TATORT im Ersten: Öffentlich-Rechtliches Gutfernsehen auf Nazijagd

Sonntagabend allein zu Hause, da habe ich’s getan: ARD-„Tatort“ mit Lena Odenthal, also eigentlich Ulrike Folkerts im antifaschistischen Widerstandskampf. Öffentlich-Rechtliches Haltungsfernsehen à la bonne heure. Eine völlig hanebüchene Geschichte, zusammengefasst so:

Ein dumpfer, von Hass zerfressener Neonazi bricht auf, um einem „Rock gegen Rechts“-Veranstalter beim Joggen aufzulauern und zu erschießen.  Als der Nazi am Tatort ankommt, ist das geplante Opfer aber schon tot, liegt da mit drei Einschüssen im Oberkörper so herum. So weit kann man die Handlung mit gutem Willen noch nachvollziehen. Aber dann wird es zunehmend absurd.

Also am Tatort – gewaltbereiter Nazi, erschossenes Opfer – steht noch eine uns unbekannte Frau herum und guckt. Also, die steht da und guckt einfach so herum. Der verhinderte Mörder läuft weg ohne die einzige mögliche Zeugin anzusprechen oder wenigstens mit dem Handy zu fotografieren. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er ja noch nichts getan. Er trifft seine Nazi-Freundin, beide flüchten, geraten aber in eine Polizeikontrolle. Ohne dass es bis dahin eine Personenbeschreibung geben kann bei der Polizei, weil der Nazi ja gar nicht gesucht wird und im Grunde ja auch niemanden erschossen , sondern nur eine Leiche gefunden hat, erschießt er dann eine Polizistin, die da rumstand. Daneben stand ein Polizeikollege und schaute zu, der aber später im Film noch die Nazi-Freundin des Nazis erschießen will, der aber gar nichts gemacht hat. Kommen Sie noch mit? Jetzt geht es nämlich erst richtig los.

Irgendwo in Ludwigshafen, vielleicht auch in Mannheim, sitzt abends die Nazi-Freundin an einer Frittenbude und isst Pommes. Die Freundin des – von wem auch immer – erschossenen „Rock gegen Rechts“-Veranstalters isst an diesem Abend in der 172.000-Einwohner-Stadt zufällig zeitgleich am gleichen Tisch auch Pommes. Und – Achtung! – die Nazi-Freundin des zum Mord entschlossenen Nazis, der aber eigentlich gar nichts gemacht hat – fragt die am selben Tisch sitzende Freundin des – von wem auch immer – ermordeten Veranstalters nach einer Zigarette, die sie auch erhält. Zeitgleich sprechen Kommissarin Odenthal und ihre Profiler-Kollegin darüber, wie schlimm diese Rechten ja sind und dass man sie immer ganz doll bekämpfen muss.

Inzwischen sitzen die Opfer-Braut und die Nazi-Braut am Ufer eines Flusses, Rhein oder Neckar wissen wir nicht, und trinken Bier. Beide fragen sich gegenseitig, ob sie wohl einen Schlafplatz bei der jeweils anderen für die nächste Nacht finden können? Das geht aber bei beiden nicht, so nehmen sie sich zusammen ein Hotelzimmer. Während die Polizistinnen im Präsidium feststellen, dass der Mord gar nichts mit Rechts und Nazi zu tun hatte, sondern persönlich motiviert war – so ein Beziehungsding der Mutter mit dem Freund der Tochter, überschlagen sich in der Herberge die Ereignisse.

Inzwischen hat nämlich dort die Freundin des verstorbenen „Rock gegen Rechts“-Veranstalters im Hotelzimmer der Nazi-Komplizin ein Obstmesser in den Bauch gerammt, nachdem diese offenbart hatte, dass sie auch ganz doll rechts ist. Und danach ruft die mit dem Messer nicht den Notarzt an, sondern die Kommissarin, die den Hörer weitergibt an die Mutter, die ja der Tochter noch sofort erzählen muss, während neben ihr die blutende Nazi-Braut liegt, dass sie – also die Mutter – mit ihrem einstigen Freund – also dem der Tochter, der mit den drei Einschüssen im Oberkörper da rumlag – gevögelt hatte. Das fand die Tochter jetzt etwas ernüchternd, und als die blutende Nazi-Braut im Hotelzimmer das Obstmesser ergreift, um nun auch nochmal kräftig zuzustechen, ist es der – also der Freundin der „Rock gegen Rechts“-Veranstalters – inzwischen völlig egal, weil sie ja doch etwas betroffen vom Geschlechtsverkehr der Mutter mit ihrem verstorbenen Freund in der Vergangenheit ist. Dann kommt die Polizei und stürmt ins Hotelzimmer – puuuh, endlich vorbei, denkt man, aber weit gefehlt. Denn als die blutende Nazi-Braut in den Rettungswagen geschoben wird, greift nun der Polizei-Kollege der von dem Neonazi erschossenen Polizistin zur Waffe und setzt an, Rache zu üben. Woher der in dem Moment überhaupt kommt, erschließt sich dem Zwangsgebührenzahler leider nicht. Zum Glück kommt Lena Odenthal rechtzeitig und verhindert, dass es erneut zum Äußersten kommt.

Haben Sie jemals einen solchen Schwachsinn gehört oder sogar gesehen? Ich kann mich an nichts Vergleichbares  erinnern. Unlogisch, holprig und bemüht gutmenschlich. Weder spannend, noch intelligent – einfach Volksbelehrungsfernsehen der dümmsten Art.

Es folgt Anne Will mit Olaf Scholz, Annalena Baerbock, die AfD-Jägerin Melanie Aman vom SPIEGEL die mich immer ein wenig an diese erfolglose Buchautorin erinnert von den „Geisterjägern gegen Rechts“.  Und dann noch Christian Lindner von der FDP, Bayerns  Söder wird zugeschaltet. Mehr kann man nicht erreichen am Sonntagbend… Zeit, schlafen zu gehen, und diesen Nonsens zu vergessen. „Tatort“? In den kommenden fünf, sechs Monaten sicher nicht mehr.

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Dieser Artikel wurde 47 mal kommentiert

  1. Hans-Jürgen Heyne Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    muss Ihnen zu diesem Artikel gratulieren. Hatte seit langer Zeit am heutigen Abend die Gelegenheit am Öffentlich-Rechtlichen usw. teilhaben zu dürfen und habe den Anfang des besagten Machwerkes erlebt. Nach einer gewissen Zeit musste ich dieses Vergnügen abbrechen. Habe der anwesenden Person, bei der ich dieses Machwerk sehen durfte gesagt das ich mir diesen Schwachsinn nicht länger ansehen könnte. Bin dann in mein „Büro“ an einen ANSTÄNDIGEN Bildschirm und lese Ihren Artikel. Das war wirklich sehr erfrischend IHRE Meinung zu diesem gefährlichen Schwachsinn zu lesen. Vielen Dank für Ihre tolle Seite!
    Mit den besten Grüßen Hans-Jürgen Heyne / Seligenstadt

  2. gerd Antworten

    Es ist ja schon schlimm genug, dass diese Possen durch unsere Gebühren finanziert werden, aber unser Stolz und unsere Würde sollten uns schon davon abhalten, den Schwachsinn auch noch anzuschauen. Für die Zeit ist man im Bett besser aufgehoben…..

  3. Claus Antworten

    Ich habe das nicht gesehen, aber der Streifen wäre doch erst so richtig rund gewesen, wenn es im Hotelzimmer vor der Messertat noch zu einer lesbischen Offenbarung gekommen wäre. Beide stellen nach Leerung der Hotelbar fest, dass alle Männer irgendwie . . . na, wir wissen schon. Und dann kommt großes Kino. Schließlich müssen ja alle gesellschaftlich relevanten Strömungen im Streifen abgebildet werden, sonst wird das Drehbuch nicht genehmigt.

  4. Ludwig Fent Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    danke für Ihre „Tatort“-Analyse, welche mich in meinem vor langer Zeit gefassten Entschluss, die „Angebote“ der öffentlich-rechtlichen nicht mehr zu konsumieren,
    wieder einmal bestätigt hat. Ich meide seit ewigen Zeiten solche Machwerke, plus „Talkshows“ wie Will/Maischberger etc. etc. wie der Teufel das Weihwasser. Allein schon, um mir das Geschwafel dieser Figuren plus deren Anblick nicht ertragen zu müssen. Gottseidank gibt es noch ARTE und den einen oder anderen sehenswerten Sender. Das reicht. Und Gottseidank gibt es Amazon Prime und Netflix.
    Höchst empfehlens- und sehenswert wert auf Netflix der Western „Neues aus der Welt“ mit Tom Hanks als ehemaliger Captain der Nordstaatler, welcher als Vorleser durch die dreckigen Nester des Mittelwestens zieht, um den Bürgern dasd Neueste aus der Welt nahezubringen. Er nimmt ein deutsches Waisenmädchen, welches von den Kiowas zurück gelassen wurde, mit auf seine, nicht ungefährliche Reise und versucht, sie in einem zivilisiertem Dorf abzuliefern, wo man sich um sie kümmern soll. Der Rest wird nicht verraten.

    Es ist erschütternd, was die öffentlich/rechtlichen mit unseren Geldern fabrizieren und eben auch leider auch nicht ungefährlich, wie sie, subtil gesteuert von den weichgespülten Talk-Schnepfen, unsere Meinung beeinflussen. Meine Meinung werden sie nicht beeinflussen. Ich bilde mir meine Meinung aus anderen Kanälen,
    unter anderem aus der „ZEIT“, mit zum Teil hervorragend recherchierten Berichten und das macht Spass. Jedenfalls den Rest von Spass, den wir zur Zeit noch haben.
    Abgesehen vom Galgenhumor, den wir jederzeit einschalten können.

  5. Ludwig Fent Antworten

    Ich bitte die werten Leser meines Kommentars, meine Schreibfehler zu verzeihen.
    Ich hätte noch mal Fehlerlesen sollen, bevor ich das abschicke. Einem ehemaligen gelernten Schriftsetzer sollte das nicht passieren.

    Herzliche Grüße

    Ludwig Fent

  6. Ketzerlehrling Antworten

    Ich sehe seit mehr als 15 Jahren aus Prinzip keine deutschen Produktionen an, weder in oder von den öffentlich-rechtlichen, oder dem privaten Fernsehen. Diese ewige Belehrung und Erziehung von schwächlichen, deutschen Mitläufern ist eine Beleidigung jeglicher Intelligenz und eine Verschwendung von kostbarer Lebenszeit. Beides habe ich nie verschwendet in meinen mehr als 60 Lebensjahren und ich habe auch nicht vor, dies in meinen letzten Lebensjahren zu ändern.

  7. Susanne Wenzel Antworten

    Ich empfehle, lieber ein Buch zu lesen als diesen Schwachsinn sich anzuschauen. Damit erreicht man bei sich selbst mehr: Erweiterung des Horizonts. NEIN zu diesem dümmlichen Geschwätz aus der Flimmerkiste ist der Beginn einer wunderbaren Wandlung und stärkt die Resilienz.

  8. Felix Becket Antworten

    Nun, im „Tatort“ werden wir doch jeden Sonntag darin belehrt, dass „Reiche“ immer böse sind! Im Sinne des „Bildungsauftrages“ des öffentl.-rechtlich. ist neuerdings „um der aktuellen Situation“ nachzukommen, hinzugekommen, dass „rechts“ immer verbrecherisch ist. Dafür zahlen wir dann die „Zwangsgebühr GEZ“, der die Gebührenpflichtigen übrigens laut Rundfunkstaatsvertrag von den Einwohnermeldeämtern gemeldet werden müssen.

    • Arthur Brandenburg Antworten

      Das übliche Strickmuster: Taffe, alles umhauende, allwissende Kommissarin begleitet von zwei hinter ihr her rennenden Volltrotteln ermittelt den selbständigen, unternehmerischen Bösewicht aus der rechten Ecke. Da hab ich schon seit mehreren Jahren abgeschaltet.

  9. Ronaldo Gallo Antworten

    Meine Frau: „Wollen wir TATORT kucken?“
    Ich: „Um was geht’s denn? Wie immer? Die Guten gegen die Nazis?“
    Meine Frau: „Was du immer hast…“
    Ohne uns zu informieren, haben wir woanders hin gezappt.
    Und jetzt das. Vielen Dank, dass Sie meine Vorurteile bestätigen.

  10. Juvenal Antworten

    Wir amüsieren uns in letzter Zeit damit, die Quoten-POC, Quoten-LGBTQI usw in jeder ÖR-Sendung zu identifizieren.
    Was bei Krimis auffällt: Alle POCs sind grundsätzlich Ärzte, Kommissare, möglicherweise Opfer jedenfalls einfach „Gute“. Die Täter sind immer deutsche „Weißbrötchen“. Komisch, wo in den Gefängnissen der Migrationsanteil sehr hoch ist. Gilt Quote nicht auch mind. für die Täter?

  11. Querdenker Antworten

    Wer im Altersheim-TV etwas anderes als Umerziehung oder Sandmännchen Unterhaltung für pflegeleichte Gebührenzahler erwartet, ist den verkorksten Abend selber schuld. Nach einem schönen französischen Film auf einer DVD haben wir im Servus TV den Wegscheider und anschließend die Corona Diskussionsrunde geschaut. Abgerundet mit einem kühlen Bier und Chips gibt es keinen Grund zur Klage.

    • WILFRIED SENNEWALD Antworten

      In den siebziger Jahren fing es mal spannend an mit einem „Tatort“ im Monat, Sonntag war es. Ein Straßenfeger in Ost und West. Montag früh dann wurde darüber diskutiert in Werkstätten und Büros. Bei uns wünschte man sich für’s Wochenende „Gutes Westbild“ und dann hieß es „Haste ‚Tatort‘ gesehen?“ Ein Ereignis jedesmal. Qualitätsfernsehen, meiner Erinnerung nach sehr glaubwürdig und spannend! – Wer schaut sich diese linke Agitation heute noch an? Ich längst nicht mehr. Die ÖR sitzen in der selbstverzapften Mausefalle. Sie sind ideologisch dermaßen auf Linie getrimmt, daß sie gar nichts Gescheites mehr zuwege bringen. Irgendwann kracht der Laden zusammen. Ohne unsere Zwangsfinanzierung wären diese Stümper längst bankrott. Und besonders öde: die hypermoralische Frau „Odenthal“ … eine völlig irrlichternde Gestalt von unüberbietbarer Arroganz! Die personifizierte Fehlbesetzung. Im realen Leben nicht mal als Hilfspolizistin zu gebrauchen. Einfach nur gequirlte Sch…. !

    • H.K. Antworten

      Bei eben diesem Sender gibt es übrigens auch „Fleischhauers 9 Minuten netto“ oder so ähnlich.

      Immer wieder gut !

  12. Alexander Droste Antworten

    So eine lange Filmkritik und 13 Kommentare dazu – verdammt, ich habe etwas verpasst. Eine Slapstick-Komödie als Tatort getarnt. Stattdessen hatte ich wieder mal Alternativprogramm auf YouTube:

    Charles Krüger über Alice Weidel
    Markus Gärtner über Coronapolitik
    Nikolai Lotz über Nazijäger, die ihn aufs Korn genommen haben
    Georg Khan über die Irrtümer der linken Szene
    Autotester über den Mercedes Hybrid in der A-Klasse
    Tamara Wernli neueste Satire zu Gendergedöns
    Timm Kellner fährt weiter Vollgas Richtung Regenbogen und nimmt jeden Eisberg mit und sinkt, lästert vorher aber noch über Savzan Cebli und erzählt all die lustigen Geschichten, für die man „Tatort“ nicht einzuschalten braucht, weil es so in Realität geschieht – stets mit rosa Herzchenbrille.
    Zur Erholung sehe ich das Konzert von „Heilung“ an, archaische Musik mit archaischen Kostümen ganz modern. Am meisten gefällt mir „Krigsgaldr“, das passt so wunderbar in unsere abgedrehte Zeit heute. Großartige Performance! Oder außergewöhnlich begabte Kinder als Musiker …

    Es wird nie langweilig auf YouTube. Das Fernsehen hat mich schon sein 5 Jahren nicht mehr indoktriniert.

    • Alexander Droste Antworten

      Dass Feroz Khan jetzt Georg heißt, liegt am Rechtschreibprogramm. Das ist etwas eigensinnig.

  13. Sigrid Schulz Antworten

    Dieser ZDF „Krimi“ war der letzte, den ich mir angesehen habe. Ich kam gestern aus dem Staunen nicht mehr heraus. Damit die bösen Rechten auch Wirklichkeit wurden, musste wenigstens der Polizist erschossen werden, weil, der andere war ja schon tot.

  14. A.S. Antworten

    Ja, ja, Honecker selbst wäre stolz auf die heutigen Öffentlich-Rechtlichen.

    Rückblickend dagegen mutet selbst die Aktuelle Stunde der DDR schon wie neutrales Fernsehen an.

    Ich schaue zwischenzeitlich nur noch „Westfernsehen“ aus der Schweiz. Auch nicht immer ganz „neutral“ aber in keiner Weise mit der hiesigen, kommunistischen Propaganda des RotGrünen Staatsfunk vergleichbar.

  15. Owie Antworten

    Ich bin ein sog. Tatortfan, seit vielen Jahren und leider in der jüngsten Zeit immer seltener! Nachdem ich in der Programmzeitschrift die Thematik gelesen hatte, war mir klar-das geht gar nicht. Es war früher am Sonntagabend, so als Ausklang zum Wochenende fast ein Ritual. Leider muss man in letzter Zeit häufig vorzeitig abschalten, wegen zu einseitiger Propaganda. Und leider sind die ÖR- Zwangsgebührensender nach links abgerutscht, wohl auf Weisung von „Oben“

  16. HB Antworten

    Herr Kelle,
    Sie sind ein Held, ich hätt’s nicht geschafft. Und dann auch noch die Will samt Resterampe. Grenzt fast schon an Masochismus! Hoffentlich hat wenigstens das Rahmenprogramm gestimmt. Ein kühles Pils oder ein feiner Roter?
    Trotzdem, zu oft sollte man sich das nicht antun, ist extrem gesundheitsschädlich! Also das Programm, nicht das Rahmenprogramm. Wie hoch waren eigentlich die Einschaltquoten?

  17. GJ Antworten

    Das war eine anständig treffende Zusammenfassung, werter Herr Kelle. Ich gestehe, ich habe mich ebenfalls durchgequält, weil mein Gatte partout nicht vom Tatortsonntag lassen will in der Hoffnung, es könnte ja doch endlich mal wieder ein guter dazwischen sein. Das ist ein ähnlich frustrierendes Ritual wie sein Lottospielen, mit meist gleichem Ärgerfinale. Ich habe allerdings noch Ergänzungen anzubringen. Total dämlich mal wieder der Verfassungsschutztyp, der durch die Handlung stolperte, unfähig, wie Verfassungsschutztypen prinzipiell im Tatort dargestellt werden. Er erklärt natürlich sofort, dass dies sein Fall sei, wogegen Odenthal und ihre Truppe natürlich trotzdem ihr Ding weiter durchziehen. Klar natürlich, dass es trotz vermeintlichem Attentat von rechts weder einen Staatsanwalt, Gernalstaatsanwalt noch einen Dezernatsleiter gibt, der irgendeine Rolle spielt. Keine Pressemeute, kein PP, kein Pressesprecher. Nö, Odenthal und Stern machen alles alleine und ungestört. Sogar die Zwillinge von Stern halten da nix auf. Stern hat die Kinder in gefühlt 3 Minuten abgefüttert und schlafen gelegt (sieht man nicht, soll der Zuschauer aber denken, macht sich ja alles schnell nebenher) und zack steht sie auch nachts weiter der toughen Lena beiseite. Obwohl das Ganze die böse Naziszene anprangern sollte, kam das Werk ohne jeglichen Alibimigranten aus. Nicht mal der sonst so verbreitete migrationshintergründige Assistent der Spurensicherung oder so gehörte zum Cast. Skandal! Frau Odenthal brachte nicht einmal gendergerechte Begriffe unter, wenigstens von ihren Mitarbeitenden hätte sie sprechen können oder von Kolleg(Pause)innen. Ich hab wirklich aufgepasst, aber nix. Auch keine queere Einlage. Wenigstens gab es ne weibliche Nazin. Erwähnenswert auch der ehemalige Rock-gegen-rechts-mitveranstaltende, der kapiert hatte, dass das RGR-Geschäft zuuu gefährlich ist und er rechtzeitig ausgestiegen war, nicht ohne gleichzeitig seine Freundin an den immer-noch-rock-gegen-rechts-veranstaltenden Exkollegenden abzutreten. Ich habe dem jetzt nichts mehr hinzuzufügen, außer dass die sinnlos erschossene Polizistin mutmaßlich auch lesbisch gewesen sein könnte. Das ist aber spekulativ. Und was der Nazin am Ende passiert, ob sie durchkommt und was aus dem Verfassungsschutzmann geworden ist – wir werden es nie erfahren.

    • H.K. Antworten

      Sehr geehrte/r GJ,

      SOOO geht das aber nicht !

      „ Wenigstens gab es ne weibliche Nazin. “

      Diese ( vermutlich ) menstruierende Menschin heißt „Nazi*in“ !!

      Bitte politisch gendergagamäßig korrekt bleiben !!

      So, wie es sich gehört.
      So, wie ich letztens irgendwo hörte „Da will niemand der Buhmann oder die Buhfrau sein“ …

  18. GJ Antworten

    Ach doch, einen habe ich noch. Der Tatort tauchte irgendwo noch als Satire, auch wenn er von der ARD leider sicher nicht so gedacht war. Als erbauliches Kontrastprogramm fand hier zeitgleich der Genuss eines 2019er roten Salende Appassimento Primitivo statt. Letzteren kann ich sehr empfehlen.

    • HB Antworten

      Schön, Sie wieder bei uns zu haben! Wollten Sie nicht ein Buch schreiben oder habe ich da was verwechselt?

  19. H.K. Antworten

    Ich hatte mir den gestrigen Tatort aufgenommen, aber noch nicht gesehen.

    Nach den Erkenntnissen hier werde ich ihn nachher löschen.

    Am besten waren noch die alten „Tatorte“, die z.T. in den Dritten laufen. Trimmel, Kressin oder Haverkamp. DAS waren noch echte Tatorte, keine Umerziehungsversuche.

    Mittlerweile schaue ich nur noch die Episoden aus Münster, Stuttgart und vor allem Wien.

    „Major Bibi“ und „Oberstleutnant Moritz“ sind für mich die verbliebenen guten Kommissare.

    Viel schlimmer finde ich persönlich, daß wir mittlerweile vorgegaukelt bekommen, in jedem Komissariat sitzt inzwischen mindestens eine schwarze Komissarin oder zumindest ein migrantischer Assistent.

    Und noch viel schlimmer finde ich, wenn die Nachrichten bei den ÖR sich geradezu überbieten, wer denn nun mehr migrantische Nachrichtensprecher/ Moderator*innen ( und -außen ) hat.
    Und mindestens genauso schlimm finde ich, daß bei beiden GEZ-Sendern nur noch von „Ärztinnen und Pflegern“, „Lehrerinnen und Erziehern“ etc. die Rede ist.

    Bei der Inauguration von Mr Biden wurde „my fellow americans“ entweder mit „liebe Amerikanerinnen und Amerikaner“ oder mit „liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“ übersetzt.
    Kein einziges Volk auf dieser Erde verzapft ähnlich derartigen „Schafscheiß“.

    Als über den Einsatz des Sanitätsdienstes der Bundeswehr berichtet wurde, hieß es nur „26 Ärztinnen und Pfleger der Bundeswehr“ seien nach Portugal geflogen. Unter den „Ärztinnen“ befand sich auch der Inspekteur des SanDienstes, Generalarzt Dr. Baumgärtner.

    Ärztin mit Vollbart …

    Gender-Obergaga lässt grüßen …

    • H.K. Antworten

      Warum die Schlechtreibkorrektur „Kommissar“ wiederholt mit einem „m“ schreibt, erschließt sich mir nicht wirklich.

      Mein alter Deutschpauker würde sich im Grab umdrehen …

    • F. Reinartz Antworten

      @H.K.: Gebongt, was Trimmel, Haverkamp betrifft – Trittin fand ich etwas peinlich. Ich mag am liebsten die Finke-Tatorte (z.B. Jagdrevier mit Prochnow oder Reifezeugnis mit Kinski), einige SWR-Tatorte mit Blum und Perlmann und welche vom WDR mit Flemming und Koch. Nicht zu vergessen Stoever und Brockmöller mit Meyer II. Seit einigen Jahren tue ich mir dieses Belehrfernsehen nicht mehr an. Ich möchte einfach nur spannend unterhalten werden und nicht indoktriniert. Ansonsten laufen auf den Privaten ganz gute meist US-Krimis (immer wieder Columbo) und auch in den Nischen des ÖRR gibt es den jungen Inspektor Morse, Barnaby oder Lewis. Wird Zeit, dass die Wallander-Geschichten mal wieder wiederholt werden.
      Ansonsten, weil ich es nicht gesehen habe, meine Frage: Haben die Handelnden wenigstens Masken getragen und Abstände eingehalten. So als Zeitkolorit eigentlich unabdingbar. Ich meine, früher waren die bösen Kapitalistentäter auch immer am fetten Daimler und der Zigarre erkennbar.

      • H.K. Antworten

        „… Trittin fand ich etwas peinlich“

        Stimmt, das ist Dosen-Jürgen immer noch …

        😉

        • F.Reinartz Antworten

          @H.K. Klassische freudsche Fehleistung. War natürlich Kressin gemeint. Aber so passt’s auch!

    • GJ Antworten

      Ja, genau das meinte ich auch: Zumindest ist da heutzutage ein Assistent mit sichtbarem Migrationshintergrund. In Köln ist der dann gleich auch noch schwul, 2 Besetzungsfliegen mit einer Klappe erledigt. Das mit dem Ärztinnen und Pfleger-Sprech habe ich noch nicht mitbekommen. Mir reichen schon die Pausenakrobatiker…innen wie Will und Kleber. Da greife ich schon reflexartig zur Atem-meditation. Noch ist mein Arbeitgeber nicht zu dieser Sprachmutation übergegangen. Aber das wird, befürchte ich, noch kommen.

      • H.K. Antworten

        „ … Noch ist mein Arbeitgeber nicht zu dieser Sprachmutation übergegangen. Aber das wird, befürchte ich, noch kommen.“

        GANZ sicher.

        Nachdem nun schon CDU-Ministerpräsident*innen ( und -außen) diesen Genger-Obergaga-Sprech übernommen haben, ist das nur noch eine Frage der Zeit.

        ( Es gibt zwar m.W. keine CDU-Ministerpräsidentin, aber zumindest ist das so politisch korrekt … ).

  20. Angelika Antworten

    Ist doch super. Je blöder die Story, desto besser.
    Ich gehe sowieso davon aus, dass die allermeisten BRD-Produktionen spätestens ab 2015 unerträglich sind. Und deshalb schaue ich sie nicht.

    • GJ Antworten

      Wenn Unterhaltung sich so versteht, zwanghaft politisch korrekt sein zu wollen und dabei alle ideologisch gewünschten Erziehungsaufträge einzubauen, dann kommt so was dabei raus. Dieser Tatort wäre eine gute Übung für eine Medienanalyse.

  21. Giovanni Antworten

    Die einzige, wirkliche Oppositionspartei ist zur Zeit die AfD. Sie ist der parlamentarische Störenfried, der immer wieder die Missstände in unserem Land anprangert.
    Diese Partei gilt es mundtot zu machen, indem man sie in den Staatsmedien nicht in Erscheinung kommen läßt – z.B. in Talkshows. In diesem besonderen Wahljahr wird sie besonders stigmatisiert bzw verleumdet. Dies geschieht im Staatsfernsehen – s. den Tatort, oder in dem man nun konstant in Sendungen an die Greul im Dritten Reich erinnert und subtile Vergleiche mit der AfD anstellt.
    Parlamentarisch soll die Partei in diesem Wahljahr – zum richtigen Zeitpunkt – durch den politisch gesteuerten Verfassungsschutz geächtet werden.
    Eigentlich sind die Methoden, eine Partei zu vernichten, meines Erachtens relativ leicht zu durchschauen. Die Mehrheit der Bevölkerung befindet sich jedoch offensichtlich in einer Hypnose durch die Mainstream-Medien und die Politik, daß sie das Gesamtvorhaben nicht erkennt und entsprechend wählen wird.

    • H.K. Antworten

      „ … Die Mehrheit der Bevölkerung befindet sich jedoch offensichtlich in einer Hypnose durch die Mainstream-Medien und die Politik, daß sie das Gesamtvorhaben nicht erkennt und entsprechend wählen wird.“

      Ich kann Ihnen nur recht geben mit Ihrer Einschätzung bzgl. der Ächtung dieser Partei.

      Was Ihre o.a. Aussage angeht, ergänze ich:

      Ween in ALLEN Nachrichtensendungen, in JEDER Talkshow nur EIN EINZIGES Thema, nämlich Corona, rauf- und runtergebetet wird, wenn immer dieselben Politiker und Talkshowdauersesselwärmer uns solange die Ohren vollquatschen, bis wir schon von Covid-19 träumen, kann ganz schnell alles „Weitere“ so ganz nebenbei „erledigt“ werden.

      So, wie im Bundestag, wenn teils mehr als wichtige Themen debattiert werden, wenn Phoenix den Sendebetrieb aus dem Parlament pünktlich um 17:30 eingestellt hat, auch wenn das Sitzungsende für 23:30 festgesetzt wurde.

      Oder wenn Phoenix sich am ersten Sitzungstag bei der „Befragung der Bundesregierung“ just nach dem Statement der Kanzlerin oder eines Regierungsmitgliedes ausklinkt und „wichtige“ Sendungen über die Verschmutzung des schwedischen Waldes sendet.

      ( Meine diesbezügliche Frage an Phoenix wurde übrigens auf Nachfrage nach mehreren Wochen beantwortet mit „Können Sie uns Ihre mail noch einmal schicken ?“
      Dummerweise hing meine mail direkt an dieser Antwort …

      Meine erneute Nachfrage wartet seit über einer Woche auf Antwortet. Zumindest kam schon einmal eine Eingangsbestätigung … ).

  22. Werner Meier Antworten

    Manchmal hat man den Eindruck, das kürzlich von der SZ gehypte „Massenouting“ dient solchen längst komatösen und nur durch Zwangsgebühren am Überleben gehaltenen Veranstaltungen wie Tatort und Co! Dabei hat sich doch Frau Folkerts schon vor über 20 Jahren „geoutet“, was sowieso für die allermeisten Menschen überhaupt keine Bedeutung hat, falls man nicht „strenggläubig“ ist und dies für eine „Todsünde“ hält. Oder muß nun Jeder in aller Öffentlichkeit seine sexuellen Vorlieben vor sich hertragen? Es gibt viele Homosexuelle, denen diese Politisierung ihrer Neigungen zuwider ist.

    • H.K. Antworten

      Mal abgesehen davon:

      Schon verwirrend ( zumindest für mich als alten, dummen, weißen Mann ), wenn manche Schauspieler von ARD zu ZDF und zurück hüpfend immer wieder gleiche Rollen spielen.

      Wenn in Serie A, die in der Stadt C spielt, der leitende Kriminale derselbe Schauspieler ist wie in Serie B in der Stadt D, nur mit anderem Namen wie ein Herr Brambach, um nur einen zu nennen.

      Oder auch, wenn Staats-Kasper wie ein Herr Puffpaff im Ersten auftreten und beim Umschalten zum Zweiten auch dort „belustigend“ agieren.

      Manche Herrschaften scheinen ein Dauerengagement bei den ÖR zu haben.

      Das gilt insbesondere für Namen wie Lauterbach, Altmaier etc etc etc.

      Ach ja: Hat jemand eine Ahnung, was unsere Politiker für ihre ÖR-Auftritte kassieren ?

  23. GJ Antworten

    Wenn Sie was bekommen, dann offenbar zu wenig. Kann nicht mal jemand dem armen Herrn Altmaier einen Zweitschlips besorgen. Er hat irgendwie nur diesen pinkfarbigen.

  24. Ludwig Fent Antworten

    Mit wachsender Belustigung, aber zeitweise gehöriger Wut im Bauch verfolge ich jetzt wieder – Ihre teils so treffenden – Kommentare zu den Themen, welche Herr Kelle ausgewählt hat. Herrlich zu lesen! Und so viele sprechen mir aus tiefster Seele.
    Danke dafür!

    Herzliche Grüße

    Ludwig Fent

  25. Christ343 Antworten

    Fernsehen (und Radio hören) führt zu einer Entfremdung von der Wirklichkeit. Eine christlich-konservative Haltung ist zu befürworten; aber ein bibeltreuer christlicher Fundamentalismus ist abzulehnen. Die Partei Bündnis C und die Bewegung „Demo für alle“ müssen unterstützt werden.

  26. Serenissima Antworten

    Der Knaller in diesem Streifen war doch, als die Kleine am Geldautomaten nichts mehr bekam. Karte weg, einfach so.
    Da fällt mir der Streifen ’Staatsfeind Nr.1’ ein. Mit Gene Hackman, Will Smith, Jon Voight, Jason Robards u.a.
    Da war auch die Knete weg. Karte wertlos. Und Leute, seid euch sicher, solltet ihr ins Fadenkreuz gelangen, schuldig oder unschuldig, die drehen euch den Hahn zu. Noch am selben Tag!

    • H.K. Antworten

      So weit muß man gar nicht vorausdenken.

      Es gibt doch heute schon „unbequeme“ Zeitgenossen, denen die örtliche Bank ( Sparkasse ) mal eben ratzfatz die Konten kündigt …

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