Bücher unter dem Weihnachtsbaum: Persönliche Empfehlungen für Ihren Gabentisch

„Die Feder ist mächtiger als das Schwert“, schrieb einst der englische Romanautor Edward George Bulwer-Lytton (*25. Mai 1803 in London; †18. Januar 1873 in Torquay), und ich glaube, er hat recht. Gute Bücher, die den Geist des Lesers anregen, bisweilen sogar ein Stück weit die Welt verändern, hat es gegeben, seit es Bücher gibt. Die Nachkriegsjahre in der Bundesrepublik wurden geprägt durch Debatten von Links. Die 68er Jahre lösten aus den Universitäten heraus eine intellektuelle und kulturelle Hegemonie linken und linksextremen Denkens aus, die mir heute in der Rückschau beängstigend vorkommt.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Bestsellerautor und mein Freund Matthias Matussek hat es beim Treffen der Schwarmintelligenz in Kleve vergangenes Jahr auf den Punkt gebracht. Im Bett liegend und per Skype übertragen von den Malediven, legte er überzeugend dar, dass die Linke von heute – anders als früher – intellektuell aber auch gar nichts mehr drauf hat. Die prägenden Debatten unserer Zeit, sagte er sinngemäß, entwickeln sich heute durch kluge Denker aus den konservativen Milieus. Und sie haben eine nachhaltige Wirkung, wenn Sie an Thilo Sarrazin denken. Der latent von Parteiausschlußverfahren bedrohte SPD-Politiker und Volkswirt durchbrach die Regeln der politischen Korrektheit 2010 mit seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“, in dem er schonungslos darlegte, wie Geburtenrückgang, Zuwanderung aus dem islamischen Kulturkreis und eine wachsende Unterschicht unsere Gesellschaft bedrohen. Nie zuvor hatte das in Deutschland jemand aus dem Establishment so schonungslos aufgeschrieben.

Und so möchte ich hier meine Empfehlungen für Buchgeschenke auf Ihrem bürgerlichen Gabentisch mit dem neuen Buch von Sarrazin beginnen:

THILO SARRAZIN „Feindliche Übernahme – Wie der islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“
FBV, 17,70 Euro
Fast 70 Seiten Anhang mit Fakten, Register und Quellenhinweisen – Thilo Sarrazin belegt, was er denkt. Der Bestsellerautor arbeitet in seinem aktuellen Buch heraus, warum es in keinem Land, in dem Muslime die Mehrheit sind, Religionsfreiheit und eine funktionierende Demokratie gibt. Die Bevölkerung wächst, der religiöse Fanatismus auch! Und das bedroht zunehmend auch unser Land.

KARL-HEINZ B. VAN LIER „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“
HERDER, 34 Euro
Der Autor ist seit Jahrzehnten ein Streiter für die Familien in Deutschland, die nach seiner Überzeugung durch vier Entwicklungen „strukturell überfordert“ sind: den Geburtenmangel, die finanzielle Benachteiligung, die Abwertung der Erziehungsleistung und die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf. van Lier hat dazu zahlreiche Gastautoren zu Beiträgen eingeladen, etwas Paul Kichhof, Sylvia Pantel, Kristina Schröder, Mechthild Löhr und Carsten Linnemann.

MATTHIAS MATUSSEK „White Rabbit -Oder der Abschied vom gesunden Menschenverstand“
FBV, 22,99 Euro
Der frühere Kulturchef des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ ist ein Freigeist, oder wie man im Norden sagen würde: Der ist vor nix fies. Und hinzu kommt, dass ich seine Art zu schreiben, wirklich bewundere. Wenn Matthias einen Text verfasst – egal ob für eine Zeitung, ein Magazin oder in einem Buch -, dann ist das immer ein Genuss. Der katholische Konvertit huldigt in seinem neuesten Werk dem katholischen Philosophen und Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton und behauptet, dass Katholiken, die ihren Glauben ernstnehmen, die wahren Anarchisten der Moderne sind. Er schreibt über Staatsversagen, Flüchtlinge und „das Ende der linken Tonangeber“.

VOLKER SEITZ „Afrika wird armregiert – oder Wie man Afrika wirklich helfen kann“
dtv, 12,90 Euro
Reich an gewaltigen natürlichen Ressourcen, reich an freundlichen Menschen und wunderbaren Kulturen – und gleichzeitig so arm, so korrupt – so beschreibt der Autor den schwarzen Kontinent, sein „fröhliches und trauriges Afrika“, das ihn durch sein ganzes Leben nicht loslässt. Begleitet durch Vorworte von Rupert Neudeck und Asfa-Wossen Asserate schreibt der ehemalige deutsche Botschafter in mehreren afrikanischen Ländern über den Irrgarten Entwicklungshilfe, die Menschenrechte und die Rolle der UN.

FERDINAND KNAUß „Merkel am Ende – warum die Mathode Merkel nicht mehr in unsere Zeit passt“
FBV, 19,99 Euro
Als der Autor im Frühjahr 2018 Freunde von seinem Buchprojekt erzählte, antworteten die meisten von ihnen: „Da musst Du dich aber beeilen.“ Nun ist das Buch im Handel, und aktueller kann ein Autor sein Werk nicht präsentieren. Angela Merkel ist (leider) noch Bundeskanzlerin, aber sie ist schon Geschichte. Warum, das beschreibt der Autos auf 220 Seiten mit all den Facetten, die nachfolgenden Generationen in Erinnerung bleiben werden: taktischen Meisterstücken im innerparteilichen Machtkampf, Klatschorgien der Basis, der „alternativlosen“ Eurorettung und über „Merkels Hinterlassenschaft: die AfD“.

WERNER REICHEL „Der deutsche Willkommenswahn“
Frank & Frei, 24,90 Euro
Mit der Öffnung der deutschen Grenzen für Flüchtlinge aus aller Welt, vornehmlich dem islamischen Kulturkreis, beginnt im Herbst 2015 eine Entwicklung, die unserem Land in der Folge und bis heute in vielerlei Hinsicht schaden wird. Der Autor schreibt dazu: „Die kollektive Jubelstimmung benebelt sämtliche Sinne.“ Ausgehend von prägnanten Zitaten politischer Figuren wie Heiko Maas, Winfried Kretschmann, Angela Merkel und Heribert Prantl skizziert der Autor den Rauschzustand und die Gefahr, die sich aus „einer doktrinären linken Meinungseinfalt ergibt“.

JOSEF KRAUS „50 Jahre Umerziehung – Die 58er und ihre Hinterlassenschaften“
Manuskriptum, 19,90 Euro
Die 68er und ihre Hinterlassenschaften werden vom Autos brillant und – wie sollte es anders sein? – mit Akribie beschrieben. Denn der Marsch durch die Institutionen war eben nicht nur das, sondern ein Marsch durch die Gesellschaft, der uns die Political Correctness bescherte und durch und durch politisierte christliche Kirchen.

ANETTE SCHULTNER „Konservativ – warum das gut ist“
SCM, 16,95 Euro
„Warum Menschen, die sich konservativ nennen, eine Heimat in der Mitte der Gesellschaft verdienen. Und nicht am Rand.“ Darüber schreibt die Autorin, engagierte Christin und Ex-Afd-Mitglied von Gründerzeiten an. Das Buch ist eine Mischung aus ihrer eigenen Geschichte, ihrer Motivation, in die Politik zu gehen. Lebensschutz, Christenverfolgung, Ehe für Alle – das sind die Themen, die die junge Frau bis heute antreiben. In der AfD fühlte sie sich dann nicht richtig aufgehoben. Warum? Das lesen Sie in diesem Buch.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    Ihre Buchtipps sind, soweit ich das beurteilen kann, äußerst nützlich. Die „Feindliche Übernahme“ von T.Sarrazin habe ich vor einigen Wochen gelesen und bin, wie auch von seinem vorherigen Buch „Deutschland schafft sich ab“, sehr beeindruckt. Im Gegensatz zu medialen Schönrednern in TV und Druck nennt Sarrazin Zahlen und daraus resultierende Hochrechnungen. Es ist ein politisches Versagen, dies zu ignorieren. Ihrer Empfehlung folgend, habe ich heute das Buch von Josef Kraus über die 68er bestellt, dessen Kurzbesprechung ich schon an anderer Stelle gelesen hatte. Seine Erkenntnisse beabsichtige ich in meinem eigenen Buch über die „Macht der Minderheiten“, das ich Anfang nächsten Jahres herausbringen möchte, zu verwenden.
    Ihnen, Ihrer Frau und Ihrem Team wünsche ich Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

  2. Ralph Madach Antworten

    Danke für diese großartigen Buchempfehlungen, gerade in dieser heutigen Zeit, in welcher es nur noch eine Meinung zu geben scheint, sind diese besonders wichtig zur Aufklärung!

  3. Hildegard Königs-Albrecht, Dr. Antworten

    Ergänzend empfehle ich zwei kleine Büchlein:
    Alexander Grau – Hypermoral Die neue Lust an der Empörung
    Giuseppe Gracia – Das therapeutische Kalifat

  4. Simone Tschuden Antworten

    … Darüber hinaus, passend zum Thema der 68er: „Kulturmarxismus“ von Benjamin Kaiser. Ein sehr erhellendes Buch über den Marsch durch die Institutionen. Vor allem das Kapitel, wie beide großen Kirchen mehr oder weniger im voraus eilenden Gehorsam Gender und die Willkommenskultur unreflektiert auf ihre Agenda gesetzt haben und federführend mitgestalten, hat mich sehr erschreckt.
    Nicht zu vergessen: „Warum schweigen die Lämmer?“ von Professor Rainer Mausfeld. Das Buch zu den Vorträgen gleichen Namens (zu finden bei YouTube). Sehr anspruchsvoll, grundlegend.
    S.T.
    PS: Hat jemand eine Empfehlung für Menschen, die noch total schlafen, alles gutheißen, was unsere Regierung fabriziert? Das heißt, die die meisten der oben empfohlenen Titel unter „böse rechts“ gespeichert haben und diese niemals anfassen würden. Auch gerne zum Thema alternative, d.h. richtige alternative Energiekonzepte. Vielen Dank.

  5. Meiering Antworten

    Statt Weihnachten immerzu Probleme zu wälzen, lautet mein alternativer Tipp: zur Besinnung aufs Fest sich einmal geistlich aufbauende Literatur zu Gemüte führen. Das arg strapazierte Hirn hätte dann auch mal eine Verschnaufpause, die es sicher verdient hat. In diesem Sinne allen frohe besinnliche Weihnachtstage!

  6. Ruth Antworten

    Alle diese Bücher…. sind gut recherchiert und lesenswert. Jedoch, werden sie nicht eh von Menschen gekauft und auch gelesen, die sich mit der aktuellen Poltik befassen? Menschen, die regelmäßig nicht nur Überschriften bei Focus online lesen, sondern auch mal Cicero oder Tichyseinblick, oder achgut ?

    Ich habe einige Bücher dieser Autoren selbst schon verschenkt und nachher festgestellt, sie standen ungelesen in irgendeinem Regal. Man hatte noch keine Zeit, lese gerade was anderes – oder schwindelte sogar, man hätte es bereits gelesen und es wäre ja so toll….. zwei kleine Nachfragen zum Inhalt, bewiesen das Gegenteil. Rausgeworfenes Geld? Nicht ganz, wenigstens der Autor hatte etwas davon, auch wenn ich bei diesen Autoren davon ausgehe, dass es ihnen nicht nur ums Geldverdienen geht.

    Ich befürchte, dass man Menschen, die sich einfach nicht mit der Realtität befassen wollen, auch mit dem besten Buch nicht erreicht.
    Um etwas zu erreichen, müssten andere Medien einfach mitziehen: die ÖR und auch privaten TV Sender müssten von ihrem Regierungs-hörigen Gutmenschen-Belehrungs-Tripp Abstand nehmen, Journalisten müssten wieder ihrer eigentlichen Aufgabe nachgehen, sachlich über alle Fakten berichten, weder beschönigen, noch „weg“lassen, noch die eigene Meinung anderen aufzwängen.
    Maybritt, Anne, Sandra, Claus, auch Peter, alle Tinaas und Annalenas und wie sie alle heißen, nicht zu vergessen Margarete und Laura – ich kann sie nicht mehr sehen und lesen. Es ist schon absurd, dass man ein volles Interview mit Herrn Buschkowsky oder Herrn Sarrazin nur noch mitten in der Nacht auf einem Spartensender findet oder bei Cicero oder Tichyseinblick.

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