Die Geschichte vom jüngsten CDU-Bundesparteitag in Köln ist schnell erzählt. Der Sozialdemokrat Franz Müntefering hätte es wohl in seiner unnachahmlichen Art so formuliert: „Partei gut! Kanzlerin gut! Glückauf!“ Die CDU 2014 ist Angela Merkel. Die Kanzlerin steht definitiv auf dem Höhepunkt ihrer Macht und ihres Ansehens. Rhetorisch sonst eher limitiert, begeisterte sie dieses Mal die rund 1.000 Delegierten mit einer kämpferischen Rede. Und sie ließ durchblicken, dass sie keineswegs ans Aufhören denkt, sondern 2017 die Union erneut in die Bundestagswahl führen will. So lange sie Wahlen gewinnt, liegt ihr die CDU zu Füßen – daran gibt es derzeit keinen Zweifel. Aber ein Blick auf die Gesamtsituation zeigt auch: In den Bundesländern und den Großstädten hat die CDU, die so gern irgendwie urban daherkommen möchte, deutlich an Boden verloren. Ich erspare Ihnen und mir das Bild von der Dame ohne Unterleib, aber hier zeigt sich, dass eben nicht alles so großartig ist, wie Beobachter der jüngsten Heerschau in Köln meinen könnten. Es sind Probleme in Deutschland zu bewältigen, für die es bisher keine überzeugenden Konzepte gibt. Der wachsende Zustrom von Flüchtlingen ist eines, das inzwischen lautstarke Proteste pro und contra auf den Straßen von Dresden, Hannover und Düsseldorf hervorgerufen hat. Die Familien- und die Bildungspolitik sind mit rot-grüner Handschrift dermaßen in die Grütze gefahren worden, dass eine starke CDU hier dringend zumindest korrigieren müsste. Aber nochmal: seit Wochen steht die Union bundesweit in allen Umfragen solide bei 40 Prozent – und das trotz AfD. Für den Moment darf die Kanzlerin zufrieden sein. Was irgendwann einmal nach ihr kommen wird, weiß kein Mensch.

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. Wolfgang Osinski Antworten

    Wie sagte Herr Hüther: „Die Wirtschaftspolitik der CDU ist Murks“. Da schließe ich mich an und ergänze: Die Eurorettungspolitik der CDU wird uns noch ganz böse auf die Füße fallen.
    Im Moment raubt Frau Merkel uns nur die Erträge auf unsere Ersparnisse. Was danach kommt, wird schlimmer sein… Auch die „Einwanderungspolitik“ wird uns ins Gesicht schlagen, die Beglückung durch die Zuwanderer ist ja bundesweit zu besichtigen.

  2. Felix Becker Antworten

    Also, Frau Merkel will 2017 mit der CDU so stark werden, dass sie mit den GRÜNEN oder mit der FDP koalieren kann, weil an der starken CDU kein Weg vorbeigehen soll! Hm, und was, wenn die FDP es nicht schafft? Mit den GRÜNEN, die so links sind, dass sie einen LINKEN Ministerpräsidenten mit trägt? Mit den GRÜNEN, die offensichtlich eher Rot-Rot-GRÜN bevorzugen? Als ob eine CDU, die eigentlich eine SPD ist die absolute Mehrheit bekäme. Merkel bereitet m.-E. Rot-Rot-GRÜN vor für 2017!

  3. Richard H. Holzhütter Antworten

    Seit der alternativlosen Politik der Frau Merkel konnte ich weder CDU noch andere Parteien des Berliner Parlaments wählen. Die Phrasen der Politik sind nicht mehr zu ertragen. Ob EU/ Zuwanderung-/ Islamverniedlichung /Strukturprobleme / Steuern ++++++++ nichts wird im Sinne der Bürger gelöst! Nur ein Steuerstreik kann diese satte Mischpoke von ihren Trögen entfernen. ( Mischpoke wurde ja von grüninnen Politikern (Özdemir ) als Bezeichnung der Pegida-Demonstranten gewählt. ) Soweit ist Demokratie in der BRD verkommen!

  4. Friedrich Albrecht Antworten

    Zwei Dinge bereiten mir Sorgen: Erstens der Profilverlust der C(?)DU unter der Leitung von Frau Merkel und dann, daß in dieser Partei kein überzeugender Nachfolger zu sehen ist: Frau Merkel hat ganze Arbeit geleistet. Armes Deutschland!

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