„Haltung“ statt Leistung: Zeit, dass sich was dreht….

Einer meiner Söhne ist seit Mitte der Woche mit zwei Freunden aus NRW in Berlin. Sie essen „Meisterburger“ (mit cheese fries) im „Burgermeister“, schauen Straßenkünstlern zu und chillen in der Sonne, wie junge Leute das Abhängen heute nennen.

Und sie schauen Fußball, zweimal auch mit mir altem weißen Mann gemeinsam.

Am 1. Mai waren wir bei „Tante Käthe“ im Prenzlauer Berg, der besten Fußballkneipe der Hauptstadt, und schauten mit Hunderten enthusiastischen Sportfreunden das Champions League-Spiel der Bayern gegen Real Madrid. Schönes Wetter, kaltes Bier, phantastische Stimmung. Am nächsten Tag waren sie am gleichen Ort, um BVB gegen Paris zu sehen. Gestern waren wir zusammen bei Käthe für den Mega-Klassiker zwischen Erzgebirge Aue und Arminia Bielefeld. Als ich nach dem Abschlussbier und einer Rostbratwurst aufbrechen wollte, sagten sie, dass sie noch bleiben, um Bayern gegen Stuttgart zu sehen.

Fußball ist alles andere als „out“

Fußball ist Teil unserer deutschen Kultur, und bevor der Fußballverband begonnen hat, den Sport nicht nur zu kommerzialisieren – was unvermeidlich ist, um den Kram zu finanzieren – sondern auch links-woke zu politisieren, waren wir richtig gut. Weltmeister, Europameister, Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Manuel Neuer, Toni Kroos…die Namen kennen Millionen Fußballfans auf der ganzen Welt.

Erst als die Fußball-Mächtigen begonnen haben, Haltung statt Leistung zu zeigen, begann der sportliche Niedergang.

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Und nun beginnt es wieder. Nach elf Jahren bayerischer Dominanz haben wir mit Bayer Leverkusen wieder eine überragende Bundesligatruppe. Das tut der ersten Bundesliga so gut. Es ist wieder spannend geworden, seit die Münchner straucheln, plötzlich schlagbar sind von Dortmund, Stuttgart, Leipzig, Freiburg oder auch mal Mainz.

Die Entwicklung kommt gerade zur richtigen Zeit

Denn am 11. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. „Papa, alle sind ganz heiß drauf“, sagt mein Sohn, der – weil keine Karten fürs Turnier bekommen – jetzt nach Mönchengladbach fährt, um beim letzten Vorbereitungsspiel dabei zu sein. Es beginnt zu vibrieren im Land…

Immer wieder gab es Versuche, den großen Sport zu politisieren. Ich habe verschiedentlich darüber geschrieben, wenn zum Saisonabschluss nach knappem Erreichen eines Nicht-Abstiegsplatzes die Mannschaft mit einem Transparent durch Stadion läuft, um kundzutun, dass man für Toleranz und gegen Rassismus sei. Das nervt, Politik hat in einem Stadion nichts zu suchen.

Grüne riefen vor Jahren dazu auf, Deutschland-Fahnen von Autos abzureißen. Weil sie Deutschland hassen. Und weil sie links sind.

Nun kommt die Idiotie von rechts. Wir sollen unsere Nationalmannschaft ignorieren, weil sie lila Auswärtstrikots tragen wird. Und weil der Innenverteidiger Antonio Rüdiger auf Instagram den islamistischen Tauhid-Finger zeigt und dazu „Allahu Akbar“ ruft.

Sofort raus aus der Mannschaft, der Mann!

Ich finde es unerträglich, dass so jemand im deutschen Trikot als Repräsentant unseres Landes aufläuft. Deutsche Nationalspieler müssen nicht hier geboren worden sein, sie können glauben und wählen, was sie wollen. Aber sie sind Repräsentanten Deutschlands. Und wir sind ganz sicher nicht Allahu Akbar.

Aber deswegen kein Fußball gucken? Nicht für Deutschland jubeln? Ich freue mich aufs Turnier, und ich glaube, die Jungs werden ein tolles Turnier spielen – auch ohne Regenboden-Gedöns.

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Dieser Artikel wurde 14 mal kommentiert

  1. .TS. Antworten

    Buntesliga, wer spielt denn da? Afrika gegen Afrika!

    Es spricht für sich daß sich in meinem Umfeld die Mehrheit der einst eingefleischten Fußballfreunde oftmals nur noch die Ergebnisse und Zusammenfassungen ansehen statt wie früher wochenlang vom Geschehen absorbiert zu werden – oder sich lieber der zweiten Liga oder lokalen Mannschaften widmen anstatt das große Spektakel anzusehen.

  2. Martin Ludwig Antworten

    Werter Herr Kelle,
    ich bin kein eingefleischter Fußballfan. War ich nie, werde ich sicher nicht mehr. Ich werde Ihnen aber erklären, warum „rechts“ dazu aufruft den „Sport“ gänzlich zu ignorieren – und hier geht es mitnichten (nur) darum, dass das Trikot Lila gefärbt ist.

    Schon im alten Rom wusste man, dass das Volk nur mit Brot und Spielen versorgt werden muss, damit es glücklich und zufrieden die Politiker machen lässt, was Politiker eben so machen. Fakt ist aber, dass in Deutschland das Brot für den LKW-Fahrer aus der Mittelschicht schon fast unerschwinglich geworden ist. Die Inflation frisst das Brot, aus Mittelschicht wird Unterschicht und Menschen, die noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben und unsere Gesellschaft verachten Spucken uns offen ins Gesicht, während sie Mittags um 12 Shisha-Rauchend in der Fußgängerzone Chai schlürfen und deren Brot bezahlt wird, egal was es kostet.
    Unser LKW-Fahrer echauffiert sich hierüber 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Es belastet ihn, dass er jeden Tag Existenzängste durchstehen muss und seinem ohnehin geringem Nettogehalt immer weniger Kaufkraft gegenübersteht. Urlaub kann er sich seit Jahren nicht leisten, aber als eingefleischter Fußballfan und Patriot fiebert er den Spielen entgegen. Seine Vorfreude wird durch die Berichtserstattung in den Medien bereits getrübt, da es nirgendwo um die (Nicht-)Leistung der Manschaft geht oder die Vorfreude transportiert wird – Stattdessen geht es Rund um die Uhr darum, ob der Kapitän die Regenbogenbinde trägt, wie viele (mehr oder weniger) erfolgreich integrierte Schwarzafrikaner in „Der Mannschaft“ spielen, ob der Begriff „Nationalmannschaft“ entgültig gecancelt werden muss, dass Polizisten keine Nationalfarben an der Uniform tragen dürfen und Public Viewing aufgrund der Sicherheitslage im Land nur unter strengsten Auflagen möglich sein wird usw.

    Unser deutscher Michl nimmt sich dennoch einen Tag Urlaub um das erste Spiel gespannt im Fernseh zu verfolgen. Die Vorberichtserstattung handelt fast ausschließlich von o. g. Themen und die Kamera schwenkt mehrfach auf Nancy Faeser in ihrem unvorteilhaften Trikot und selbstverständlich mit Regenbogenbinde am Arm. Haltung zeigen, der Moderator erinnert uns ständig daran, wie wichtig das heutzutage ist.
    Schließlich läuft „Die Mannschaft“ ein. Sie positionieren sich zum obligatorischen Teamfoto – Erneut große Aufregung beim Moderator: „Was ist da? DIE MANNSCHAFT hält sich den Mund zu! Eine großartige Geste gegen Unterdrückung und für Demokratie und Rechtstaatlichkeit“.

    Der Anpfiff folgt und die spielerische Leistung geht gegen Null. Es ist für jedermann (der Moderator betont natürlich auch jederfrau) ersichtlich, dass diese Mannschaft nicht zusammengefunden hat. Die „Integration“ ist offensichtlich schiefgegangen, der Nationalstolz zum Glück nicht erkennbar, schließlich handelt es sich hier um etwas zutiefst „rechtes“ und die Kritik und Aufarbeitung anschließend aus Gründen der Wokeness nicht existent.

    Im nächsten Turnier wird alles besser, sagen die Meden. Es findet schließlich im besten Deutschland aller Zeiten statt… Die Berichterstattung verläuft jedoch wieder nach dem bereits bekannten und erkennbaren Schema und der logisch denkende, mündige Bürger erkennt, dass die Politik diesen Sport für sich und ihre Zwecke benutzt und völlig vereinnahmt hat.

    Man erklärt deswegen öffentlich, dass man aus genannten Gründen dieser Propagandashow nicht beiwohnen wird. Sachlich, ruhig, mit Argumenten untermauert. Die Medien stürzen sich darauf wie die Geier, sprechen von Nazis mit männlichkeitsproblemen weil sie kein Lila tragen möchten und lenken mit allen verfügbaren Mitteln von den eigentlichen, echten Problemen unseres Sports ab – die nämlich viel zu eng mit den Problemen unseres Landes verwoben wurden.

    Sie wissen das alles, Herr Kelle. Sie schreiben von der „idiotie von rechts“. Ich bin dann wohl einer davon, ein Idiot dessen Problem sich auch in der Farbe des Trikots widerspiegelt, der jedoch dieses Land, seine Kultur und seine Werte liebt und der Meinung ist, dass Fußball leider nie wieder unpolitisch sein wird und deswegen für mich nicht länger stattfindet. Aus solitarität mit diesem Land, nicht aus Idiotie. An meinem Balkongeländer hängt dennoch eine 6 meter lange Flagge, nicht in Regenbogenfahnen sondern in Schwarz, Rot, Gold.
    Meine Frau hat angst, dass jemand unser Haus deswegen mit Eiern bewirft. Ich habe sie beruhigt und ihr erklärt, dass bestenfalls Molowcocktails geworfen werden und ich deswegen auch einen Feuerlöscher bereitstellen werde.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Martin Ludwig,

      mit „Idiotie von rechts“ meine ich nicht, dass rechts automatisch idiotisch ist. Rechts bin ich selbst.

      Ich meine damit, dass man rechts dazu neigt, alles, wirklich alles, was irgendwie eine Veränderung bedeutet, erstmal abzulehnen. Ich finde das pinkfarbene Trikot unserer Nationalspieler doof. Ich fand vor 20 Jahren das grüne auch doof, Einfach qweil es doof aussieht, und ja – ich finde schwarz-weiß als Deutschlandtrikot aus Traditionsgründen besser. Aber mir von der Trikotfarbe vorschreiben zu lassen, ob ich unsere Mannschaft angucke bei der EM, das ist richtig idiotisch.

      Klaus Kelle

      • H.K. Antworten

        „ … Ich meine damit, dass man rechts dazu neigt, alles, wirklich alles, was irgendwie eine Veränderung bedeutet, erstmal abzulehnen. …“

        Woher stammt denn diese Erkenntnis ?

          • S v B

            @H.K.
            Eine Auskunft wie z. B. „50 Jahre lang mit „rechten(!) Menschen“ immer wieder ausführlich über Gott und die Welt geredet“ würde als Wissens-Begründung nicht nur für meine/unsere(?) Ohren weit überzeugender klingen als die mit der Presse („Zeitung“). Der von Ihnen zitierte Satz Klaus Kelles bezüglich einer massiven, ja totalen Veränderungsscheu „Rechtsgerichteter“ beweist – einmal mehr – Herrn Kelles Neigung zu starken – sprich oft überzeichneten – Kontrasten.

            @KK
            Nix für ungut…

          • Klaus Kelle

            @S v B,

            deshalb mögen Sie doch diesen Blog. Langweilig ist woanders…

            Schönes Wochenende!
            Klaus Kelle

  3. gerd Antworten

    Wenn die fehlende Fähigkeit den deutschen Fussball in der Welt zu repräsentiern unser größtes Problem wäre, würde ich Ihnen ja beipflichten Herr Kelle. Als ehemaliger Fussballspieler mit Sinn und Verstand, würde ich mich weigern, das Nationaltrikot auch nur mit der Zange anzufassen um unser desolates Land zu repräsentieren. Egal ob es traditionell in weiß oder sonstwie gefärbt wäre. Was soll den da repräsentiert werden? Kampfeswille? Fleiss? Ausdauer? Ehrlichkeit? Siegeswille? Größe in der Niederlage?
    Heute kommt es auf diesen Tugenden nicht mehr an. Willkommen in der Realität. Stellen Sie sich mal vor, ein T. Kroos würde sich als AfD Wähler outen. Was meinen Sie mit welcher Überschallgeschwindigkeit der aus dem Kader fliegen würde. So schnell kann der A. Rüdiger mit seinen Zeigefinger gar nicht in den Himmel zeigen.

  4. Querdenker Antworten

    Ich sehe noch einen anderen Punkt im Zusammenhang mit der EM. Sollte die Nationalmannschaft erfolgreich sein, befürchte ich, dass die positive Wir-Stimmung, politisch missbraucht wird. Damit bekäme der Kanzler und seine Regierungsmannschaft gute Laune ohne eigenes Dazutun frei Haus geliefert und Sie können die offenen Probleme sehr viel bequemer aussitzen. Wer die drängenden Probleme anspricht, ist ein Spaßverderber und der von den alternativen Medien und Parteien aufgebaute Handlungsdruck könnte schweren Schaden nehmen. Vielleicht wäre es für das Land besser, die Mannschaft scheidet in der Vorrunde aus.

    • H.K. Antworten

      So oder so ist davon – erfahrungsgemäß – auszugehen, daß im Schatten der TV-Übertragung der EM-Spiele wieder alles Mögliche an Unsinn, was der tumbe Bürger am besten gar nicht mitbekommen soll, durchs Parlament oder die Kabinettssitzungen gepeitscht wird.

      Und die überwältigende Mehrheit bekommt es auch nicht mit.

  5. GJ Antworten

    Bisher lässt mich die EM im eigenen Land ziemlich kalt.Es werden keine Kosten in Anstrengungen gescheut, um – allein wegen der anstehenden Fußballspiele – im Frankfurter Bahnhofsviertel das Bild zu erzeugen, dort wäre alles normal. Wie die Polizei das macht? Vermutlich alle Junkies und polizeibekannten Herrschaften einzusammeln und irgendwo außer Sichtweise zu verwahren, bis das jeweilige Spiel gelaufen und die Fans und Presse abgezogen sind. Nach den Spielen wird der elendige, versiffte und unsichere Zustand wieder hergestellt und laufen lassen. Wo eine Innenministerin oder sonstige Politpromis oder VIPs angekündigt ist, wird ja immer tagelang vorher aufgeräumt und gesäubert. Der Normalo kann dann wieder den Dreck und Straftaten erdulden oder die öffentlichen Räume meiden. Bei uns im ländlichen Raum vergeht in den unteren Ligen kein Spieltag ohne Polizei oder Krankenwageneinsatz und ohne Bedrohung des Schiedsrichters, sobald Mannschaften mit überwiegend muslimischen Spielern und Fans auftreten. Mir macht das weder unten Spaß noch die ideologieschwangeren Vielfaltsvorgaben in den oberen Spieletagen. Es sagt schon alles, unter welch gigantischem Sicherheitsaufwand solche Spiele laufen. Bei den Olympischen Spielen in Frankreich wird das noch viel schlimmer. Gerade dieses Jahr jährt sich der Terror von 1974 zum 50. Mal. Und wir haben wieder größte Bedrohungslagen gegen israelische Sportler (oder Sänger beim ESC), zu Zeiten der Kalifatforderer und Hamasjubler. Aber Hauptsache A..-Wähler dürfen nicht in Kirchen und werden von DFB und woken Fußballvereinen ausgeschlossen. Oder sogar aus der freiwilligen Feuerwehr. Müssen eigentlich Ticketkäufer auch schon eidesstattlich versichern, dass sie niemals nicht die Schwefelpartei wählen? Sollte ich mir das eine oder andere Spiel anschauen, dann keinesfalls die Vorberichterstattung, die Halbzeitanalyse oder anschließende Statements.

  6. Achim Koester Antworten

    Die Spiele der EM werde ich mir zwar anschauen, aber sobald ein wokes Element wie z.B. Regenbogenbinde, Hinknien oder Mund zuhalten auftritt, ist der Um-/Abschaltknopf schneller gedrückt als der Kommentator „Mannschaft“ sagen kann.

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