Wenn es um Laizismus geht, steht Frankreich immer noch ganz vorn. Anders als andere europäische Staaten, allen voran Deutschland, die vollkommen unfähig sind, Herausforderungen für unsere Sicherheit entschieden zu begegnen und aus Fehlern zu lernen, geht man im Nachbarland mit gutem Beispiel voran. Der Senat, sozusagen das Oberhaus des französischen Parlaments, hat jetzt für ein Kopftuchverbot bei Minderjährigen sowie Begleitpersonen auf Schulausflügen gestimmt. In Schwimmhallen soll außerdem die Verschleierung in Form von Burkinis untersagt werden.

Die zweite Kammer muss noch zustimmen, wo die Mehrheitsverhältnisse etwas anders sind, aber der Wille der Regierung, zu handeln, ist unübersehbar. In den Sozialen Netzwerken gibt es jetzt – erwartbar – aufgeregte Kommentare von jungen Muslimen. Unter dem Hashtag #HandsOffMyHijab («Hände weg von meinem Hidschab») beklagen sie, dass es wenigstens in Frankreich nicht mehr so richtig voran geht mit der Übernahme des Landes.

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Im Gegensatz zu Deutschland hat das „Reich der Franken“ im Laufe seiner Geschichte eben schon so manche Erfahrung sammeln können. Auch die heute von gewissen politischen Kreisen so gerne verteufelten Ungarn haben mit dem Diktat des Islam ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht (machen dürfen?). Deutschland ist diesbezüglich noch ziemlich unbedarft. Das erklärt vieles.

  2. H.K. Antworten

    Frankreich ist mit Deutschland gar nicht zu vergleichen.

    Schon mal gut, wenn man sich nun zu diesem Schritt durchgerungen hat.
    Aber es trifft nicht das eigentliche Problem.

    In einem Land, in dem Molotowcocktails in Polizeiwagen geworfen werden, in denen Beamte sitzen, in einem Land, in dem Patres bzw. Priestern während des Gottesdienstes am Altar die Kehle durchgeschnitten wird, in einem Land, in dem auf offener Straße am helllichten Tag Lehrern der Kopf abgeschnitten wird, wird man diese Zustände mit dem Verbot der Verschleierung nicht lösen.

    Das eigentliche Problem sind die „jungen Männer“, die zwar wenig im Kopf, dafür aber viel Hass und noch mehr Hormone im Körper haben.

    Von denen können wir ja auch in unserem Land nicht genug bekommen.

    Und wir sind ja soooo weltoffen, tolerant und bunt und „zeigen ein freundliches Gesicht“, daß wir sie an der Kasse im Supermarkt gern vorlassen, weil sie es ja meist eilig haben, zu ihrer Arbeitsstelle zu kommen und daher auch gern direkt vor dem Supermarkt in der Zufahrt, auf Behinderten- oder Frauenparkplätzen stehen, davon dürfen es auch schon gern mal zwei Parkplätze für ein Auto sein.

    Und da sagt auch niemand auch nur einen Ton, geschweige denn wagt einer, kein „freundliches Gesicht zu zeigen“.

    Und wenn in Hamburg ein 18-Jähriger mit 100 durch die City rast, zwei Menschen verletzt, von der Polizei nur durch Schüsse und Rammen mit dem Polizeifahrzeug gestoppt werden kann, dann ist das eben „ein junger Mann“.

    So fahren 18-Jährige nun mal.

    Die Franzosen sind da anders gestrickt.

    Dort würde in einem solchen Fall nicht erst ein Stuhlkreis gebildet, eingrünen Tee aufgesetzt und das Ganze „weltoffen, tolerant und bunt“ ausdiskutiert.

    Aber unsere Nachbarn waren schon immer etwas „anders“.

    Als in Frankreich die „Rente mit 60“ eingeführt wurde, gab es brennende Barrikaden und Straßenschlachten.

    Als in Deutschland die „Rente mit 67“ eingeführt wurde, gingen der Michel und die Micheline Hand in Hand brav zur Arbeit und sagten „na da kann man ja eh nichts machen“.

    „Vive la France! Vive la République!“

    DAS sollte hier mal einer sagen – DANN gäbe es brennende Barrikaden und Straßenschlachten …

    • S v B Antworten

      Lieber H.K., Ihrem ausführlichen Kommentar ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Halt, vielleicht doch noch die (meine) Vermutung, dass die Französische Revolution, die von wilder Entschlossenheit und Rigorosität geprägt war, so überhaupt nur in diesem Lande denkbar war. Zumal zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt. Unsere Nachbarn im Westen waren und sind bis heute ein sehr wehrhaftes Volk, das sich mehrheitlich aus kritischen und auffallend selbstbewussten Bürgern zusammenzusetzen scheint. Dies kommt in Ihrem Kommentar auch deutlich zum Ausdruck. Feige, obrigkeitshörige Duckmäuser haben in diesem stolzen Land demzufolge wohl eher Seltenheitswert.

      • S v B Antworten

        Bemerkenswert nur, dass z. B. Franzosen wie Jean Raspail, Autor des Romans „Das Heerlager der Heiligen“ oder Michel Houellebecq, Autor des Romans „Unterwerfung“ diesbezüglich „etwas“ anderer Ansicht waren… Hm, was ist denn nun wirklich Sache?

        • H.K. Antworten

          Man könnte es auch anders formulieren:

          Wenn ein Kutscher neue Pferde vor die Kutsche spannt, wie wird er dann wohl fahren ?

          Mit angezogenen oder eher mit lockeren, durchhängenden Zügeln ?

          Wenn er merkt, daß die Pferde tun, was sie sollen, kann er mit der Zeit die Zügel lockern.

          Wenn er von Anbeginn due Zügel zu locker lässt, machen die Gäule, was sie wollen und rennen los.

          Und wenn die Kutsche mit durchgehenden Pferden erst einmal richtig Fahrt aufgenommen haben, möchte ich da keineswegs im Wege stehen.

          Ich Frankreich versuchen sie gerade, die Zügel noch anzuziehen. Fraglich, ob es gelingt und Wirkung zeigt.

          Und in Deutschland ?

          Der deutsche Kutscher hat angespannt – und dabei – leider, leider – vergessen, überhaupt Zügel anzulegen.

          Die Zuschauer, die am Wege stehen, sehen nur, daß die Kutsche fährt ( „DIE ist aber schnell ! Hurra !“ ) und feuern sie noch an.

          Sie sehen nicht die vielen, die der quasi führerlosen Kutsche im Wege stehen.

  3. Ichhabefertig Antworten

    Egal was die Franzosen machen, es ist zu spät und zu wenig. Ich bin jedes Jahr in Südfrankreich und die Entwicklung geht komplett in die falsche Richtung. Dort ist es wesentlich schlimmer als in D.
    Aber wir holen auf keine Sorge.

  4. RMPetersen Antworten

    Wenn der Staat nicht in der Lage ist, seine Bürger zu beschützen, hat er keinen Anspruch auf Gehorsam gegenüber den staatlichen Befehlen.

    Was der Einzelne dann macht, ist natürlich ihm überlassen. Die 68er und späteren Grünen propagierten den „zivilen Ungehorsam“, setzten sich auf die Strasse und ketteten sich an Schienen aus Protest gegen Castor-Transporte. Ein Teil derer verübte Gewalt unterschiedlicher Intensität. Wenn die demonstrierende Menge groß genug ist und die mediale Begleitung den Anliegen zugeneigt ist, gewinnt die (linksgrüne) Minderheit gegenüber der schweigenden Mehrheit der Bürger.

    Seit die Linksgrünen das sog. vorpolitische Feld beherrschen und damit die formal Regierenden vor sich hertreiben, in etlichen Teilen auf selbst (mit)regieren, ist Herrschaftskritik, sind Demonstrationen und ziviler Ungehorsam, nicht mehr zulässig.

    Weil der Geist der 68er-Nachfolger im Grunde ein marxistisch-maoistischer ist, kann Kritik nur als (rechter) reaktionärer Revisionismus gedeutet werden. Bei der deutschen Vergangenheit 1933-45 erfolgt der Griff in die Kiste mit der Nazikeule reflexhaft; aus aktueller Kritik an einem Regierungsprojekt wird auf Rechtsextremismus geschlossen, d.h. drohender oder tatsächlicher Gewalt. Einer konkreten Beweisführung bedarf es dann nicht, weil ÖR-Medien, VS und Staatsanwaltschaft weisungsgebunden sind.

    Die einladende Haltung der Kanzlerin und ihrer Gefolxleute gegenüber Zuwanderern aus gewaltaffinen Gesellschaften, zu 80 Prozent kommen Männer (- Frauen werden dann nachgezogen), wird in Deutschland französische Zustände schaffen. Das ist unvermeidlich, weil die höhere Fertilität der Zugewanderten und die Weigerung auch der 2. und 3. Generation, sich an unsere (formalen und informellen) Regelungen anzupassen, zu einer Beirutisierung aller Großstädte führt.

    Ob die Zukunft dann als andauernden Bürgerkrieg (Syrien) daherkommt oder ob disziplinierte Muslim-Gruppen die Macht á la Houellebecq übernehmen, steht dahin. So oder so könnte es für die individualistisch gewordenen Linksgrünen mit ihren Wattebäuschchen-Selbstbeweihräucherung und dem Grüppchen-Lobbyismus ein hartes Erwachen geben. Wer finanziell gut gepolstert ist, zieht sich in Gated Communities zurück.

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