Bernd Lucke hat Polit-Geschichte in Deutschland geschrieben. Der Wirtschaftswissenschaftler war Mitbegründer und das bürgerliche  Gesicht der AfD, die inzwischen größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag und in allen Landtagen vertreten ist. Nachdem er auf dem Essener Parteitag gestürzt wurde, verließen er und 9000 Mitglieder die sogenannte „Professorenpartei“. 1200 von Ihnen gründeten mit dem damaligen Europaabgeordneten eine neue Partei, die zuletzt unter dem Namen Liberal-Konservative Reformer (LKR) zur Europawahl antrat und mit 0,1 Prozent total abschmierte. So weit, so schlecht.

Nun will Professor Lucke ab Wintersemester wieder an der Universität Hamburg lehren, was für die Studenten zweifellos ein großer Gewinn wäre. Ich habe Bernd Lucke Ende vergangenen Jahres kennengelernt. Wir trafen uns in Brüssel und führten ein langes Vier-Augen-Gespräch über die Europäische Gemeinschaft (EU) und was schief läuft. Über die Fehlkonstruktion Euro, Demokratiedefizite und einen Moloch Brüssel, der Thema um Thema aus den 28 Mitgliedstaaten an sich zieht und einen ganzen Kontinent uniform glattbügeln will. Drei lehrreiche Stunden. Ein beeindruckender und kluger Mann, dachte ich auf der Rückfahrt.

Nun regt sich Widerstand von Links gegen Bernd Lucke an der Uni in Hamburg. Er habe mit „seiner bürgerlichen Fassade den Weg der AfD zur menschenverachtenden und rassistischen Partei geebnet“, teilte der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), Karim Kuropka, der Deutschen Presse-Agentur mit. Und weiter: „So ein Mensch gehört an keine Universität.“

So ein Mensch? Einer, der eine eigene Meinung hat? Lucke war und ist kein Extremist, er hat sich immer scharf gegen Radikale in seiner früheren Partei gewandt, zuletzt in seinem lesenswerten Buch „Systmausfall“. Er ist einfach ein kluger Mann, der dem politischen Mainstream widerspricht. Und das darf man in einer Demokratie und an den Hochschulen allemal. Freiheit von Lehre und Forschung – schon mal gehört, Karim?

Deutschland ist natürlich noch eine Demokratie. Jeder Vergleich mit dem früheren SED-Staat verbietet sich. Aber in unserer Demokratie wird die Meinungsfreiheit zunehmend eingeschränkt. Wohl, weil die Betreiber dieser Einschränkungen selbt spüren, dass sie argumentativ nichts mehr drauf haben zu den aktuellen Themen der Zeit, beschränken sie die freie Meinungsäußerung. Wer was Falsches denkt und sagt, der wird schnell mal gesperrt auf Facebook, bekommt keine Räume für Veranstaltungen oder wird persönlich fertiggemacht. Unliebsame Referenten, die für Rechtsstaat (Wendt), gegen den Gender-Schwachsinn (Kutschera) oder für ein demokratisches Europa (Lucke) mit Argumenten streiten, werden ausgeschlossen.

Das ist eine beunruhigende Entwicklung, die unsere offene und freie Gesellschaft zunehmend bedroht.

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Dieser Artikel wurde 26 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    „So ein Mensch“ gehört aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, wollte er doch eigentlich sagen. Das erinnert doch an etwas, was man überwunden glaubte.
    Die Deutschen lernen die Freiheit wohl nie.

  2. colorado 07 Antworten

    Kluge Leute können die Engstirnigen offensichtlich nicht brauchen, denn die sehen zu viel.

  3. Stefan Antworten

    Bernd Lucke ist sicher ein kluger Mann, aber er ist nicht politikfähig. Man hat das später gesehen, daß einstige Mitstreiter, wie der frühere BDI-Präsident Olaf Henkel oder der Bargeld-Professor Joachim Starbatty seine neue Partei auch verlassen haben; beides Leute, die der AfD auch heute gut zu Gesicht stünden. Daß er wieder in seinen Beruf zurückkehrt, ist folgerichtig, so ist das eben, wenn ein politisches Mandat endet. Und zur immer wieder zitierten bunten Vielfalt gehört, daß man auch andere Meinungen tolerieren (erdulden, ertragen) muß, auch wenn man AStA-Funktionär ist. Wer das nicht versteht, wäre in der DDR womöglich wirklich besser aufgehoben gewesen.

    • W. Lerche Antworten

      Man könnte meinen, stetig mehr Leute wären in der DDR besser aufgehoben. Na ja, da man die Zeit nicht zurückdrehen kann, kommt halt die vergangene Zeit zu uns zurück, holt uns gerade ein und wird uns womöglich überholen.

      Ich hoffe, wenn eines Tages der politische Wille da ist, wird man vieles reparieren können.

  4. S v B Antworten

    Die von bestechender demokratischer Toleranz zeugende Reaktion seitens der Hamburger Studentenschaft (das Wort Studierendenschaft kommt mir weder über Lippen noch Tastatur) war eigentlich absehbar, lieber Herr Kelle. Auch in jeder anderen deutschen Hochschule hätte man den guten Professor genüsslich vor die Wand – meinetwegen auch ins Messer – laufen lassen.

    Dem Sinne nach ist Ihr letzter Satz gerade auch hier im Blog schon gefühlte tausend Mal bemüht worden. Nur, genützt hat die Erkenntnis bis heute nichts. Alles was sich hierzulande tut, alles was wir sehen, hören, lesen oder – so es für unsereinen auch einmal richtig heftig werden sollte – handfest zu spüren bekommen, ist die wahrlich nicht überraschende, logische Folge der konzertieren Altparteien-Politk, in trauter Gemeinschaft mit den Medien, den Kirchen sowie vielen anderen Institutionen. Ob Professor Lucke im universitären Betrieb letztlich wieder überzeugend Fuß fassen kann, ist gegenwärtig noch offen. Ein Spaziergang im Park wird den Wiedereinstieg in eine Institution, die für ihn zwischenzeitlich zu einer Art Löwenhöhle mutiert ist, zumindest vorerst ganz sicher nicht.

    Ob er seine damalige Entscheidung, den universitären Betrieb gegen ein aktives Engagement in der Bundespolitik zu tauschen, angesichts der Feindseligkeiten, die ihm jetzt seitens der Studenten entgegen schlagen, nochmals genauso treffen würde? Es wäre durchaus vorstellbar. Hat er durch seine damalige Entscheidung, durch die fast überfällig erscheinende Gründung einer neuen Partei, den jüngeren politischen Entwicklungen in Deutschland doch ganz entscheidende Impulse gegeben. Schließlich fußt die heute in vielem einzige, noch dazu größte Oppositionspartei im Bundestag auf seiner Gründung. Schon allein dafür gebührt ihm Anerkennung und Dank.

    Man kann Professor Lucke nur wünschen, dass insbesondere an seiner Fakultät bald wieder ein dem akademischen Betrieb gedeihliches Klima herrscht. Nur so wird es ihm möglich sein, sein profundes Fachwissen mit Überzeugung und Freude an junge Menschen weiter zu vermitteln.

    • W. Lerche Antworten

      Sehr guter, treffender Kommentar! Das trifft mein Empfinden auf den Punkt. Danke!

  5. Wunsch, Albert Antworten

    Mein Fazit: Rede- und Presse-Freiheit wird häufig von den Zeitgenossen vehement gefordert, welche – oft mit undemokratischen oder gar radikalen Mitteln – andere Auffassungen verbieten wollen oder offensiv torpedieren, selbst wenn die eigenen Standpunkte eine Mischung aus Schwachsinn oder Verwerflichem offenbaren.

  6. Konrad Kugler Antworten

    Steht Ihr alle auf der Leitung?
    Alle Apostathen handeln so, alle die eigene Wahrheiten gegen die Wahrheit verteten. Das haben sogar die Kleriker der parakonziliaren Ideologie so betrieben und ihre altgläubigen Mitbrüder gemobbt und geschasst.

    Nicht von ungefähr haben es National- und Internationalsozialismus in „Tateinheit“ mit den Kommunisten geschafft, mindestens 150 Millionen Menschen umzubringen.
    Vom Islam dürften auch erschreckende Zahlen stammen.

  7. S.T. Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    „Deutschland ist natürlich noch eine Demokratie. Jeder Vergleich mit dem früheren SED-Staat verbietet sich.“ – Wie Sie im Deutschland der heutigen Tage noch diese beiden Sätze auf’s Papier zu bringen in der Lage sind, erstaunt mich ehrlich, vielmehr lässt es mich erschauern. Wenn ich mir all Ihre teilweise sehr klugen Einschätzungen, die vielen engagierten Kommentare hier, außerdem die in die tausende gehenden Essays und Kommentare zum grausigen Alltagsgeschehen seit 2015, vor allem von Leuten wie Dushan Wegner, Vera Lengsfeld, Akif Pirincci, Oliver Janich, Gerhard Wisniewski, der Sezession etc. vergegenwärtige, komme ich zu ganz anderen Schlüssen. Das ist für meine Begriffe offensichtlich. Und das Erschreckende ist vor allem, dass alles von Anfang an so angelegt wurde. Die sogenannte freiheitlich-demokratische Grundordnung, die EU… All das sind wohlfeile Versprechungen, die keinen Taler wert sind und es auch nie waren. Propaganda vom Feinsten, die wir alle mit der Muttermilch aufsogen und verinnerlichten. Selbst wenn wir, wie ich, in der DDR groß geworden sind. Ein Land, dessen Politiker und Kirchen sich offen und empfehlend zu linksextremistischen Veranstaltungen äußern, kann beileibe keine Demokratie sein. Als neuestes Beispiel habe ich gerade von einer mit Friedens(!)arbeit Beauftragten einer kirchlichen(!) Stelle eine Einladung zur #unteilbar-Demo am 24.8. in DD bekommen, offensichtlich auch mit dem Ziel, gegen die AfD mobil zu machen, da dann die Landtagswahl in Sachsen unmittelbar bevorsteht (1.9.). Wer sich mit dem Begründer dieses Netzwerkes beschäftigt, stößt schnell auf Erschreckendes. Einfach Lukas Theune, Promotion eingeben… Und das ist nur ein Puzzleteil von Abertausenden, das der Lüge ein Gesicht gibt.

    • Alexander Droste Antworten

      Zu Ihrer Einschätzung bin ich inzwischen auch gekommen. Freiheitlich demokratische Grundordnung ist nichts als ein Phrase, die dazu benutzt wird freiheitlich demokratische Selbstverständlichkeiten zu unterdrücken.

  8. Konrad Kugler Antworten

    Bitte schaut nach

    Ryszard Legutko auf Katholisches info: Der Dämon der Demokratie.

    Gatestone Institut: UNO startet umfassenden Krieg gegen die Redefreiheit

  9. aha Antworten

    Karim Kuropka ist Mitarbeiter von Ksenija Bekeris von der SPD. Schon die Namen lassen aufhorchen. Die indigene Klientel von SPD und Linken war/ist am Sinken und so öffnet man sich Gastarbeitern bzw. Migranten.
    Auf diesem Weg bekommen wir immer Mentalität aus diesen Kreisen in die Bevölkerung. Wenn die Dazugekommenen aus einer höher stehenden Kultur stammen würden, könnte man positive erwarten. So aber nicht. Deshalb sollte man vorsichtig sein und genau überlegen, was wir von denen brauchen können.

    Der Vorgang soll auch wesentlich zum Untergang des römischen Reiches beigetragen haben. Das Besondere an dem Problem heute ist, dass Geld und Informationen heute wesentlich schneller verschoben werden können und deshalb ein Abstieg auch schneller gehen wird.

    Theoretisch wäre aber auch ein Wiederaufstieg schneller möglich, wenn man die richtigen Konsequenzen zieht.

    • Werner Meier Antworten

      Ich habe eher den Eindruck, dass solche Funktionärs-Migranten vom Typus einer „Integrationsbeauftragten“ Aydan Özoguz, die die deutsche Aufnahmekultur demonstrativ ignoriert, 100% kompatibel sind mit dem in dieser Partei verbreiteten Linksextremismus. Dieser hat sich längst vom Pragmatismus und damit auch den Erfolgen eines Helmut Schmidt abgewandt. Der Mann, der dies offen angesprochen hat, der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen, mußte deswegen seinen Posten räumen, weil dies angeblich nur eine „rechte Verschwörungstheorie“ sei, obwohl es dazu eindeutige Belege gab. https://www.vorwaerts.de/artikel/kampf-gegen-rechts-braucht-spd-antifa

  10. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland? Fehlanzeige. Inzwischen traut man sich selbst im Bekanntenkreis nicht mehr, eine vom Mainstream abweichende Meinung zu äußern.

  11. Felix Becker Antworten

    Mal gespannt, wie sich die Unileitung zur Wiedereinstellung von Herrn Lucke nun entscheidet. Ob sie dem Linksdruck nachgibt?

  12. Norbert Zerr Antworten

    Ich hatte auch einmal die Möglichkeit mich mit Bernd Lucke zu unterhalten. Ich habe den ähnlichen Eindruck von ihm gewonnen. Man muss natürlich Parteien kennen um besser verstehen zu können was hinter den Kulissen tatsächlich abgeht. Lucke war sehr offen und auch selbstkritisch. Aber ich glaube die Partei Sache hat sich mit und für Lucke erledigt. Hinsichtlich der Uni bin ich der Meinung dass solche Studenten wie dieser nicht dort hin gehört.

  13. Werner Meier Antworten

    Während naive Kinder wie Greta Thunberg immer mehr Auftrittsmöglichkeiten bekommen, wird es für vollkommen integere Menschen wie Prof. Max Otte, Prof. Werner Patzelt (beide CDU-Mitglieder) oder Prof. Norbert Bolz immer enger. Wie in der DDR oder der UdSSR reicht heute schon ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat oder die Begegnung mit den angeblich „falschen Menschen“, um jemand vollständig zu diskreditieren. Wenn jemand noch keinen „Rassismus“-Stempel bekommen hat, lauern bestimmte „aktivistische“ (linksextremistische) Studenten so lange in den Vorlesungen, bis sie endlich vermeintlich „fündig“ werden, damit gegen den Dozenten oder die Dozentein gehetzt werden und die sozialistische Menschenjagd beginnen kann! https://www.youtube.com/watch?v=44-pwy3JX0Q

  14. Gerhard Rebmann Antworten

    Es hilft nichts anderes, wir müssen einfach jede Möglichkeit nutzen, um sachliche Informationen weiterzugeben.
    Wenn ich die Möglichkeit zu einem Gespräch bekomme, weise ich sehr gerne darauf hin, dass man nicht einfach das übernehmen soll, was irgendjemand zum Beispiel zur AFD sagt, sondern selber nachprüfen soll. So empfehle ich immer, selber das Grundsatzprogramm der Partei zu lesen, die Leute vor Ort kennenzulernen, und dann erst zu entscheiden, was man von ihnen hält.
    So auch bei anderen Themen in unserer politischen Landschaft auch mal die Kritiker anzuhören.
    Im übrigen glaube ich, dass es heute ein sehr starkes Gottvertrauen benötigt, um gegen das übliche Mehrheitsdenken praktisch anzugehen und da ist es sehr gut, wenn man Freunde hinter sich hat.

  15. GJ Antworten

    Es ist in letzter Zeit immer wieder wahrnehmbar, dass gerade in Universitäten Intoleranz und Ausgrenzung um sich greift. In Frankfurt gab es vor der Europawahl eine grosse Empörung, weil eine Professorin zu einer Diskussion Menschen unterschiedlicher Parteien einlud, auch Herrn Meuthen. Das ging natürlich gar nicht, da Persona non grata. Mit einem immensen Polizeiaufgebot musste die Veranstaltung geschützt werden – immerhin, sie fand auf dem Campus statt. Wenn ich das jetzt mit Prof. Lücke höre, dann kommt mir das Mittelalter in den Sinn, wo unliebsame Menschen nach ausserhalb der Stadtmauer verbannt wurden, von einem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Ich hoffe, die Angelegenheit wird im Sinne der Freiheit der Lehre entschieden. ASTA -Meinung gilt es auszuhalten, aber es darf nicht dazu führen, deren missliebige Menschen auszugrenzen. Dass Herr Prof. Lücke extremistisch wäre, kann mir KEINER sagen.

  16. W. Lerche Antworten

    Dieser Fall von Diskriminierung und Ausgrenzung erscheint mir als ein Mosaik-Stein wie viele andere Vorgänge auch – alle mit dem gleichen Ziel. Welches das ist?
    Wem nützt es, dass Berlin nicht Technologie offen ist, z.B. Forschung und Entwicklung für die Nutzung von Wasserstoff voranzutreiben? Irgendwie ist da Stillstand, während Millionen Steuergeld für LKW-eHighway-„Test-Strecken“ oder Milliarden in Batterie-Technologie aus Asien geleitet werden. Letzteres ist eine Sackgasse, wird nur teilweise und in Kombination mit Brennstoffzellen Zukunft haben.
    Wasserstoff wird uns unabhängig(er) von Erdöl und Ergas machen. Das würde uns aus der Abhängigkeit des Dollar-Preises für Öl führen. Diesen Dollar-Preis für Öl hält Saudi-Arabien in Partnerschaft mit den USA niedrig. Wir profitieren davon. Für Andere Anbieter wie Russland und Iran drückt das die Marge. Der niedrig gehaltene Ölpreis kostet uns nichts? Was müssen wir dafür tun? Mit Wasserstoff als Basis wären wir freier.
    Ob das Herr Lucke ist, die Einschränkung von Meinungsfreiheit, gezielte Lügen in Medien, Verfälschungen von Bildern, Halbwahrheiten, Hetze gegen alle, die sich den Interessen des Imperiums widersetzen, die Spaltung der Gesellschaft, die Schwächung unserer Werte, Islamisierung, Genderideologie, „Datenschutz“, Existenzänste, Terror, Extremismus, Gewalttätigkeiten, … fehlender politischer Wille – alles passt zusammen, wenn man es unter dem Aspekt der Zielstellung betrachtet, unser Land gehorsam und gefügig für den großen Zampalo zu halten, für die Durchsetzung strategischer globaler Interessen, die nicht unsere sind.
    Solange wir abhängig sind, ist offiziell alles gut. Reichlich „Aktivisten“ sorgen dafür, unser Denken zu betreuen sowie in Berlin und Brüssel ggf. einzugreifen, den Spielraum vorzugeben.
    Aufrechte, kritische, wissende Menschen in der Öffentlichkeit stören dabei nur wie Sand im Getriebe.

    Er Lucke wird seinen neuen Platz finden. Und wie gesagt, ohne politischen Willen wird sich nichts ändern. Ich sehe derzeit niemand, der daran etwas ändern kann, und ich sehe keinen Weg.

  17. colorado 07 Antworten

    Sie, geehrter Herr Kelle, nennen Lucke einen klugen Mann. Dabei ist es aber heute fast schon so, dass klug nur der sein kann, der auf „richtigen Seite“ steht und ins ideologische Konzept gut eingepasst ist. Alle anderen sind dumm oder – moralisch ausgedrückt – unanständig. Solche gehören eliminiert und nach allen Regeln der Kunst mundtot gemacht. So geht heute die Erzählung.
    Es geht um Meinungshoheit , nicht um Meinungsfreiheit. Klugheit ist da eine zu vernachlässigende Kategorie.

  18. S v B Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    bemerkenswert in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Eigendarstellung des von Ihnen erwähnten Vorsitzenden des Hamburger AStA, Karim Kuropka, der zur Zeit wohl verstärkt damit beschäftigt ist, die Studentenschaft gegen eine Wiedereinstellung Professor Luckes aufzubringen. Laut eigenem Facebook-Eintrag hat sich Herr Kuropka bereits vor vier Jahren, also im Juni 2015(!), im 4. Master–Semester Linguistik befunden; er hat sich als keiner „expliziten politischen Richtung“ zugehörig dargestellt; ebenso hat er sich für eine „respektvolle Kommunikation zwischen Studenten und Professoren“ ausgesprochen und es sich, last but not least, zur Aufgabe gemacht, „das Studium für die Studierenden so angenehm wie möglich zu machen“. – Noch Fragen, Kienzle? Sorry, Herr Kelle natürlich.

  19. KJB-Krefeld Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    Ihrer Feststellung „Der Vergleich der BRD mit der DDR verbiete sich,“ muß ich leider widersprechen. Die DDR hat nie verhehlt, ein sozialistisch-kommunistischer Staat zu sein. Die BRD hingegen hat sich auf sozialistisch gleichgeschaltet, ohne dazu gezwungen zu sein ! Unter dem Stichwort „Politisch korrekt“ wird jede andere Meinung sofort in die rechte Ecke gestellt und als neonazistisch diskriminiert ! Unsere durch Zwangsbeiträge unterhaltenen Medien ARD und ZDF werden durch rot-grüne „Journallie“ gesteuert und haben die Deutungshoheit über Recht und Unrecht. Für mich ist die BRD ein Sanierungsfall.!° Unsere Kanzlerin ist die Hauptschuldige dieser Entwicklung, Wer als Pfarrerstochter in der DDR studieren
    durfte, mußte bei jedem Kenner des sozialistischen Lagers zu höchster Alarmstimmung führen. Wenn noch 2 Gastsemester in Moskau und Promotion dazu kommen, müssen bei Insidern alle Sirenen angehen- Merkel ist Honneckers späte .Rache. Jahre lang habe ich meine Erst-Stimme der CDU und die Zweit-Stimme der FDP gegeben. Seit 2013 bekommt die AfD meine beiden Stimmen. Mit meinen 84 Jahren ist mir die Nazizeit noch sehr bewußt. Wie 1933 werden die demokratischen Parteien den Rechtsextremen den Wahlsieg garantieren.

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