Bedingt verteidigungsfähig: Weil wir seit 30 Jahren politisch geschlafen haben

Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, hat nach der gestrigen Bundestags-Anhörung mit den Chefs der drei deutschen Nachrichtendienste deren Gängelung durch zu viel Bürokratie und Kontrolle kritisiert.

„Unsere Sicherheitsbehörden ersticken an der alltäglichen Bürokratie“, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Genehmigungsvorbehalte, Zustimmungserfordernisse, Antragsverfahren, Dokumentationsauflagen, Berichtspflichten, hohe rechtliche und tatsächliche Hürden für operative Maßnahmen und ein überbordender Datenschutz lähmen die Leistungsfähigkeit der Dienste.“

Die Erkenntnisse des gestrigen Tages und die Erkenntnisse Schindlers kommen nicht überraschend. Schon vor vielen Jahren machte man sich über die „Schlapphüte“des Verfassungsschutzes lustig, die kein Geheimdienst, sondern eine „Zeitungsartitelausschnittsbehörde“ seien. Das halte ich für übertrieben, aber im Kern war die Kritik auch nicht von der Hand zu weisen. In friedlichen Zeiten wird eben auch friedlich vor sich hingearbeitet.

Wenn ich zum Beispiel an meine 18 Monate Wehrdienst bei der Bundeswehr in den 90er Jahren denke – jeder von uns wusste, das wir niemals in den Krieg ziehen müssen. Wir spielten das nur, robben durch den Wald, an Seilen übers Wasser hangeln, G3 mit verbundenen Augen in 90 Sekunden auseinander und wieder zusammenbauen.

Aber Krieg? Auslandseinsätze auf dem Balkan in Afrika und Afghanistan. Das war weit außerhalb unserer Vorstellungskraft. So wie die Landesverteidigung auch. „Die Bundeswehr ist eine Trachtentruppe, die den Feind so lange unterhalten muss, bis die Amerikaner kommen“, lautete damals beim Bier in der Kasernen-Kantine unser Schnack.

Das ist vorbei, und ganz offenkundig tut sich die deutsche Gesellschaft schwer damit, die vielfältigen Bedrohungen unserer Zeit ernst zu nehmen.

Angefangen beim überforderten Bundeskanzler bis hin zu ostdeutschen Landsleuten, die vorsichtshalber im Keller ihre alten NVA-Uniform wieder aufbügeln, weil es doch so schön war mit Schießbefehl an der Mauer, Sozialismus-Mangelwirtschaft und den „Freunden“ aus Russland.

In Bezug auf die Verteidigung unseres Landes haben sie alle versagt. Alle.

Besonders viel Schaden haben FDP und Grüne mit ihren überzogenen Datenschutzgesetzen und ihrer Blockadehaltung gegenüber allem, was die Sicherheitsdienste in unserem Land für ihre Arbeit brauchen, angerichtet.

Und über die Verteidigungsminister_*Innen von der Leyen, AKK und Lambrecht aus CDU und SPD müssen wir hier gar nicht anfangen. Das ist nicht gut für mein Herz.

Schindler, der vor vier Jahren Gastredner unserer „Schwarmintelligenz“-Konferenz in Essen war, ist ein Profi, einer, der die Dinge von innen kennt und weiß, was alles schiefläuft. Wussten Sie zum Beispiel, dass der deutsche BND geheimdienstliche Erkenntnisse, die er im Ausland durch Abhören und Spione gewinnt, nicht an die westlichen Partnerdienste weitergeben kann?

Weil, ja…weil was?

Irgendeine politische Beschränkung, während wir immer wieder mit Informationen gefüttert werden vom Bruder jenseits des Atlantiks, von den Kollegen aus Frankreich und der Türkei. So wurden seit 9/11 in Deutschland mehr als 20 Terroranschläge konkret verhindert. Und wir? Wir geben nichts.

Klar, dass nicht nur Donald Trump mehr von der Europäern erwartet, als sie leisten

„Wir brauchen endlich auch eine Zeitenwende für die Nachrichtendienste mit mehr Geld, mehr Personal, mehr rechtlichen Befugnissen und mit mehr Vertrauen“, sagt Schindler. Gerade in einer Zeit, in der Putins Russland wieder zu einer ernsten Bedrohung der Welt geworden ist, wie wir alle sie uns seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr vorstellen konnten.

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Dieser Artikel wurde 55 mal kommentiert

      • H.K. Antworten

        Nö.

        Das sind die 80er.

        ( Also 80 bis 89 ).

        Und von Januar 73 bis September 90 dauerte der Wehrdienst 15 Monate. ( Aber drei Monate Urlaub waren danach sicher hilfreich … 😉 ).

        • Achim Koester Antworten

          @K.K
          Hier muss ich leider wieder mal den Klugscheißer rausholen:😢
          H.K. hat Recht. Die 90er Jahre sind tatsächlich von 1991 bi 1999, im Gegensatz zum 20. JH.
          Die Bezeichnung ergibt sich aus den Zahlenwörtern „neunzig“ etc., im Gegensatz dazu ist die Zahl mit dem Punkt dahinter eine Ordnungszahl.
          Nix für unguat, wie man hier sagt.

      • GJ Antworten

        Na, jetzt bin ich aber wirklich baff Herr Kelle. Alternative Fakten haben sich eingeschlichen. Ich verbuche das unter urlaubsreif 😉

      • Günther M. Antworten

        Kleine Ergänzung, Herr Kelle:
        Wir befinden uns im 3. Jahrtausend, aber im 21. Jahrhundert.
        Sie persönlich in den 60ern und im 7. Lebensjahrzehnt (Dekade) und haben mit dem Erreichen von 65 Lebensjahren den 66ten Geburtstag.
        Alles klar?
        Und bei der „Schnurre“ mit den 18 statt 15 Monaten Wehrpflicht, von Forist H.K. aufgedeckt, fällt mir glatt der adelige Reiter auf der Kanonenkugel ein.

          • Günther M.

            Ihre Angabe:
            „Also ich war 1980/81 beim Bund“

            Dauer der Wehrpflicht in der Bundeswehr:
            April 1957 – März 1962: 12 Monate
            April 1962 – Juni 1962: 15 Monate
            Juli 1962 – Dezember 1972: 18 Monate

            Januar 1973 – September 1990: 15 Monate !!!

            Oktober 1990 – Dezember 1995: 12 Monate
            Januar 1996 – Dezember 2001: 10 Monate
            Januar 2002 – Dezember 2010: 9 Monate
            Januar 2011 – Juni 2011: 6 Monate
            Fazit nach „Studium“ einiger Ihrer Artikel:
            K. Kelle und die Technik bzw. Zahlen – da prallen Welten aufeinander?
            * War das auch gepöpelt?

  1. S v B Antworten

    Sorry, KOMPLETT OFF-TOPIC, doch absolut hörens- bzw. sehenswert:

    Die Rede Michel Friedmanns im Hessischen Landtag zum 50. Todestag Oskar Schindlers, gehalten am Mittwoch letzter Woche. Eine knappe halbe Stunde, die es in sich hat.

      • GJ Antworten

        Das musste ich jetzt googeln. Was Sie alles wissen… Zumal schon so lange her. Also der Norddeutsche ist wohl wirklich nachtragend, gell? 😂

          • H.K.

            Aber vielleicht sollte ich mir die „Angie“-Methode angewöhnen – wäre meiner Gesundheit sicher nicht abträglich ( „mir doch egal“ ).

          • H.K.

            Nix.

            Da gehört ne anständige Mettwurst mit scharfem Senf dazu.

            Und ein ebenso anständiges Bier ( oder zwei – oder so … ).

          • S v B

            Jetzt bin ich aber doch ein wenig enttäuscht von Ihnen, lieber H.K. In ganz Norddeutschland wird Grünkohl traditionell mit „Pinkelwurst“, meist nur „Pinkel“ genannt, serviert. Und ich dachte immer, Sie kämen „von da“…?

          • H.K.

            Ich komme auch nicht aus Bayern und mag die Bazis trotzdem …

            😉

          • GJ

            Grünkohl habe ich bisher erst einmal gegessen, und zwar in Cuxhaven. Mit Pinkel, Kasseler und Schweinebauch, wobei ich letzteren meinem Mann überlassen habe. Danach einen Kräuterschnaps.

          • H.K.

            Probieren Sie den mal mit ordentlicher Mettwurst, scharfem Senf, dazu ein Jever ( ! ) – und hinterher einen Bommerlunder !

            Am besten, wenn es draußen richtig kalt ist, nach einem schönen Herbstspaziergang.

            ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

          • Achim Koester

            @H.K.,Tina Hansen und alle anderen :
            Um das mal klarzustellen: natürlich gibt es in Bayern keine richtige Pinkelwurst, (und natürlich außerhalb keine richtige Weißwurst, schon gar nicht mit dem richtigen Senf), aber unser Sohn wohnt in der Nähe von Osnabrück, und ein sehr guter Freund kommt aus Münster.
            Liebe Freunde, danke für eure Kommentare.

  2. Martin Ludwig Antworten

    Herr Kelle, ist das zwischenzeitig schon pathologisch? „….bis hin zu ostdeutschen Landsleuten, die vorsichtshalber im Keller ihre alten NVA-Uniform wieder aufbügeln, weil es doch so schön war mit Schießbefehl an der Mauer, Sozialismus-Mangelwirtschaft und den „Freunden“ aus Russland.“

    Die meisten ostdeutschen Landsleute haben ein ganz feines Gespür im Hinblick auf Sozialismus und Mangelwirtschaft. Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb dort die Grünen und die SPD ein so dermaßen schlechtes Wahlergebnis eingefahren haben.
    Eine Mauer entlang der Grenzen würde ich mir sehr wünschen und wenn jemand eine Grenze ohne meine Zustimmung überquert, dann sollte da auch geschossen werden dürfen. Ist übrigens in ihrem gelobten Land jenseits des Atlantiks auch so.

    Was Putin angeht muss ich zwischenzeitig nur schmunzeln. Unsere Freunde stehen im Westen, der Feind im Osten. Da ist offensichtlich ganz viel vom Schnack beim Kasernen-Bier hängen geblieben. Dass unsere Freunde unsere kritische Infrastruktur gesprengt haben, sei’s drum. Dass Sie mehrere Kriege mit zwischenzeitig aufgedeckten Lügen begonnen haben, geschenkt. Dass Menschenrechtsverletzungen jenseits aller Vorstellungskraft stattfinden und über Leben und Tot von Zivilisten auf der ganzen Welt im Keller eines Gebäudes in den USA entschieden wird…vollkommen unkritisch, geradezu lächerlich egal.

    Ich bin bein Ihnen, was den Zustand unserer Bundeswehr betrifft. Ich habe vier Jahre meines Lebens in der Bundeswehrverwaltung zugebracht und ich kenne das (völlig dysfunktionale) System dort nur zu gut.
    Fakt ist auch, wenn man der Bundeswehr heute 10 Milliarden Euro für die Landesverteidigung überlässt, versickern mindestens 5 Milliarden davon in den Verwaltungsapparat und in Gerichtsverhandlungen, Strafzahlungen, Anwaltsberatung und Vergabeverfahren. Deutschland ist was die Verwaltung betrifft eine Hydra und jeder Versuch, die Verwaltung zu vereinfachen endet in zusätzlicher Belastung.
    Was wir brauchen ist eine echte Reform des gesamten öffentlichen Auftragswesens und der VOL/A und VOL/B. Das Geld muss endlich effizient genutzt werden können… was jedoch zwangsläufig auch dazu führen würde, dass einige wenige sich vermutlich wieder die Taschen voll machen und im Hinterzimmer geklüngelt wird. So doof das jetzt klingt – damit müssen wir endlich leben lernen. Es ist letztlich auch jetzt nicht anders, nur die Wege sind länger und es sitzen mehr Beteiligte dazwischen, welche die Hand aufhalten.
    Wir sind ein ebenso korrupter Bananenstaat, wie viele andere Länder dieser Erde. Der Betrug ist nur schwieriger, langwieriger und teurer.
    Wir brauchen einen Typ Gewehre, einen Typ Pistolen, einen Typ Panzer und einen Typ sonstige Fahrzeuge.
    Von diesen Typen müssen dann je nach Einsatzzweck unterschiedliche Varianten her, welche jedoch alle auf gleicher Basis funktionieren. Die Teile müssen untereinander austauschbar und in großer Stückzahl verfügbar sein.
    Verschiedene Kaliber darf es so nichtmehr geben – und wenn nötig, werden Einsteckläufe produziert. Ein G3 kann ebenso als .22 lfb genutzt werden.
    Die Entscheidung über die Anschaffung muss von der Truppe selbst getroffen werden, nicht von irgendwelchen Theoretikern.
    Munition muss quasi unbegrenzt verfügbar sein, damit Üben zu jeder Zeit möglich ist. Daneben muss der Job Soldat finanziell sehr viel attraktiver und der Komfort dagegen sehr viel unattraktiver werden. Soldaten müssen ihre Kasernen wieder selbst bewachen und reinigen – es kann nicht sein, dass hierfür multi-Milliarden von Euro ausgegeben werden müssen.
    Mit dem Aufstieg im System müssen dann „Vergünstigungen“ bei den unangenehmen Diensten einher gehen. Das Leistungsprinzip muss auf allen Ebenen etabliert und durchgesetzt werden!
    Alle Dienstleister für Dienstbekleidung, Dienstfahrzeuge, Dienstgebäude etc. müssen weg und die Bekleidung, Gebäude und Fahrzeuge wieder von der Truppe selbst beschafft und verwaltet werden. Letztlich steht dies sogar sehr unmissverständlich so im deutschen Grundgesetz unter Artikel 87b Abs. 1 – den wir zu meiner Zeit noch auswendig lernen mussten!

    • Klaus Kelle Antworten

      Es ist immer bedauerlich, wenn jemand wie Sie interessante und gut belegte Beiträge posten, aber vorher immer erstmal ein bisschen herumpöbeln müssen. Wenn Sie das brauchen…

      • Martin Ludwig Antworten

        Sehen Sie, Herr Kelle… das ist zu 100 % mein Gedanke, wann immer ich Ihren Blog lese! Warum zum Henker muss in jedem Artikel mindestens eine Spitze gegen die AfD, das BSW oder Putin sein? Geht’s wirklich nie ohne?

        • Klaus Kelle Antworten

          Spitze gegen die AfD??? Wovon reden Sie? Wenn Sie länger hier zu Gast wären, wüssten Sie, dass kaum ein Jopurnalist in Deutschland von Anfang an die AfD immer wieder massiv verteidigt und zur Zusammenarbeit aufgerufen habe. Da finden Sie auch hier Dutzende solcher Beiträge.

          Aber wenn Herr Schäuble mit illegalen Spenden erwischt wurde, den zu geißeln, aber wenn Herr Bystron vom russischen Geheimdienst einen Koffer mit Bargeld überreicht bekommt, dann ist das patriotisch, da bin ich nicht dabei.

          Nicht die AfD, nicht einmal das BSW, sind das Problem. Putin ist es. Der Mann hat das Potential, ein zweiter Hitler zu werden, wenn er nicht frühzeitig gestoppt wird. Der droht mit Atombombeneinsätzen auch gegen Deutschland, lässt hybriden Krieg gegen uns führen, Sabotage gegen kritische Infrakstruktur in unserem Land vorbereiten und vermutlich – Leipzig – auch ausführen, und Sie wollen mir erzählen, das sei ein ganz normaler Politiker, auf den wir Rücksicht nehmen sollten? Nie im Leben, nicht hier und nicht mit mir. Naivität ist nicht so mein Ding….

    • H.K. Antworten

      Die Crux bei Bedarfsermittlung und Beschaffung ist u.a. die Tatsache, daß z.B. Inspekteure und Offiziere in den verantwortlichen Positionen oft nur einige wenige Jahre auf ihrem Posten sitzen, die ( eigentlichen ) Entscheider im BAAINBw ( Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ) aber oft viele Jahre, und das mit ( s.o. ) wechselnden Ansprechpartnern.

      Und wenn wir uns vorstellen, daß rund 180.000 Soldaten knapp 81.000 „Zivilbedienstete“ gegenüberstehen, wird klar, daß, wenn Einrichtungen wie Personalräte etc. noch dazu kommen, Vieles, sehr Vieles, auf der ( verwaltungstechnischen ) Strecke bleibt.

      Jeder, der irgendwann einmal „gedient“ hat, dürfte schon vor teils Jahrzehnten erlebt haben, daß er als Soldat zur ( teils weit entfernten ) „Kleiderkammer“ kam, um etwas zu tauschen und mit der Antwort eines „Zivilbediensteten“ „heute nicht, erst übermorgen ist wieder Tauschtag“ unverrichteter Dinge heimgeschickt wurde.

      Und, was hat sich in all den Jahren geändert ? Nüscht.

      Bei all dem: Der Fisch stinkt zuerst vom Kopf.

      Die Damen IBUKs haben es dann auf die Spitze getrieben.

      Die Bundeswehr braucht einen Minister, der TATSÄCHLICH weiß, wovon er redet. Da reicht es auch nicht, wenn da mal einer 15 Monate als „Cheffahrer“ gedient hat.

      Und es sollte schnellstens abgeschafft werden, daß Admirale und Generale JEDERZEIT und OHNE ANGABE VON GRÜNDEN abgelöst und in den ( einstweiligen ) Ruhestand versetzt werden können.

      Wer auch nur „ja, aber“ sagt, riskiert schon seine Pension.

      EIN falsches Wort, und derjenige ist Geschichte.

  3. GJ Antworten

    In den 90ern gab es Auslandseinsätze der Bundeswehr, zur Friedenssicherung auf dem Balkan. Mein Mann ist jünger als Sie, Herr Kelle, war aber bereits in den 80ern bei der Bundeswehr. 8
    Jahre Zeitsoldat, und das war kein Spaziergang in Bierlaune. NATO-Doppelbeschluß, kalter Krieg. Bei uns in Hessen saßen wir auf einem Pulverfass, das Fulda-Gap in unmittelbarer Nähe. In seiner hessischen Kaserne waren Nikes stationiert. Er erzählt heute noch davon, daß sie oft nicht wußten, ob Übung oder Ernstfall, wenn der
    Alarm losging und die Raketen in Stellung gebracht wurden. Er hat unter Verteidigungsminister Wörner gedient. Bei der Nachtwache wurde auch mal die eine oder andere Kuh erschossen, wenn es nahe des gesicherten Zauns zu annähernden Geräuschen kam. Das war kein Spaß, und daß es friedlich bleiben würde, war alles andere als sicher. Ich war Ende der 70er, Anfang der 80er im Katastrophenschutz. Da hat man auch das eine oder andere mitbekommen, das die normale Bevölkerung lieber nicht wußte.

    • Klaus Kelle Antworten

      @GJ,

      das mag bei Zeitsoldaten auch anders und ernsthafter gewesen sein, als bei uns Wehrpfichtigen. Ich bin bei Eiseskälte nachts auch auf Wache im Munitionsdepot Streife gelaufen. Das haben wir ernstgenommen, und wenn beim Kontrollanruf niemand den Hörer abnahm, war das auch mumig, schließlich war RAF-Zeit. Aber Angst, in den Krieg zu müssen, hatte bei uns niemand.

      kk

    • H.K. Antworten

      Manfred Wörner.

      Ein „Ungedienter“.

      Einer, der sich als Reservist zum Jetpiloten hat ausbilden lassen.

      Ein „richtiger“ Verteidigungsminister !

      ( Bis auf die eine Sache da … ).

        • H.K. Antworten

          Heutzutage würde „General K.“ auf einem pinkfarbenen Einhorn mit Federboa, die Regenbogenfahne in der Hand, vom „Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt“ persönlich und mit Handkuss verabschiedet – nach Brüssel, ins NATO-HQ.

          • GJ

            Aber bitte mit queerer Tanzeinlage unter Leitung von Frau Roth

          • H.K.

            Hab es mir gerade bei youtube nochmals angetan …

            „ Anastasia Biefang, erster Transgender bei der Bundeswehr“

            Herr Putin wird vor Angst und Ehrfurcht geschlottert haben, als er sah, was bei einem „Marsch auf Deutschland“ auf ihn zukäme …

            Solange wir solche „deutschen Reck*/-/:/_/•/Innen“ haben, wird es niemand wagen …

  4. GJ Antworten

    In die vorgenannten Bundeswehrzeit vielen diverse Anschläge. Hans Herbert Karry 1981, Bombenanschlag auf Ramstein, Bombenanschlag Rhein-Main-Airbase, Attentat auf Herrhausen 1989. RAF hinten und vorne.

  5. Gerd_ Rau Antworten

    Wenn man hier so manche Kommentare liest, das Stockholm-Syndrom ist weit verbreitet, vor allem im Osten. Man regt sich über die „bösen Amerikaner“ auf und vergisst die Kriege die Russland geführt hat.
    Nach der Wende konnte ich mir z.B. eine Reise nach Südtirol leisten, was in Vorwendezeiten nicht denkbar gewesen wäre. Also ich lebe lieber in einem Land was die Amerikaner besetzt halten, als in einem Land was die Russen besetzen.

  6. gerd Antworten

    „Wenn man hier so manche Kommentare liest, das Stockholm-Syndrom ist weit verbreitet, vor allem im Osten.“

    Der Westen unserer Republik wählt immer noch fleissig seinen eigenen Untergang. Das hat wohl auch etwas mit dem Stockholm-Syndrom zu tun.

  7. .TS. Antworten

    „Besonders viel Schaden haben FDP und Grüne mit ihren überzogenen Datenschutzgesetzen […] angerichtet“?!?
    Diese permanente Lästerkritik am Datenschutz zeigt nur die wahre Gesinnung dahinter, eine Mischung aus vollkaskomentaler Gleichgültigkeit und einem unterschwelligen Pedellwahn – in der Hoffnung daß die Folgen alle anderen, aber nicht einen selbst treffen. Wer so denkt soll gefälligst nach China auswandern, dort kann man erleben wie es sich im Paradies der gläsernen Bürger anfühlt.
    Richtig ist daß die DSGVO ein Bürokratiemonster ist, aber ansonsten aufgrund des vielfältig einsetzbaren „berechtigten Interesses“ letztlich viel zu lasch ist und damit sein eigentliches Ziel nicht mal annähernd erfüllt.
    Die Verteidigung der Privatsphäre ist mindestens so wichtig wie die Verteidigung des Landes, denn sonst kann man sich letztere auch gleich sparen.

    Dazu kommt im Artikel noch die plumpe Breitseite gegen alle nicht-BRD-sozialisierten Landsleute, da fragt man sich doch: Troll am Werk oder ist das wirklich ernst gemeint?

  8. Stefferl Antworten

    In Vielem hat Herr Kelle Recht. Manche Sachen würde ich anders sehen. Ein Zuckerschlecken war der Wehrdienst in den 80er oder auch den 90ern für viele nicht. Was kaum jemand weiß: Es gab damals schon die ersten Auslandseinsätze der Bundeswehr. Vom Einsatz im Iran, über Somalia, Bosnien, Kosovo, usw. Leider basierte der Marschbefehl in die Einsätze nicht auf Freiwilligkeit (das wurde nur in der Öffentlichkeit so dargestellt), sondern es galt die Devise: Wer es nicht freiwillig macht, dem wird es befohlen. So habe ich in meiner Bundeswehrzeit auch einige Kameraden begleitet, die gegen ihren Willen dorthin befehligt wurden. Die Krise der Bundeswehr und der Verteidigungsbereitschaft ist aber vor allem auch eine juristische Krise. Ende der 90er hat sich eine junge Frau in die kämpfende Truppe eingeklagt – ohne dann auch die Eier (oder Eierstöcke?) zu haben, dort zu dienen. Sinnvolle militärische Traditionen wurden eingestampft, der größte Unsinn dagegen gefördert. Anstatt eines vernünftigen Lohnes bekamen die jungen Rekruten einen lächerlichen Wehrsold – oft nur ein Viertel eines Zivigehalts. Karrieren wurden nicht mehr durch Leistung, sondern durch das Kriechen in vielerlei Hinterteile befördert. Quoten wurden wichtig, Frauen durften nicht angeschrieen werden, aber auch nicht hart rangenommen werden. Wenn eine dann noch angefangen hat zu heulen, dann hatte eine Führungskraft ganz schlechte Karten – und einige haben oft geheult. Nahezu alle Frauen in höheren Dienstgraden hatten sich nicht hochgedient, sondern waren Quotenfrauen. Einige davon dürfen inzwischen sogar ganze Abteilungen/Kompanien/Divisionen/Brigaden leiten. Die gesellschaftliche Akzeptanz für den Dienst fehlte damals schon völlig – oft sogar in der eigenen Familie. Echte Anerkennung durch die Politik oder die Gesellschaft gab es für die Rekruten nie. Dafür hatten wir einen ungedienten Verteidigungsminster*innin nach dem anderen. Helmut Kohl war der letzte Kanzler, der gedient hatte. Seit 26 Jahren werden wir von ungedienten Kanzlern regiert. ein großer Erfolg wäre es, wenn man nicht alles alle drei Jahre erneut reformieren würde. Durch jede Reform sind die betroffenen erst einmal lange mit sich selbst beschäftigt. die Bundeswehr muß auch – wie andere Einrichtungen auch – an öffentlichen Schulen werben dürfen. USW, usw….

    • H.K. Antworten

      Tja …

      Ich erinnere mich:

      Die „ERSTE Soldatin“ wurde – öffentlichkeitswirksam – vom Bataillonskommandeur ( !! ) höchstpersönlich mit einem Blumenstrauß ( ! ) am Kasernentor ( ! – wie lange er dort wohl gestanden haben mag … ) mit Hanschlag begrüßt.

      Zuvor waren mehrere ( ! ) SoldatEN ( ! ) abkommandiert worden, um der „First Bundeswehr-Lady“ die „Kemenate“ herzurichten; dazu gehörte u.a., das „Bett zu machen“ – während Otto Normalschütze sein Gerödel gefälligst höchstselbst in seine Bude zu schleppen und seine „Koje“ – nach „Einkleidung“ und Ausstattung mit Bettlaken & Co. – solange neu beziehen mußte, bis sie in den Augen des Herrn Gruppenführer ( Obergefreiter, max. Unteroffizier ) „Gnade“ fand.

      Inzwischen ( seit Jaaaahren ) werden unsere Kasernen von „alten weißen Männern“ ( mit Pilsgeschwür und schwindendem Haupthaarbefall, dafür aber flinkstens zu Fuß ) „bewacht“, von „Raumpfleger*/-/:/_/•/Innen“ aus aller Herren Länder „gepflegt“ und – zumindest z.T. – von „Goldstücken“ bewohnt.

      Neben dem „StOPf“ ( Standortpfarrer ) gibt es schon längst zumindest einen „Standort-Rabbi“ und seit einiger Zeit auch den entsprechenden Imam.

      Bei – zumindest – der „German Navy“ sind inzwischen auch PoC‘s als ( Teilzeit-) Offizier*/-/:/_/•/Innen eingesetzt ( der Quote und der nach allen Seiten offenen „Vielfalt“ sei Dank ! ) und in den Kasernen lagern die von „Uschi“ pro „Kammer“ ( Stube ) eingeführten Fernseher z.T. seit Jahren in irgendwelchen Hallen, weil sie darauf warten, an die Wandhalterungen, die noch immer nicht geliefert wurden, da sie „europaweit“ ausgeschrieben werden mußten, montiert zu werden. Und DAS kann dauern …

      Dafür hat dieses „beste Deutschland, das wir jemals hatten“, klare Regeln für die Bekleidung von schwangeren Soldat*/-/:/_/•/Innen sowie die Beförderungsbedingungen von ebendiesen in Panzern.

      Die Einrichtung „gendergerechter“ Toiletten in den Kasernen führte z.T. dazu, daß so MancheR ( ! ) mehrere Stockwerke überwinden mußte, um …

      Der Herr im Kreml wird all das mit größter Ehrerbietung zur Kenntnis nehmen …

      Kann mich mal jemand kneifen ? NACHHALTIG ??

    • Günther M. Antworten

      @Stefferl, ich darf Sie mal korrigieren?
      Der letzte Bundeskanzler mit militärischer Erfahrung (Wehrmacht/Luftwaffe/Oberleutnant) war Helmut Schmidt.
      Herr Kohl war wohl als Flakhelfer vorgesehen, kam aber nicht mehr zum Einsatz (lt. Wikipedia).
      Der Wehrsold war in den 1960ern eine Frechheit. Ein Handwerksgeselle hatte innerhalb seiner 18-monatigen Wehrpflichtzeit einen monetären Verlust von etwa 80 Prozent, was dem Gegenwert eines „VW-Käfers“ entsprach.

      • H.K. Antworten

        Helmiut Kohl war sogar „Panzerkommandant“ !

        Mehr als deutlich bei youtube zu sehen:

        „ Maggie Thatcher und Helmut Kohl fahren Panzer“

        Und als solcher hat er ganz klar „gedient“ – wesentlich klarer, länger und deutlicher als alle seine Nachfolger*/-/:/_/•/Innen !

        😉

        • Günther M. Antworten

          Der Freund lässt Fragen:
          1. Gab es damals schon schwangerengerechte Einstiegsluken?
          2. Wie hoch war der Mehrstoffbedarf für den Overall-steingrau/oliv des Herrn Panzerkommandanten?
          3. Dass die Zunge hier mal nicht zwischen den Zähnen platziert wurde – erfolgte das auf Befehl des Sicherheitsoffiziers (Vorsicht Bodenwelle)?
          4. Wie viele Helferlein waren nötig und wie lange hat es gedauert, bis sich der Herr Panzerkommandant in Position befand und Kampfbereitschaft meldete?

          Obwohl:
          Wie „Ihr Helmut“ am 10. Mai 1991 als 61-Jähriger in Halle über den Platz gesprintet ist, um den Eierwerfern eins auf die Nuss zu geben – hat mir doch imponiert.

          Denn:
          Der Worte war’n genug gewechselt,
          Der Pfälzer wollte Taten seh’n;
          Kein Kompliment wurde mehr gedrechselt,
          Jetzt sollte Nützliches gescheh’n!

  9. Angelika Antworten

    Naja. Unsere Beziehung zum „Westen“ sind wie eine Familienfeier, wo es unter der schönen Oberfläche brodelt.
    Die deutsche Wiedervereinigung waren den Amerikanern egal, weil auch ein Deutschland von 80 Millionen für sie keine Bedrohung war. Unsere europäische Freunde Frankreich, GB und Italien sahen das ganz anders. Weil dann Deutschland noch mächtiger wurde, was ihnen natürlich nicht passte.
    Und Polen sagt natürlich, dass sie militärisch viel leisten „für den Westen“ und Deutschland nicht. Aber ein militärisch starkes Deutschland an seiner Westgrenze wäre für Polen ein absoluter Alptraum.
    All die Spannungen innerhalb des Westens müssen zugekleistert werden mit vielen vielen verlogenen Worten.
    Und die Deutschen: Möchten vor allem geliebt werden. Und sind dann Oberstreber bei allem, von dem sie denken, dass es ihnen dabei hilft.
    Aber Oberstreber werden meist nur vom Lehrer geliebt und manchmal nicht mal von dem.

    • S v B Antworten

      @Angelika

      Mit anderen Worten – recht machen kann und wird es Deutschland also wohl nie jemandem. Folglich werden, nein müssen, sämtliche Anstrengungen der deutschen Politik letztlich ins Leere laufen, will heißen, sie sind… umsonst. Vielleicht „hülfe“ es ja, sich einer weisen Erkenntnis zu öffnen, welche da lautet: Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, dann hast du mit Sicherheit einen vergessen. Dich. – Hallo Berlin!

      • Angelika Antworten

        Meiner Meinung nach ist die Lage Deutschlands grundsätzlich schwierig – seit 1871. Ganz egal, wer hier herrscht. Und ganze egal, wie schlau oder dumm er ist.
        Würden die Europäer in Europa unter sich sein, hätte Deutschland immer die Gefahr, dass sich die anderen gegen Deutschland verbünden. Einfach weil Deutschland der stärkste Staat ist und weil es in der Mitte liegt.
        Das ist eben das „Problem der Lage“. Polen leidet darunter, weil es zwei stärkere Nachbarn hat. Und Deutschland leidet darunter, weil es von den anderen eingekreist werden kann. GB konnte sein Imperium nur dank seiner Insellage errichten.

        • S v B Antworten

          Ich entsinne mich gut, dass dies, in etwas veränderter Form, schon die Worte meiner Mutter selig waren. Diese sind zwar längst schon verhallt, haben aber, wie mir scheint, von ihrem Realitätsgehalt bis heute nur wenig oder nichts eingebüßt. „Im Herzen eines Kontinents, im Herzen Europas“ seinen Platz zu haben, mag für ein Land und seine Bewohner erst einmal vorteilhaft erscheinen. Nicht selten stellt sich jedoch gerade diese geographische Besonderheit als eher ungünstig, ja als geradezu nachteilig heraus. Ist sie mitunter doch mit Implikationen verhaftet, die sich als schicksalhaft erweisen können. In der Bilanz dürften die negativen Aspekte einer „Zentrallage“ die positiven wohl meist überwiegen bzw. überwogen haben.

  10. Konrad Kugler Antworten

    Als nüchterner christlich-abendländischer Konservativer bin ich selbstverständlich ein Rechter, weil seit der Französichen Revolution die Konservativen im Parlament rechts sitzen.
    Die Zeitenwende war 1991, als Rußland sich vom Kommunismus bekehrte, den Warschauer Pakt auflöste und die NATO (offen) zum Kriegsbündnis geworden ist.
    Rußland hat St. Georg, den Drachentöter im Staatswappen, hat in den 90er Jahren den Streitkräften eine eigene große Kirche gebaut. Putin küßt Ikonen, ist also keinesfalls ein Satanist.
    Putin hielt 2001 im Reichstag vor dem Bundestag eine Rede, die mit standing Ovations beklatscht wurde. https://www.youtube.com/watch?v=FO_OWqUuh9E. *
    Bei den beiden O bin ich mir nicht sicher O/0.

    George Friedman hielt 2015 eine Rede, wo habe ich vergessen:
    https://www.youtube.com/watch?v=gcj8N2UDKC
    Daß die United States unser Feind sind, haben sie mit der Sprengung von Nordstream eindeutig klargestellt und unser BuPräs behängt den Täter mit dem höchsten Orden. Daß sie aber Feind aller Völker sind, siehe als Beispiel
    https://www.youtube.com/watch?v=rg04d3czj08
    Sie führen seit ihrer Gründung Krieg und obwohl sie überall schmarotzen, haben sie es auf einen Schuldenberg von 35 Billionen USD gebracht. Eine geniale Leistung.
    Eine Leitwährung, die auf bedrucktem Papier besteht. [Und unseren und afghanisnen Goldbeständen.]
    Um etwas Gutes zu tun,habe ich 50 Hl. Messen für redliche Journalisten und Blogger um Gottes Hilfe und Schutz gespendet.
    Die Feind der Menschheit:
    Die Selbstverflucher, der Islam, die Freimaurer, die United States, Malthusianismus, Darwinismus, Sozialismus und Kommunismus

    • Klaus Kelle Antworten

      @Konrad Kugler,

      außer auf russischen Fake News-Kanälen weiß das niemand außer die bedingungslos Kreml-Gläubigen wie Sie. Können Sie mal hier darlegen, wo der Beweis für Ihre kühne Behauptung ist, dass die USA NS2 gesprengt haben? So einen Unsinn hört man heute selten.

      Im Übrigen bin ich sicher, dass Sie auch gut und gerne im Westen leben, Ihr Konto in Euro geführt wird und sie weder einen Mantel aus russischer Produktion haben, noch einen Kühlschrank und schon gar kein Smartphone. Fahren Sie Lada?

      Ich kann dieses Russen-Gequatsche und gleichzeitig West leben nicht mehr hören…

      • gerd Antworten

        Es ist zumindest auffällig, dass unsere Regierung null Interesse zeigt den Anschlag auf NS 2 aufzuklären. Bis das nicht lückenlos geklärt ist darf munter spekuliert werden. Die Amis haben auf jeden Fall nichts getan um NS 2 am laufen zu halten. Die Russen schon…..

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