Gründung der einstigen „Professorenpartei“ von Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel, an der nichts, aber auch gar nichts rechtsextrem war. Und die Union hat es versemmelt, frühzeitig mit denn in einen Dialog einzutreten, der ihnen vielleicht sogar Mehrheiten für später gesichert hätte.

Aber die CDU von heute ist nicht mehr die CDU von vor Merkel. Die ist zwar nicht ganz weg, aber – und das verkennt Reichelt – ein CDU-Beschluss, die Brandmauer zur AfD aufzuheben, würde massive Kämpfe in der Union auslösen.
Sie lesen bestimmt auch, wer aus der CDU alles Deutschland verlassen will, sollte die AfD in einen machtpolitischen Prozess von der Merz-Partei eingebunden werden. Da sind Bundesminister wie Karin Prien dabei und Ministerpräsidenten wie Reiner Haseloff. Das funktioniert nicht einfach so auf Knopfdruck. Vergessen Sie nicht, dass im Präsidium und der Bundestagsfraktion immer noch jede Menge Leute sind, die unter Merkel wichtige Funktionen hatten und sich die Hände wundgeklatscht haben für ihre „Ähntschie“ einst. Manche tun das heute noch.

Nein, nein, lieber Julian! Selbst wenn Merz, Spahn und Linnemann die Brandmauer niederreißen wollten – und das wollen sie definitiv nicht – ein beträchtlicher Teil der Union würde ihnen nicht folgen. Es würde die große einstige Volkspartei Adenauers und Kohls komplett zerstören.

Und, ich kann Ihnen das nicht ersparen: Die AfD ist so berauscht von ihren Erfolgen, dass sie es bis heute versäumt hat, was die Grünen einst mit Joschka Fischer geschafft haben: den eigenen Laden von Parteifreunden zu reinigen, die jede Zusammenarbeit unmöglich machen.

Oder denken Sie, dass Merz, Linnemann oder Spahn mit dem „freundlichen Gesicht des Nationalsozialismus“ in Gespräche über die Zukunft Deutschlands eintreten, oder mit AfD-Politikern, die Geld fürs Cello-Spielen und anderes aus Moskau bekommen, über die Ukraine-Unterstützung verhandeln werden? Dass die, die die EU und den Euro erst (mit) geschaffen haben, sich mit denen ins Bett legen, die wollen, dass Deutschland die EU verlässt? Oder die transatlantische Union in die Debatte ziehen lassen, ob man nicht aus der NATO austreten sollte, die jahrzehntelang für Frieden und unsere Sicherheit gesorgt hat? Im Kreml lacht man sich tot über die außenpolitischen Winkelzüge der AfD in diesen Fragen.

Nein, lieber Julian, Brandmauer weg und dann wird alles gut – so schön der Gedanke auch ist, aber so funktioniert es nicht…

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Dieser Artikel wurde 61 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Miteinander reden wäre in der Tat ein nötiger Anfangsschritt. Aber, da haben die linken Kulturkämpfer so einiges in ihrem Giftschrank, um dies zu torpedieren. Kontaktschuld, Bedrohung, Gewaltbereitschaft, persönliche und wirtschaftliche Vernichtung.
    Man braucht sich nur jüngste Beispiele anzusehen:
    NIUS – Falls CDU-Politiker sich noch wagen sollten, dorthin zu gehen, droht Lars mit Koalitionsbruch.
    APOLLO NEWS – Wird offen vom Stadtverband der Berliner Linken markiert und öffentlich dazu aufgefordert, denen zu Leibe zu rücken.
    REITSCHUSTER wurde bereits derart bedroht und gecancelt, daß er seit Jahren im osteuropäischen Ausland lebt.
    KONTRAFUNK operiert aus der Schweiz, wird aber trotzdem nach Kräften sabotiert (Kontokündigung in Köln-Bonn, Bedrohung von Veranstaltern, Reporter brauchen Personenschutz etc.).

    Frau Prien will aufgrund ihres jüdischen Hintergrunds ins Ausland gehen, falls es eine AFD-Regierungsbeteiligung gäbe. Warum finanziert sie denn dann die Antonio-Amadeo-Stiftung? Warum werden die Linken, die offen mit schwarzen Blöcken, Antifa, Pflastersteinen, Brandsätzen, Stasimethoden, Hammerbanden etc. sympathisieren, für demokratie- und förderungsfähiger gehalten als die AFD in ihrer Gesamtheit?

    Die CDU ist längst Zielscheibe von linksradikalen Netzwerken. Da wird mal eben ins Konrad-Adenauer-Haus reinmarschiert und klare Duftmarken gesetzt. Sie wissen, wer wo wohnt und sagen es offen. Sie sind bestens organisiert, vernetzt und kampfbereit. Und all das von Steuergeld gefördert und befördert. Die CDU hat sich eingemauert, nicht gegen die AFD, sondern aus Angst vor linksradikalen An- und Übergriffen. Nächste Woche wird die letzte Kühlturmanlage gesprengt, die Deindustrialisierung geht weiter und alle warten auf die nächste Beitragserhöhung der Krankenkasse, verbunden mit steigenden Zuzahlungsregelungen.

    Links ist vorbei? Wer es glaubt, möge selig werden.

  2. Johannes Antworten

    Springt die Union nicht über ihren Schatten, egal ob die eine oder andere – aus Sicht der Union unangehme Person (noch) in der AfD ist – springt Deutschland eher früher denn später in den wirtschaftlich/gesellschaftlichen Abgrund.

    Es ist JETZT die Zeit für Gespräche zwischen den beiden Parteien, und der konservativen Mehrheit in Deutschland endlich, die ihr gebührende politische Stimme zu verschaffen.

    Und ja, auch die AfD ist in der politischen Verantwortung; aber bitte nicht vergessen, von wem sie sich bereits alles getrennt hat in den letzten 10 Jahre.

    Insbesonder Merz hat die AfD durch seine gebrochenen Wahlversprechen inzwischen stimmenmäßig verdoppelt – wie lange will er denn noch weiter so linke Politik gegen die konservative Mehrheit betreiben?

    Bis er die AfD verdreifacht hat – vermutlich.

  3. H.K. Antworten

    Ach, Herr Kelle …

    Es ist immer wieder das gleiche Spiel.

    Jeder, der in diesem Land halbwegs geradeaus denken kann, merkt, nein WEISS, daß es in einer von wem auch immer geführten Regierung aus „demokratischen Parteien“ keinerlei Veränderung, weg von den jetzigen, unhaltbaren Zuständen, geben wird.

    Derzeit meint die Union unter Friedrich Merz, sie würde die Regierungskoalition anführen.

    NICHTS führt sie an. Sie WIRD geführt – wie der Ochse am Nasenring durch die Manege.

    Die CDU hat ihren Markenkern verspielt, leichtfertig, ohne jeglichen notwendigen Grund.

    Die Union war jahrzehntelang DER Garant für Innere und Äußere Sicherheit, für soziale Marktwirtschaft, für Wachstum und Fortschritt.

    Und, was ist die CDU aktuell ??

    Merz kann es nicht, er kann weder organisieren noch verhandeln noch führen und regieren.

    Nicht umsonst heißt er bei Ihrem Lieblingsmedium „Märchen-Merz“.

    Der Mann weiß morgen nicht mehr, was er heute gesagt hat und tur übermorgen das Gegenteil dVon.

    Er KANN es nicht. Merz kann gar nichts.

    Und die möglichen Nachfolge sind links-grüner als die Linken und Grün*/-/:/_/•/Innen zusammen.

    Wer wirklich will, daß dieses Land wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird, KANN die „demokratischen Parteien“ nicht wählen, der hat nur eine einzige Alternative.

    Und das ständige Geseire über Helferich & Co. kann ich nicht mehr hören.

    Interviewen Sie ihn doch einfach ! Fragen Sie ihn doch selbst, was er warum wie gesagt hat !Hauen Sie ihm Ihre Vorwürfe um die Ohren !

    Aber das tun Sie ja auch nicht.
    Statt dessen ständig gebetsmühlenartig immer wieder das selbe Gezeter.

    Wer die selbsternannten „Demokraten“ wählt, will, daß es genau so weitergeht wie bisher.

    Und, mal ganz nebenbei:

    WEN interessiert es wirklich, ob innerhalb der CDU Merkel-Jünger*/-/:/_/•/Innen existieren oder nicht ?

    Wenn die Wähler mehrheitlich merken, daß die Union ALLES verspricht, NICHTS hält und das Gegenteil vom Erwarteten und Versprochenen tut, wird die Anhängerschar von „denen da“ noch sehr viel größer werden – und die Union den Weg der Democrazia Cristiana gehen …

    • H.K. Antworten

      Nur mal kurz – für einen einzelnen Herrn – ein Beleg für den „Quatsch“, den ich hier so schreibe:

      „ Er schlägt wieder zu …Märchen-Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat große Probleme darin, die Wahrheit über das zu sagen, was er und seine Partei zunächst ihren Wählern versprochen haben – und was dann schlussendlich das Ergebnis seiner Politik wird.Neuester Fall von Märchen-Merz: Einsparungen beim BürgergeldNach der Einigung der Regierungskoalition bei den Bürgergeld-Sanktionen werden nun Einsparungen von rund 1 Milliarde Euro für die Staatskasse kommuniziert. Im Interview beim ZDF heute journal ist Merz darauf angesprochen worden, dass der Kanzler selbst, aber auch seine Partei, viel mehr an Einsparungen versprochen hatte – bis zu 30 Milliarden Euro.Merz’ schnippische Antwort darauf: „Herr Sievers, die Zahl 30 Milliarden hat nie jemand gesagt.“ZDF-Moderators Sievers sagte: „Doch, doch.“Merz’ erneut: „Nein, nein.“

      Die Wahrheit ist jedoch: Thorsten Frei, Merz’ heutiger Kanzleramtschef und einer seiner engsten Vertrauten, hatte sehr wohl über Einsparungen von bis zu 30 Milliarden Euro gesprochen. Am 12. November 2024 – zehn Wochen vor der Bundestagswahl – war Frei zu Gast bei Markus Lanz und rechnete vor einem Millionen-Publikum vor, wie man 30 Milliarden Euro einsparen könnte – nämlich indem man 1 Million der 1,7 Millionen arbeitsfähigen Bürgergeld-Empfänger in Arbeit bringen würde.

      Heißt: Der Bundeskanzler sagt nicht nur in einer der wichtigsten Nachrichtensendungen des Landes die Unwahrheit, er geht auch noch den kritisch nachfragenden Journalisten schnippisch an.Und das war nur ein Fall von Märchen-Merz in dieser Woche. Es gab noch mehr …“

      DAS schreibt NIUS unter dem Titel

      „ „Die Zahl 30 Milliarden hat nie jemand gesagt …“: Märchen-Merz schlägt wieder zu“

      am 10.10.2025, 12:10.

      Von „Friedrich Merz liefert !“ redet keiner mehr …

  4. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Zum Thema Brandmauer finde ich mich schon lange auf der Seite von NIUS. Je früher, umso besser, denn Schwarz-Rot unter Führung von Friedrich Merz packt es einfach nicht, wie das Koalitionsgespräch vorgestern Nacht erneut gezeigt hat. Der Berg kreiste und gebar ein halbes Mäuschen.

    Haselhoff geht in den Ruhestand, ob in Deutschland oder Pusemuckel, das ist eigentlich egal. Wer sillte ihn vermissen?

    Karin Prien unterstützt als Ministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (was für eine blödsinnige Bezeichnung als Folge der Woke-Ideologie) linke NGOs. Sie ist auf dem linken Auge blind, sonst hätte sie längst merken müssen, daß der Antisemitismus in Deutschland aus der linken Ecke und dem zugewanderten Islam kommt.
    Mir macht es mehr Unbehagen, daß Frau Prien die Antonio-Amadeu-Stiftung unterstützt als wenn ein AfD-Politiker „Geld fürs Cello-Spielen“ aus Rußland bekommt. Denn das ist ein singulärer Vorgang, während die Unterstützung der linken NGOs ganz Deutschland betrifft.

    Daß die EU längst reform-bedürftig ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Ob eine Reform überhaupt noch möglich ist, wagen viele Bürger zu bezweifeln.

      • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

        Der Aufstieg zur Bundespräsidentin als Preis für Wohlverhalten. In der Politik schieben sich die Akteure die Posten zu. Fähigkeiten spielen keine Rolle, es geht nur darum, ins Tableau der Akteure zu passen.

          • Horst Dettweiler

            so viele beschäftigen sich ständig mit der AfD. Ist ja auch nicht verkehrt. Da gibt es durchaus Verbesserungsbedarf, personell und programmatische. Wobei es für den Einzelnen natürlich immer auf die Frage hinausläuft, reicht die gemeinsame Schnittmenge.
            Zielführender wäre es jedoch, sich mit der Union, seit und dank Merkel eine grün-rote Hass- und Hetzpartei zu befassen. Die auf gutem Wege ist, einen Abriss der Brandmauer obsolet werden zu lassen, nämlich von jenseits der Mauer betrachtet. Insoweit geht Reichels Gedanke ja „voll ins Schwarze“.

          • H.K.

            Ich hatte es an anderer Stelle hier kürzlich ausführlich geschrieben.

            UvdL und Ilse Aigner sind ebenfalls im Gespräch. Außerdem Julia Klöckner.

            ( Hätte die SPD das Vorschlagsrecht, würde sie vermutlich Frauke Brosius Gersdorf als Kandidatin aufstellen … )

        • H.K. Antworten

          Ja, das hatte so mancher bereits nach Merkel gemeint – und dann erst recht nach Scholz …

      • GJ Antworten

        Echt jetzt? CDU & Frau, soweit klar. Aber da gäbe es vielleicht bessere und attraktivere Alternativen?

  5. Tina.Hansen Antworten

    Zum ersten Mal meckere ich heute hier. Nicht über Meinungen,die nicht meine sind, sondern über ausbleibende Berichterstattung. Das sogenannte Familiendrama von Herdecke saugt einen ein, wenn man sich damit beschäftigt. Da wird eine Frau offenbar über Stunden von ihrer Adoptivtochter gequält, verbrannt, mit 13 Messerstichen in den Körper attackiert… es müssen Szenen aus einem Horrorfilm gewesen sein. Das Mädel kam aus Mali, soweit man weiss.
    Lieber Klaus Kelle, darüber muss man was schreiben

    • H.K. Antworten

      Das tut doch die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ ausführlich …

      ( Die berichtet übrigens auch, daß der – hier in einem separaten Artikel gescholtene – AfD-Mensch aus Hamburg, der an einem zweifelhaften Treffen in Rußland teilgenommen hatte, bereits vor mehreren Tagen von seiner Partei rausgeworfen wurde. Davon wird hier – verständlicherweise – auch nichts berichtet …

      Aber ich sage das nur seeeehr leise – sonst teilt mir wieder jemand mit, wo die Tür ist … )

      • Tina.Hansrn Antworten

        Toll.
        Das sogenannte Kind ist jetzt im besten Fall in der Psychiatrie. Es gibt Fotos im Internet, wo die Mutter (oder wie auch immer) mit Gips am Arm dasass .Vor wenigen Wochen.

        • H.K. Antworten

          Die ideale Kandidatende für das Bürger*/-/:/_/•/Innenmeister*/-/:/_/•/Innenamt …

          Die Dame kennt das „richtige Leben“ …

          • H.K.

            Übrigens:

            Der WDR berichtete

            „ Bundeskanzler Merz äußert sich

            Bundeskanzler Merz äußerte sich am Dienstag auf der Plattform X zu der Tat. Sie müsse „jetzt schnell aufgeklärt“ werden. „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung“, schrieb Merz.“

            Hm.

            Zu vielen anderen „Ereignissen“ hört man ( frau auch ) von Herrn Merz eher nichts.
            Daß er sich hier äußert, liegt – mutmaßlich- daran, daß due Dame Sozialdemokratende ist und Merz den sensiblen Lars nicht verstören möchte.
            Der Mann ist halt rücksichtsvoll.

        • GJ Antworten

          Aber nein. Die deutsch-malische mutmaßliche Sadistin und Mordversuchende ist in Obhut des Jugendamtes. Der deutsch-haitianische Adoptivsohn auch. Diese beiden Staaten wären so ziemlich die letzten, aus denen ich die Adoption von dort sozialisierten Kindern empfehlen würde. Aber auf der lilawoken Wolke ist das vielleicht das gutmenschliche Optimum. Was da innerhalb der Familie ablief, ist der größtmögliche Horror. Mir ist es völlig rätselhaft, wie man in einer solchen desaströsen Familienkonstellation ernsthaft der Überzeugung ist, es wäre die richtige Zeit, Bürgermeisterin zu werden. Kompletter Realitätsverlust. Leider kein Einzelfall, letzteres. Wie sang Nicole? Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund…. Die juristische Steilkurve mit dem Zurücktreten von der Tat – angesichts des fürchterlichen Gesamtbildes – ist für mein Rechtsempfinden desaströs. Was diese designierte Bürgermeisterin erlitten hat, dürfte zu einem gigantischen körperlichen und psychischen Totalschaden
          geführt haben. Aber wer weiß?

          • Tina.Hansen

            Wie Frau Stalzer auf die Idee kommen konnte, dass sie angesichts ihrer katastrophalen privaten Probleme eine gute Bürgermeisterin abgeben könnte, ist das eine. Das andere ist, wie die Bürger von Herdecke auf diesen Gedanken kommen konnten. Es handelt sich um eine Kleinstadt mit knapp 24.000 Einwohnern. Da gab es Nachbarn, die das ständige Geschrei im Hause Stalzer inzwischen bezeugen. Polizisten, die schon mehrfach zur Hilfe gerufen wurden. Mitarbeiter beim Jugendamt, bei dem Frau Bürgermeisterin in spe zum Hilfe flehte. Auch ist es kaum vorstellbar, dass in den Schulen der Kinder absolut nichts durchgesickert sein soll. Spricht sich so etwas in einer so kleinen Gemeinde nicht herum?
            Für mich ist da einiges unerklärlich

    • aha Antworten

      Afrikaner haben bei uns eine höhere Wahrscheinlichkeit für Depression weil es für ihre genetischen Bedürfnisse zu wenig Licht gibt.
      Dazu noch eine andere Ernährung.

      In den USA haben die PoC im Norden eine signifikant höhere Krebsrate, was auch an zu niedriger „Beleuchtung“ liegen soll.

  6. GJ Antworten

    Brandmauer weg – dachte sich auch die Antifa und fackelte das ehemalige Jagdschloss von Thurn und Taxis ab. Was brennt als Nächstes? Da fällt vielleicht vielen das eine oder andere ein. Ach ja. Unter dem Radar der Berichterstattung fand vor einigen Tagen ein Brandanschlag auf eine historisch wertvolle Holzpforte der einzigen katholischen Kirche in Wismar statt. Täter? Unbekannt.

    • H.K. Antworten

      Ich fürchte, SIE begreifen es nie.

      Was von LINKS-GRÜN-WOKE kommt, ist GUUUUUUT !

      Was von räääächts kommt, ist bäääh.

      Eigentlich ganz einfach …

      „Nieder mit dem Patriarchat !!!“

      Daher holen wir auch immer mehr Muslims ins Land – damit sie nicht laufen oder schwimmen müssen, erledigen wir das – umweltfreundlich – per Flugzeug.

      Logisch – oder etwa nicht ??

      • Tina.Hansen Antworten

        Die Brandmauer wird ihre Bewährungsprobe voraussichtlich im kommenden Jahr in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern erleben, wenn die CDU mit buchstäblich allen anderen Parteien koalieren muss, um die AFD rauszuhalten. Was bei einer solchen Gurkenkoalition inhaltlich raus kommt, kann man sich an fünf Fingern abzählen. Oder sollte es zumindest im Osten doch einige Köpfe bei der Union geben, die begreifen, dass es (auch) um den eigenen Selbsterhalt geht?

        • Achim Koester Antworten

          @Tina Hansen
          Das Allparteiensystem hat doch funktioniert, es hat Honecker mit 98% gewählt.😂

  7. gerd Antworten

    „Brandmauer weg? Na, klar! Aber so einfach ist das nicht, lieber Julian!“

    Einfach ist das nicht. Wenn jemand wie Fürstin Gloria den Mut hat, die AfD als einzig wählbare Partei für Katholiken in Deutschland zu bezeichnen, brennt man ihr das das Jagdschloss ab. Die Jagdsaison ist somit eröffnet.

    • GJ Antworten

      Das ehemalige Jagdschloss wurde seit 1968 von einem (sicherlich noblen) Golf club genutzt. Golf = Reiche (Trump und so). In Kombination mit Gloria + Reichelt, da fliegen die Sicherungen der Linksextremen raus. Herr Böhmermann und Co. lassen die Korken knallen. Apropos Korken knallen. Geht es nur mir so, oder haben auch andere den Eindruck, daß ein Friedensschluss zwischen Israel und Gaza/Hamas den Linken irgendwie so gar nicht gefallen will? Da entstünde ein Aktivismusvakuum, daß es zu füllen gilt. Ich würde mir wünschen, der Verfassungs- und Staatsschutz hätte Augen und Ohren an den richtigen Stellen, in ALLE extremen Richtungen. Wenn man von Trump eines lernen kann, dann ist es m.E., daß er unberechenbar ist in dem Sinne, daß man seine Drohungen – neben etlichen Blöffs- stets ernst nehmen muß. Der CDU unter Merz wird hingegen nicht zugetraut, eine Alternative zu links-grün-links zu wagen. Deshalb kann Klingbeil, Bas und Co. den respektlosen Bulshit-
      Style zelebrieren. Gestern war um 18 Uhr bei dem Radioformat in NIUS live ein CDU-Politiker aus Esslingen zu Gast. Wahrscheinlich hat der Lars sofort bei dem Friedrich angerufen und den verbalen Hammer geschwungen? Ich muß an meinen Tanzkurs denken. Wie war das? Rück, Rück, Wiegeschritt, seitwärts ran. Wenn man sich überwiegend rückwärts führen lässt, kommt man nicht voran.

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  9. MK Antworten

    So ganz kann ich Ihnen da nicht folgen Herr Kelle.
    Diese pauschale Brandmauer muss fallen, die eben auch darin besteht gar nicht miteiander zu reden und auch nicht mit der AFD zusammen abzustimmen.
    Wie sie richtig sagen wäre doch miteinander reden der erste notwendige Schritt, der schon nicht gemacht wird. Stattdessen wird eine pauschale Ausgrenzung gefahren.
    Wenn man dann miteinander redet, müsste die CDU rote Linien aufzeigen, die z.B. ein Nato oder EU Ausgritt wären. Dann können sich die vernünftigen in der AFD dann überlegen ob sie sich darauf einlassen.
    Darauf müsssten weitere kleine Schritte folgen: z.B. miteinander abstimmen. Man müsste auch nicht sofort eine Koalation eigehen, eine Minderheitsregierung mit Duldung der AFD wäre auch ein erster Schritt.

  10. OpaingroßerSorge Antworten

    Lieber Herr Kelle, Sie schreiben davon „den eigenen Laden von Parteifreunden zu reinigen, die jede Zusammenarbeit unmöglich machen.“

    Stellen Sie sich doch einmal fünf Minuten lang vor, die Union würde den eigenen Laden von Parteifreunden reinigen, die jede Zusammenarbeit unmöglich machen und setzen Sie dann probehalber die Namen Merz, Frei, Spahn, Wüst, Prien und Günther ein. Wären solche arroganten Vollversager nicht mehr in der Union, wäre eine sachliche, erwachsene Zusammenarbeit mit ihr vielleicht möglich.

    Könnte man das Ganze nicht auch so sehen?

    • Klaus Kelle Antworten

      @OpaingroßerSorge,

      man kann ales so sehen, wie man will. Aber Sie vergessen leider, dass die Union viele Möglichkeiten hat, sich Mehrhiten zu verschaffen. Und die AfD in dieser Form nicht eine einzige.

      Abr ich habe registriert, dass Sie in ihrer Aufreihung angeblich „arroganter Vollversager“ Carsten Linnemann NICHT aufgeschrieben haben. Das zeugt von Ihrem Scharfsinn!

      kk

      • H.K. Antworten

        Viele Möglichkeiten ?

        Welche hat sie denn ?

        1. mit der SPD ? Wie gut das klappt, sehen wir jeden Tag.

        2. mit den Grün*/-/:/_/•/Innen ? Würde nicht reichen – und nicht klappen.

        3. mit der FDP oder dem BSW ? Beides Nullnummern.

        4. mit der Mauerschütz*/-/:/_/•/Innenpartei ? Tolle Option, würde aber auch nicht reichen.

        Die „vielen Möglichkeiten“ passen allesamt nicht zusammen,erst recht nicht, wenn die Union mit SPD, Grünen UND SED-Nachfolgern koalieren würde.

        Und da die Union ja sooo viele Möglichkeiten hat, werden wir ja wohl nächste Woche sehen, wie toll die Abstimmung über die Wehrpflicht läuft – und wer da die Zweidrittelmehrheit stellen wird …

        • H.K. Antworten

          Ach ja:

          Wenn die Union mit ALLEN anderen „demokratischen Parteien“ koalieren würde, sähe das Ganze so aus ( nach aktuellem Stand der Dinge ):

          CDU/ CSU.: 24%
          SPD: 14%
          Grüne: 12%
          Linke: 11%

          gesamt: 61 ( !! ) %

          Davon: Union 24, Links-Grün-Rot 37%

          Warum sollten sich Kommunisten und Sozialisten herablassen, eine Regierung unter einem Kanzler der Union zu bilden ?

          Da würde der nächste Kanzler eher Klingbeil, Bas oder Reichinnek heißen – vielleicht auch Haßelmann oder Brandner – ganz sicher aber nicht Merz.

          • H.K.

            Wenn n diesem Land DAS gemacht würde, was „der Wähler“ will, sähe es deutlich anders ( und – mutmaßlich ) besser aus, als derzeit …

          • H.K.

            Ja, wegen des „demokratischen Verhaltens“ der „demokratischen Parteien“ …

            Warten wir mal die nächsten Wahlen ab …

          • Klaus Kelle

            Ja, wegen des „demokratischen Verhaltens“ der „demokratischen Parteien“ …

            In einer Demokratie müssen die Abgeordneten anderer Parteien nicht AfD wählen, wenn sie nichts mit Herren wie Helferich, Moosdorf und Höcke zu tun haben wollen…

          • H.K.

            Vielleicht ist es so langsam Zeit, die Rolle in der Gebetsmühle auszutauschen …

        • GJ Antworten

          Wieso 2/3- Mehrheit? Die Wehrpflicht wurde doch gar nicht aus dem GG gestrichen, sondern wohlweislich nur ausgesetzt, oder?

          • H.K.

            Die Union will doch etwas ganz Anderes als die SPD, daher herrscht doch diesbezüglich wieder Krach …

            Und für das, was Merz & Co wollen ( Wehrpflicht für ALLE, Männlein UND Weiblein ) ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

            Wobei sie in diesem Punkt m.E. völlig richtig liegen – zumindest vom Grundsatz her.

            Das, was die SPD da will, eine freiwillige Online-Wehrpflicht, ist totaler „Bullshit“.

          • H.K.

            @ Klaus Kelle

            Wer hier vor FAKTEN zurückschreckt und wer im Wolkenkuckucksheim wohnt, dürfte so langsam auch dem letzten Leser klar sein…

            🤫

  11. Werner Theisen Antworten

    Die Brandmauer ist kein Selbstzweck – sie schützt das bürgerliche Fundament

    Von einem konservativen Standpunkt aus betrachtet, ist es verständlich, dass viele Bürger mit der aktuellen politischen Lage unzufrieden sind. Die politischen Lager scheinen sich zu verhärten, die gesellschaftliche Mitte schrumpft, und das Vertrauen in Institutionen sinkt. In dieser Situation ruft manch einer – auch namhafte Kollegen wie Julian Reichelt – nach einer „Wiedervereinigung des bürgerlichen Lagers“, nach einer Aufhebung der sogenannten Brandmauer zwischen CDU und AfD. Doch wer so argumentiert, übersieht den entscheidenden Punkt: Diese Brandmauer wurde nicht aus parteitaktischem Kalkül errichtet, sondern aus einer politischen und moralischen Notwendigkeit.

    Die Brandmauer richtet sich nicht gegen Wähler, sondern gegen eine Ideologie

    Es ist ein populärer, aber gefährlicher Irrtum, zu behaupten, die Brandmauer richte sich gegen die Millionen Menschen, die aus Protest, Frust oder Überzeugung AfD wählen. Das Gegenteil ist der Fall. Sie schützt die demokratische Substanz dieses Landes gerade vor der zunehmenden Radikalisierung einer Partei, die sich längst von bürgerlich-konservativen Werten verabschiedet hat.

    Die Brandmauer richtet sich nicht gegen die Wähler, sondern gegen die politische Führung, die diese Wähler ideologisch instrumentalisiert. Nicht wegen Björn Höcke oder Maximilian Krah allein steht diese Mauer, sondern weil die AfD auf allen Ebenen – im Bundestag, in den Landtagen, in Stadträten und Kreistagen – eine Politik der Rückwärtsgewandtheit betreibt. Ihre Kernforderungen – Rückkehr zur D-Mark, Austritt aus der EU, Infragestellung der NATO – sind nicht Ausdruck von Souveränität, sondern von Abschottung. Das ist kein Patriotismus, das ist provinzieller Nationalismus.

    Eine Partei, die von der Vergangenheit träumt, ist keine Zukunftspartei

    Die AfD verkörpert längst nicht mehr den anfänglichen Professorenprotest gegen Eurorettungspolitik. Diese Phase ist vorbei. Heute ist sie zur Sammelbewegung für alle geworden, die sich mit einem Ressentiment gegen das Fremde, gegen Europa, gegen das Parlamentarische vereinen. Es ist kein Zufall, dass die AfD gerade dort am lautesten Zustimmung findet, wo Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen am tiefsten sitzt.

    Die Forderung nach einem „autarken Nationalstaat“ ist nichts anderes als die Illusion einer Vergangenheit, die es nie gab. Deutschland verdankt seinen Wohlstand, seine Stabilität und seine Freiheit nicht der Abkehr, sondern der Einbindung in Europa und den Westen. Diese Realitäten zu verneinen, bedeutet, das Fundament der Bundesrepublik in Frage zu stellen.

    Die CDU darf sich nicht verführen lassen

    Wer heute die Brandmauer niederreißen will, spielt mit dem Feuer. Die CDU würde sich nicht erneuern, sondern verbrennen. Sie würde ihre Glaubwürdigkeit, ihre internationale Reputation und ihre bürgerliche Identität verspielen – für einen kurzfristigen Machtgewinn, der sich als Pyrrhussieg erweisen würde.

    Denn was Reichelt und andere übersehen: Die AfD ist nicht wegen, sondern trotz der CDU-Regierung Merz gewachsen. Ihr Aufstieg begann lange vor seiner Amtszeit – in den Jahren, als die Flüchtlingskrise, die Pandemie und die Energiepolitik die Gesellschaft spalteten und die politische Mitte keine Antwort auf diffuse Ängste fand. Die Brandmauer hat die AfD nicht stark gemacht. Es war die Entfremdung vieler Bürger von einer Politik, die ihre Sorgen zu spät ernst nahm.

    Doch diese Entfremdung heilt man nicht, indem man die Grenzen zwischen Demokraten und Nationalisten verwischt. Man heilt sie durch eine Politik der Klarheit, des Zuhörens und der Haltung.

    Demokratie verlangt Haltung, nicht Opportunismus

    Natürlich müssen demokratische Parteien den Dialog mit allen Bürgern suchen – auch mit AfD-Wählern. Aber Dialog ist nicht Gleichsetzung. Kooperation ist nicht Integration. Eine Brandmauer ist keine Feindseligkeit, sondern ein Schutzwall gegen die Normalisierung des Extremismus.

    Es ist eine bittere Wahrheit: Die AfD hat in den letzten Jahren gezeigt, dass sie nicht willens ist, sich von ihren extremistischen Kräften zu trennen. Wer heute die Hand reicht, wird sie morgen nicht mehr zurückziehen können. Und dann wäre nicht nur die CDU, sondern das gesamte bürgerliche Lager verloren.

    Fazit

    Die Brandmauer steht – und sie muss stehen bleiben. Nicht als Dogma, sondern als Bekenntnis: zur Demokratie, zur Verantwortung, zum westlichen Bündnis, zur offenen Gesellschaft. Wer sie einreißt, verliert mehr als nur eine Grenze – er verliert das moralische Fundament der konservativen Idee.

    Die Union hat viele Fehler gemacht, zweifellos. Aber der größte wäre, den Unterschied zwischen Opposition und Obsession, zwischen Kritik und Zerstörung, zwischen Konservatismus und Nationalismus zu verwischen.

    Die Brandmauer schützt nicht vor der AfD – sie schützt vor dem, was aus Deutschland werden würde, wenn es sie nicht mehr gäbe.

    • H.K. Antworten

      Die wesentliche Frage ist, sind SIE mit dem Zustand und der ( auch zu erwartenden ) Entwicklung dieses Landes zufrieden ?

      Fühlen SIE sich gut regiert, gut geschützt, im Innern wie nach außen, denken SIE, es geht aufwärts oder zumindest vorwärts mit Deutschland ?

      „ Doch diese Entfremdung heilt man nicht, indem man die Grenzen zwischen Demokraten und Nationalisten verwischt. Man heilt sie durch eine Politik der Klarheit, des Zuhörens und der Haltung.

      Demokratie verlangt Haltung, nicht Opportunismus“

      Ja, WER zeigt IHRER Meinung nach denn „Haltung“, wer betreibt „eine Politik der KLARHEIT, des ZUHÖRENS“ ??

      Die Regierung Merkel I, Merkel II, Scholz oder die von Merz ?

      Denken SIE, daß die genannten Regierungen „das Land gut regiert“ haben, wie Friedrich Merz seinen Generalsekretär über Angela Merkel verkünden ließ ?

      Wenn JA für alle genannten Punkte:
      „Nur weiter so !“ Viel Spaß auf dem Weg der Democrazia Cristiana.

      Wenn NEIN:
      WER, welche Partei, welche Koalition, die bisher NICHT BEWIESEN hat, daß sie es NICHT KANN, sollte es IHRER Meinung nach besser machen ?

      Ach ja:
      Sollte man IHRER Meinung nach die Wähler von „denen da“ unter Berücksichtigung Ihrer obigen Aussagen als „Dreckspack“, „braune Soße“, „Gesindel“ o.ä. bezeichnen ?

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Meines Wissens vertritt die AfD nicht kategorisch einen Austritt aus der EU. Aber selbst wenn sie es täte, könnte ich mir einen Neuanfang EU vorstellen.
      Die EU ist schon lange nicht mehr das Bündnis der Europäer, das sich die meisten Menschen wünschen. Sie hat sich gravierend verändert. Sie ist ein Bürokratiemonster geworden, das über nationale Interessen hinweg walzt.
      Diese EU hat keine Zukunft. Sie muß vom Kopf auf die Füße gestellt werden.
      Mit welcher Partei könnte das gelingen?

      Meine Entscheidung, AfD zu wählen, stammt aus der Corona-Zeit. Die AfD war die einzige Partei, die die richtigen Fragen gestellt hat, die von der Merkel-Regierung nicht beantwortet wurden. Die AfD hat sich gegen den Impfzwang erklärt. Und sie hat im Anschluß an die Corona-Hysterie mehrere Symposien für den Bundestag veranstaltet, auf denen die Wissenschaftler zu Wort kamen, die von der Bundesregierung und den ihr folgenden Medien kalt gestellt wurden. Mitglieder der anderen „demokratischen“ Parteien liessen sich dort natürlich nicht sehen.
      In dieser konkreten Krise hat sich die AfD bewährt. Ich denke, daß das auch für andere Krisen möglich ist.

  12. Werner Theisen Antworten

    In Kurzform.
    Die Brandmauer zwischen Union und AfD ist kein taktisches Manöver, sondern ein Bekenntnis zu den Grundwerten unserer Republik. Sie richtet sich nicht gegen Millionen Wähler, sondern gegen eine Partei, die sich programmatisch von der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entfernt hat. Die AfD propagiert auf allen Ebenen – im Bundestag, in Landtagen und Kommunen – die Illusion eines autarken Nationalstaates, die Rückkehr zur D-Mark, den Austritt aus EU und NATO. Damit stellt sie jene Ordnung in Frage, die Deutschland seit 1949 Sicherheit, Frieden und Wohlstand garantiert hat.

    Der konservative Gedanke war stets europäisch geprägt: Adenauer, Kohl und Schäuble wussten, dass nationale Stärke nur in einem geeinten Europa Bestand hat. Die AfD dagegen ruft nach Abschottung und Souveränität, die in einer global vernetzten Welt längst Illusion ist. Wer Europa verlässt, schwächt Deutschland. Wer die NATO in Frage stellt, öffnet Putins Einfluss Tür und Tor.

    Auch in ihrer Haltung zu Minderheiten und Migration zeigt die AfD kein konservatives Werteverständnis, sondern nationalistisches Ressentiment. Fremdenfeindlichkeit ist kein Patriotismus. Sie widerspricht der christlich-abendländischen Idee von Verantwortung, Maß und Würde.

    Die Brandmauer bleibt deshalb notwendig: als Schutzlinie zwischen konservativer Vernunft und ideologischem Rückfall. Sie trennt nicht Bürger von Bürgern, sondern Demokratie von Demagogie. Wer sie niederreißen wollte, verlöre das Fundament, auf dem die Union steht – und mit ihr das Vertrauen derer, die an ein verantwortungsbewusstes, weltoffenes Deutschland glauben.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Werner Theisen,

      schön, dass Du mal wieder einsteigst hier. Und im Grunde stimme ich Dir zu, das habe ich ja – in anderen Worten – auch zum Beitrag von Julian Reichlt ähnlich geschrieben.

      „Denn was Reichelt und andere übersehen: Die AfD ist nicht wegen, sondern trotz der CDU-Regierung Merz gewachsen. Ihr Aufstieg begann lange vor seiner Amtszeit – in den Jahren, als die Flüchtlingskrise, die Pandemie und die Energiepolitik die Gesellschaft spalteten und die politische Mitte keine Antwort auf diffuse Ängste fand.“

      Genau DAS ist der Knackpunkt!

      Man kann so eine Frage nicht nur mathematisch betrachten, sondern muss es von den Inhalten her tun. Wenn ich Herrn Chrupalla bei AfD-Veranstaltungn proletenhaft über den ukrainischen Präsidenten pöbeln sehe, dann weiß ich, dass das niemals meine Welt sein wird.

      Wenn es bei der Migration zu einer echten „Politikwende“ kommen soll – nicht nur ein paar Tausend weniger, die reinkommen, sondern viele Zehntausnde die nach Hause geschickt werden müssen, weil sie von einem Gericht abgelehnt wurden – dann ist das ohne die AfD doch gar nicht möglich. Und Schwankende sehen ja gerade, dass sich nichts Gravierendes verändert etwa beim Thema Migrantengewalt unter einem Kanzler Merz. Das ist der Wahnsinn, was hier ständig passiert in Deutschland, Werner.

      Julian Reichelt hat einen wunderbaren Satz in seinem Vido gesagt, zum Niederknien sozusagen:

      „Die Leute hassen die CDU nicht, aber sie vertrauen ihr nicht mehr.

      Genau so erlebe ich das jeden Tag in Gesprächen und Mails an unsere Redaktion bei TheGermanZ. Die Massenmigration ist nicht unser einziges Problem, aber das gravierendste. Und wenn das nicht gelöst wird, und zwar schnell, werden die Wahlergbnisse der AfD weiter steigen. Das habe ich übrigens schon vor vielen Jahren prophezeit, wie Du weißt. Da war ich dann plötzlich ein Rechtsradikaler…

      Klaus

      • H.K. Antworten

        „Denn was Reichelt und andere übersehen: Die AfD ist nicht wegen, sondern trotz der CDU-Regierung Merz gewachsen. Ihr Aufstieg begann lange vor seiner Amtszeit – in den Jahren, als die Flüchtlingskrise, die Pandemie und die Energiepolitik die Gesellschaft spalteten und die politische Mitte keine Antwort auf diffuse Ängste fand.“

        Wer Ausreden finden will, findet sie, und seien sie an noch so langen Haare herbeigezogen.

        Vielleicht ist es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen, daß Friedrich Merz „die AfD halbieren“ wollte – und er regiert nun DEUTLICH nicht mehr in der Corona-Pandemie.

        Und all seine Versprechungen hat er sowohl gemacht als auch gebrochen LANGE NACH der Pandemie.

        Also bitte …

        Wie war das doch noch ?

        „Fakten, Fakten Fakten – und immer an die Leser denken“ …
        Helmut Markwort

  13. Sobiech Christoph Antworten

    Zitat: Es würde die große einstige Volkspartei Adenauers und Kohls komplett zerstören.
    ————————–
    Die ist schon tot, ein Mathematiker könnte vermutlich sogar den unter 5% Punkt berechnen.
    Anzahl der jährlich wegsterbenden 70+ Wähler , davon der Union Anteil (weit mehr als die Hälfte laut Umfragen) in Verhältnis zu Gesamtwählerzahl.
    Und wie viel muss die CSU eigentlich in Bayern erreichen damit es Bundesweit für 5% reicht? Ich denke die sind langsam drunter und dann sind entweder 5% Unionsstimmen in luft aufgelöst oder CDU muss nach Bayern rein und die CSU bekämpfen und die das selbe Bundesweit machen. So werden sie sich die ARD/ZDF gehirngewaschenen 70+ Wähler gegenseitig abspenstig machen.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Sobiech Christoph,

      es wird ganz anders laufen. Die neue Bundesregierung wird das Wahlrecht wieder ändern. #reset

      Ist schon in Vorbereitung…

      kk

      • H.K. Antworten

        Wird ja auch langsam Zeit, daß diese Bundesregierung mal etwas Vernünftiges auf die Kette bekommt …

  14. Hans-Peter Mayr Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    schade, dass so ein wichtiges Thema in diesem Forum fast nur Geplänkel, Wortverdrehungen und Besserwisserei hervorruft. Jeder meint, die Wahrheit zu kennen und produziert doch nur seine so oder anders gefärbte Sichtweise. Es gibt ganze zwei Wortbeiträge, denen ich voll zustimmen kann. Am besten gefallen hat mir der Satz „Eine Partei, die von der Vergangenheit träumt, ist keine Zukunftspartei“. Und sicher keine Alternative, möchte ich hinzufügen …

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber @Hans-Peter Mayr,

      wenn hier im Forum über Putin diskutiert wird, möchte ich als Blogbetreibr manchmal final das Licht ausmachen.Aber uns unterscheidet von anderen Foren, dass hier jeder, der sich benimmt und seine Meinung schreibt, frei zu Wort kommt. Das ist in meinem Sinne das, was Bürgrliche ausmachen sollte – auch andere Meinungen aushalten.

      Aber fangen wir an: Wie stehen Sie zum Thema Brandmauer?

      Klaus Kelle

  15. Hans-Peter Mayr Antworten

    @ Klaus Kelle
    Auch wenn Merz die „Brandmauer“ verteidigt: Ich finde, dass man sich mit den Meinungen von rd. 20-30% der Bevölkerung, die sicher nur aus alten oder neue Nazis besteht, auseinander setzen muss und sollte. Das geht m.E. nicht ohne mit den politischen Vertretern (die auch nicht alle alte oder neue Nazis sind) zu reden. Eine glaubhafte Auseinandersetzung funktioniert ebenso wenig im ’stillen Kämmerlein‘ wie durch pauschale Verdächtigungen, Unterstellungen und Tatsachenfeststellungen, so wie man das in den Medien verfolgen kann.

  16. Hans-Peter Mayr Antworten

    Korrektur: Ich meinte natürlich, dass sich die AfD Wählerschaft sicher *nicht* nur aus alten oder neuen Nazis besteht …

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